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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1239.

Der gewöhnliche Eisvogel (Alcedo ispida).

Schnabel aus, der sehr lang, spitz,
kegelförmig und meist ganz gerade
oder kaum gebogen ist. Die kurzen
und dicken Vögel haben einen sehr
kurzen Schwanz, kurze, rundliche
Flügel und kurze schwache Füße,
an denen die beiden Außenzehen
meist in ihrer ganzen Länge ver-
wachsen sind und die Innenzehe
bald nur ganz kurz und schwach ist,
bald gänzlich fehlt. Die meist mit lebhaften Metallfarben gezierten
Vögel halten sich besonders gern am Ufer fließender Gewässer auf,
wo sie stundenlang ruhig auf Zweigen sitzen und dann plötzlich auf
kleine Fische und Wasserinsekten stoßen. Alcedo; Ceyx; Halcyon.

Die Familie der Nashornvögel (Bucerida) beschließt die Reihe

[Abbildung] Fig. 1240.

Der Calav (Buceros rhinoceros).

der echten Schreivögel; es sind meist
große, rabenartige Vögel, mit sehr
großem, hohlem, seitlich zusammen-
gedrücktem Schnabel, dessen gezähnte
Ränder übergreifen und auf wel-
chen meist noch ein besonderer Auf-
satz steht, der einem Horne nicht
unähnlich ist und hohle Knochen-
zellen enthält. Bei dieser Familie
kommt die größte Zahl von Arm-
schwingen in der ganzen Ordnung
der Schreivögel, nämlich siebzehn
vor. Die Zunge ist nur kurz und
fleischig, die Zehen nur durch eine
kurze Haut am Grunde mit einan-
der verbunden. Die großen Vögel,
die ziemlich träge sind, leben haupt-
sächlich von Insekten, Früchten,
verschmähen aber auch kleinere Am-
phibien nicht. Buceros; Bucorvus;
Rhinoplax
.



[Abbildung] Fig. 1239.

Der gewöhnliche Eisvogel (Alcedo ispida).

Schnabel aus, der ſehr lang, ſpitz,
kegelförmig und meiſt ganz gerade
oder kaum gebogen iſt. Die kurzen
und dicken Vögel haben einen ſehr
kurzen Schwanz, kurze, rundliche
Flügel und kurze ſchwache Füße,
an denen die beiden Außenzehen
meiſt in ihrer ganzen Länge ver-
wachſen ſind und die Innenzehe
bald nur ganz kurz und ſchwach iſt,
bald gänzlich fehlt. Die meiſt mit lebhaften Metallfarben gezierten
Vögel halten ſich beſonders gern am Ufer fließender Gewäſſer auf,
wo ſie ſtundenlang ruhig auf Zweigen ſitzen und dann plötzlich auf
kleine Fiſche und Waſſerinſekten ſtoßen. Alcedo; Ceyx; Halcyon.

Die Familie der Nashornvögel (Bucerida) beſchließt die Reihe

[Abbildung] Fig. 1240.

Der Calav (Buceros rhinoceros).

der echten Schreivögel; es ſind meiſt
große, rabenartige Vögel, mit ſehr
großem, hohlem, ſeitlich zuſammen-
gedrücktem Schnabel, deſſen gezähnte
Ränder übergreifen und auf wel-
chen meiſt noch ein beſonderer Auf-
ſatz ſteht, der einem Horne nicht
unähnlich iſt und hohle Knochen-
zellen enthält. Bei dieſer Familie
kommt die größte Zahl von Arm-
ſchwingen in der ganzen Ordnung
der Schreivögel, nämlich ſiebzehn
vor. Die Zunge iſt nur kurz und
fleiſchig, die Zehen nur durch eine
kurze Haut am Grunde mit einan-
der verbunden. Die großen Vögel,
die ziemlich träge ſind, leben haupt-
ſächlich von Inſekten, Früchten,
verſchmähen aber auch kleinere Am-
phibien nicht. Buceros; Bucorvus;
Rhinoplax
.


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[344/0350] [Abbildung Fig. 1239. Der gewöhnliche Eisvogel (Alcedo ispida).] Schnabel aus, der ſehr lang, ſpitz, kegelförmig und meiſt ganz gerade oder kaum gebogen iſt. Die kurzen und dicken Vögel haben einen ſehr kurzen Schwanz, kurze, rundliche Flügel und kurze ſchwache Füße, an denen die beiden Außenzehen meiſt in ihrer ganzen Länge ver- wachſen ſind und die Innenzehe bald nur ganz kurz und ſchwach iſt, bald gänzlich fehlt. Die meiſt mit lebhaften Metallfarben gezierten Vögel halten ſich beſonders gern am Ufer fließender Gewäſſer auf, wo ſie ſtundenlang ruhig auf Zweigen ſitzen und dann plötzlich auf kleine Fiſche und Waſſerinſekten ſtoßen. Alcedo; Ceyx; Halcyon. Die Familie der Nashornvögel (Bucerida) beſchließt die Reihe [Abbildung Fig. 1240. Der Calav (Buceros rhinoceros).] der echten Schreivögel; es ſind meiſt große, rabenartige Vögel, mit ſehr großem, hohlem, ſeitlich zuſammen- gedrücktem Schnabel, deſſen gezähnte Ränder übergreifen und auf wel- chen meiſt noch ein beſonderer Auf- ſatz ſteht, der einem Horne nicht unähnlich iſt und hohle Knochen- zellen enthält. Bei dieſer Familie kommt die größte Zahl von Arm- ſchwingen in der ganzen Ordnung der Schreivögel, nämlich ſiebzehn vor. Die Zunge iſt nur kurz und fleiſchig, die Zehen nur durch eine kurze Haut am Grunde mit einan- der verbunden. Die großen Vögel, die ziemlich träge ſind, leben haupt- ſächlich von Inſekten, Früchten, verſchmähen aber auch kleinere Am- phibien nicht. Buceros; Bucorvus; Rhinoplax.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/350>, abgerufen am 28.03.2024.