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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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ihrem ganzen Umfange mit Hautlappen gesäumt. Die meisten Vögel
dieser Familie zeigen in ihrer Lebensart noch viele Aehnlichkeit mit den
eigentlichen Wasservögeln, indem sie geschickt schwimmen, theilweise
selbst tauchen oder auch mit großer Schnelligkeit über die Wasserpflan-
zen der Teiche und Sümpfe weglaufen, wobei sie von ihren langen
Zehen trefflich gestützt werden. Rallus; Crex; Gallinula; Parra; Por-
phyrio; Notornis; Fulica; Padoa
.

[Abbildung] Fig. 1269.

Die Schnepfe (Scolopax rusticola).

Die Familie der Schnepfen (Scolopacida). Der Schnabel dieser
meist kleinen Vögel ist sehr lang, dünn, weich, biegsam und bald voll-
kommen gerade, bald etwas nach oben oder nach unten gebogen oder
an seiner Spitze unbedeutend gekrümmt oder geknopft. Der Kopf und
namentlich die Zügelgegend ist vollständig befiedert, die Flügel stark
ausgebildet, der Hals kurz und dick, oft noch mit eigenthümlichen Fe-
derkrausen versehen, die der Vogel nach Willkür sträuben kann. Die
Füße sind verhältnißmäßig kurz, dünn, die Unterschenkel zuweilen bis
zur Fußbeuge, meist ziemlich weit hinab befiedert; die Hinterzehe ist
fast immer vorhanden, aber weit kleiner, als bei der vorigen Familie;
die Vorderzehen sind lang und dünn, meist vollkommen frei oder nur
am Grunde geheftet, in einigen Fällen aber lappig gesäumt oder selbst
durch Schwimmhäute mit einander verbunden. Die Nahrung der
niedlichen Vögel, welche als Wild sehr geschätzt sind, besteht vorzugs-
weise aus Würmern und Insektenlarven, welche sie mit dem langen
Schnabel aus sumpfigem oder weichem Boden hervorsuchen. Scolopax;
Limosa; Totanus; Tringa; Machetes; Numenius; Calidris; Phalaropus
.


ihrem ganzen Umfange mit Hautlappen geſäumt. Die meiſten Vögel
dieſer Familie zeigen in ihrer Lebensart noch viele Aehnlichkeit mit den
eigentlichen Waſſervögeln, indem ſie geſchickt ſchwimmen, theilweiſe
ſelbſt tauchen oder auch mit großer Schnelligkeit über die Waſſerpflan-
zen der Teiche und Sümpfe weglaufen, wobei ſie von ihren langen
Zehen trefflich geſtützt werden. Rallus; Crex; Gallinula; Parra; Por-
phyrio; Notornis; Fulica; Padoa
.

[Abbildung] Fig. 1269.

Die Schnepfe (Scolopax rusticola).

Die Familie der Schnepfen (Scolopacida). Der Schnabel dieſer
meiſt kleinen Vögel iſt ſehr lang, dünn, weich, biegſam und bald voll-
kommen gerade, bald etwas nach oben oder nach unten gebogen oder
an ſeiner Spitze unbedeutend gekrümmt oder geknopft. Der Kopf und
namentlich die Zügelgegend iſt vollſtändig befiedert, die Flügel ſtark
ausgebildet, der Hals kurz und dick, oft noch mit eigenthümlichen Fe-
derkrauſen verſehen, die der Vogel nach Willkür ſträuben kann. Die
Füße ſind verhältnißmäßig kurz, dünn, die Unterſchenkel zuweilen bis
zur Fußbeuge, meiſt ziemlich weit hinab befiedert; die Hinterzehe iſt
faſt immer vorhanden, aber weit kleiner, als bei der vorigen Familie;
die Vorderzehen ſind lang und dünn, meiſt vollkommen frei oder nur
am Grunde geheftet, in einigen Fällen aber lappig geſäumt oder ſelbſt
durch Schwimmhäute mit einander verbunden. Die Nahrung der
niedlichen Vögel, welche als Wild ſehr geſchätzt ſind, beſteht vorzugs-
weiſe aus Würmern und Inſektenlarven, welche ſie mit dem langen
Schnabel aus ſumpfigem oder weichem Boden hervorſuchen. Scolopax;
Limosa; Totanus; Tringa; Machetes; Numenius; Calidris; Phalaropus
.


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[367/0373] ihrem ganzen Umfange mit Hautlappen geſäumt. Die meiſten Vögel dieſer Familie zeigen in ihrer Lebensart noch viele Aehnlichkeit mit den eigentlichen Waſſervögeln, indem ſie geſchickt ſchwimmen, theilweiſe ſelbſt tauchen oder auch mit großer Schnelligkeit über die Waſſerpflan- zen der Teiche und Sümpfe weglaufen, wobei ſie von ihren langen Zehen trefflich geſtützt werden. Rallus; Crex; Gallinula; Parra; Por- phyrio; Notornis; Fulica; Padoa. [Abbildung Fig. 1269. Die Schnepfe (Scolopax rusticola). ] Die Familie der Schnepfen (Scolopacida). Der Schnabel dieſer meiſt kleinen Vögel iſt ſehr lang, dünn, weich, biegſam und bald voll- kommen gerade, bald etwas nach oben oder nach unten gebogen oder an ſeiner Spitze unbedeutend gekrümmt oder geknopft. Der Kopf und namentlich die Zügelgegend iſt vollſtändig befiedert, die Flügel ſtark ausgebildet, der Hals kurz und dick, oft noch mit eigenthümlichen Fe- derkrauſen verſehen, die der Vogel nach Willkür ſträuben kann. Die Füße ſind verhältnißmäßig kurz, dünn, die Unterſchenkel zuweilen bis zur Fußbeuge, meiſt ziemlich weit hinab befiedert; die Hinterzehe iſt faſt immer vorhanden, aber weit kleiner, als bei der vorigen Familie; die Vorderzehen ſind lang und dünn, meiſt vollkommen frei oder nur am Grunde geheftet, in einigen Fällen aber lappig geſäumt oder ſelbſt durch Schwimmhäute mit einander verbunden. Die Nahrung der niedlichen Vögel, welche als Wild ſehr geſchätzt ſind, beſteht vorzugs- weiſe aus Würmern und Inſektenlarven, welche ſie mit dem langen Schnabel aus ſumpfigem oder weichem Boden hervorſuchen. Scolopax; Limosa; Totanus; Tringa; Machetes; Numenius; Calidris; Phalaropus.

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/373>, abgerufen am 24.04.2024.