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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig. 1389.

Fig. 1389. Der Klippdachs (Hyrax capensis).

[Abbildung] Fig. 1390.

Fig 1390. Der Schädel von der Seite.

mengedrückt, hinten quadratisch, vierkantig mit stumpfhöckeriger Kau-
fläche, die hinteren Backzähne des Unterkiefers meist aus zwei halb-
weiches, dicht behaartes Fell mit einzelnen stärkeren Borsten, kurze
Füße, vorn mit vier, hinten mit drei platten Hufklauen, die nur von
oben decken, so daß sie menschlichen Nägeln ähnlich sehen, und haben
so sehr das Aussehen von Nagethieren, daß sie früher diesen zuge-
zählt wurden. Sie leben in den Gebirgen der Capgegend in Erdhöh-
len und lassen sich leicht zähmen. Hyrax; Hyracotherium.

[Abbildung] Fig. 1391.

Anoplotherium gracile, Umriß nach den einzelnen Knochen restaurirt.

Die letzte Familie der Dickhäuter (Anoplotherida), welche sich
durch die schlanke Körperform, die hohen schlanken Füße und manche
andere Eigenthümlichkeiten den Widerkäuern enge anschließen, wird
von einigen fossilen Gattungen gebildet, die in jeder Kieferhälfte drei
Schneidezähne, einen nicht vorstehenden kurzen Eckzahn und sieben
Backzähne besaßen, welche alle in ungetrennter Reihe ohne Zahnlücke
neben einander gestellt sind, eine Eigenthümlichkeit, die sonst nur dem
Menschen zukommt. Die Backzähne des Oberkiefers sind vorn zusam-

Vogt. Zoologische Briefe. II. 30


[Abbildung] Fig. 1389.

Fig. 1389. Der Klippdachs (Hyrax capensis).

[Abbildung] Fig. 1390.

Fig 1390. Der Schädel von der Seite.

mengedrückt, hinten quadratiſch, vierkantig mit ſtumpfhöckeriger Kau-
fläche, die hinteren Backzähne des Unterkiefers meiſt aus zwei halb-
weiches, dicht behaartes Fell mit einzelnen ſtärkeren Borſten, kurze
Füße, vorn mit vier, hinten mit drei platten Hufklauen, die nur von
oben decken, ſo daß ſie menſchlichen Nägeln ähnlich ſehen, und haben
ſo ſehr das Ausſehen von Nagethieren, daß ſie früher dieſen zuge-
zählt wurden. Sie leben in den Gebirgen der Capgegend in Erdhöh-
len und laſſen ſich leicht zähmen. Hyrax; Hyracotherium.

[Abbildung] Fig. 1391.

Anoplotherium gracile, Umriß nach den einzelnen Knochen reſtaurirt.

Die letzte Familie der Dickhäuter (Anoplotherida), welche ſich
durch die ſchlanke Körperform, die hohen ſchlanken Füße und manche
andere Eigenthümlichkeiten den Widerkäuern enge anſchließen, wird
von einigen foſſilen Gattungen gebildet, die in jeder Kieferhälfte drei
Schneidezähne, einen nicht vorſtehenden kurzen Eckzahn und ſieben
Backzähne beſaßen, welche alle in ungetrennter Reihe ohne Zahnlücke
neben einander geſtellt ſind, eine Eigenthümlichkeit, die ſonſt nur dem
Menſchen zukommt. Die Backzähne des Oberkiefers ſind vorn zuſam-

Vogt. Zoologiſche Briefe. II. 30
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[465/0471] [Abbildung Fig. 1389. Fig. 1389. Der Klippdachs (Hyrax capensis).] [Abbildung Fig. 1390. Fig 1390. Der Schädel von der Seite.] mengedrückt, hinten quadratiſch, vierkantig mit ſtumpfhöckeriger Kau- fläche, die hinteren Backzähne des Unterkiefers meiſt aus zwei halb- weiches, dicht behaartes Fell mit einzelnen ſtärkeren Borſten, kurze Füße, vorn mit vier, hinten mit drei platten Hufklauen, die nur von oben decken, ſo daß ſie menſchlichen Nägeln ähnlich ſehen, und haben ſo ſehr das Ausſehen von Nagethieren, daß ſie früher dieſen zuge- zählt wurden. Sie leben in den Gebirgen der Capgegend in Erdhöh- len und laſſen ſich leicht zähmen. Hyrax; Hyracotherium. [Abbildung Fig. 1391. Anoplotherium gracile, Umriß nach den einzelnen Knochen reſtaurirt. ] Die letzte Familie der Dickhäuter (Anoplotherida), welche ſich durch die ſchlanke Körperform, die hohen ſchlanken Füße und manche andere Eigenthümlichkeiten den Widerkäuern enge anſchließen, wird von einigen foſſilen Gattungen gebildet, die in jeder Kieferhälfte drei Schneidezähne, einen nicht vorſtehenden kurzen Eckzahn und ſieben Backzähne beſaßen, welche alle in ungetrennter Reihe ohne Zahnlücke neben einander geſtellt ſind, eine Eigenthümlichkeit, die ſonſt nur dem Menſchen zukommt. Die Backzähne des Oberkiefers ſind vorn zuſam- Vogt. Zoologiſche Briefe. II. 30

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/471>, abgerufen am 20.04.2024.