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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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und den aus Mischung hervorgegangenen Celto-Romanen und
Gräco-Romanen sowie die sämmtlichen germanischen Stämme
gehören alle dem Typus der Langköpfe an, wodurch ein wesentlicher
Unterschied von der vorher berührten Gruppe der Kurzköpfe gegeben
ist. Es wäre unnöthig auf ihre weitere Beschreibung hier einzugehen.



Dreizehnter Brief.
Die Verbreitung der Thiere auf der Erde.


Schon auf einem kleineren Fleck, dessen Umgränzung kaum einige
Stunden Weges einnimmt, sieht der aufmerksame Beobachter eine
bedeutende Verschiedenheit in der Verbreitung der einzelnen Thiere,
welche mit ihm diesen Fleck bewohnen. Die einen finden sich nur in
Schaaren, in größeren oder geringeren Gesellschaften, welche bald in
constanter Weise organisirt sind, wie die der Ameisen oder Bienen,
bald nur durch eine gewisse Gewohnheit der Geselligkeit zusammenge-
halten scheinen, wie die Schwärme vieler anderer Insektenarten, der
Raben oder anderer Vögel. Im Gegensatz hierzu stehen viele Arten,
wie die Raubvögel, die man stets nur vereinzelt nur hier und da,
über weitere Entfernungen herrschend antrifft. Jeder junge Sammler
von Schmetterlingen z. B. weiß, daß die einen Arten überall häufig
anzutreffen sind, während andere ihm nur sehr selten in die Hände
fallen und daß diese oder jene Orte eine besondere Physiognomie be-
kommen durch die Arten, welche sich daselbst in Menge aufhalten. So
zeigt sich denn schon eine gewisse Gesetzmäßigkeit in der Vertheilung
der verschiedenen Thiere auf beschränktem Raume, deren Regel man
auch in einigen größeren Zügen leicht entdecken kann. Man sieht
bald, daß bei denjenigen Klassen, welche durch ihre große Zahl, ihre

und den aus Miſchung hervorgegangenen Celto-Romanen und
Gräco-Romanen ſowie die ſämmtlichen germaniſchen Stämme
gehören alle dem Typus der Langköpfe an, wodurch ein weſentlicher
Unterſchied von der vorher berührten Gruppe der Kurzköpfe gegeben
iſt. Es wäre unnöthig auf ihre weitere Beſchreibung hier einzugehen.



Dreizehnter Brief.
Die Verbreitung der Thiere auf der Erde.


Schon auf einem kleineren Fleck, deſſen Umgränzung kaum einige
Stunden Weges einnimmt, ſieht der aufmerkſame Beobachter eine
bedeutende Verſchiedenheit in der Verbreitung der einzelnen Thiere,
welche mit ihm dieſen Fleck bewohnen. Die einen finden ſich nur in
Schaaren, in größeren oder geringeren Geſellſchaften, welche bald in
conſtanter Weiſe organiſirt ſind, wie die der Ameiſen oder Bienen,
bald nur durch eine gewiſſe Gewohnheit der Geſelligkeit zuſammenge-
halten ſcheinen, wie die Schwärme vieler anderer Inſektenarten, der
Raben oder anderer Vögel. Im Gegenſatz hierzu ſtehen viele Arten,
wie die Raubvögel, die man ſtets nur vereinzelt nur hier und da,
über weitere Entfernungen herrſchend antrifft. Jeder junge Sammler
von Schmetterlingen z. B. weiß, daß die einen Arten überall häufig
anzutreffen ſind, während andere ihm nur ſehr ſelten in die Hände
fallen und daß dieſe oder jene Orte eine beſondere Phyſiognomie be-
kommen durch die Arten, welche ſich daſelbſt in Menge aufhalten. So
zeigt ſich denn ſchon eine gewiſſe Geſetzmäßigkeit in der Vertheilung
der verſchiedenen Thiere auf beſchränktem Raume, deren Regel man
auch in einigen größeren Zügen leicht entdecken kann. Man ſieht
bald, daß bei denjenigen Klaſſen, welche durch ihre große Zahl, ihre

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[571/0577] und den aus Miſchung hervorgegangenen Celto-Romanen und Gräco-Romanen ſowie die ſämmtlichen germaniſchen Stämme gehören alle dem Typus der Langköpfe an, wodurch ein weſentlicher Unterſchied von der vorher berührten Gruppe der Kurzköpfe gegeben iſt. Es wäre unnöthig auf ihre weitere Beſchreibung hier einzugehen. Dreizehnter Brief. Die Verbreitung der Thiere auf der Erde. Schon auf einem kleineren Fleck, deſſen Umgränzung kaum einige Stunden Weges einnimmt, ſieht der aufmerkſame Beobachter eine bedeutende Verſchiedenheit in der Verbreitung der einzelnen Thiere, welche mit ihm dieſen Fleck bewohnen. Die einen finden ſich nur in Schaaren, in größeren oder geringeren Geſellſchaften, welche bald in conſtanter Weiſe organiſirt ſind, wie die der Ameiſen oder Bienen, bald nur durch eine gewiſſe Gewohnheit der Geſelligkeit zuſammenge- halten ſcheinen, wie die Schwärme vieler anderer Inſektenarten, der Raben oder anderer Vögel. Im Gegenſatz hierzu ſtehen viele Arten, wie die Raubvögel, die man ſtets nur vereinzelt nur hier und da, über weitere Entfernungen herrſchend antrifft. Jeder junge Sammler von Schmetterlingen z. B. weiß, daß die einen Arten überall häufig anzutreffen ſind, während andere ihm nur ſehr ſelten in die Hände fallen und daß dieſe oder jene Orte eine beſondere Phyſiognomie be- kommen durch die Arten, welche ſich daſelbſt in Menge aufhalten. So zeigt ſich denn ſchon eine gewiſſe Geſetzmäßigkeit in der Vertheilung der verſchiedenen Thiere auf beſchränktem Raume, deren Regel man auch in einigen größeren Zügen leicht entdecken kann. Man ſieht bald, daß bei denjenigen Klaſſen, welche durch ihre große Zahl, ihre

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/577>, abgerufen am 28.03.2024.