Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.des allzerstörenden, männerzermalmenden Schlacht- Jch feuerte meine Genossen an: sie rasten in Kinder! ich nahe nun dem unglücklichsten Theil Achaia, Arkadien und Argos hatten die Fes- Noch wußte meine Theone nichts. Den Tag vor dem Abzug trat ich vor sie hin. Jch fiel ihr um den Hals. Theone, rief ich, des allzerſtoͤrenden, maͤnnerzermalmenden Schlacht- Jch feuerte meine Genoſſen an: ſie raſten in Kinder! ich nahe nun dem ungluͤcklichſten Theil Achaia, Arkadien und Argos hatten die Feſ- Noch wußte meine Theone nichts. Den Tag vor dem Abzug trat ich vor ſie hin. Jch fiel ihr um den Hals. Theone, rief ich, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="43"/> des allzerſtoͤrenden, maͤnnerzermalmenden Schlacht-<lb/> gewuͤhls — Mordende und Gemordete — Weinen-<lb/> de, den furchtbaren Geſang des A<hi rendition="#aq">ï</hi>s und der Erin-<lb/> nyen Singende .....</p><lb/> <p>Jch feuerte meine Genoſſen an: ſie raſten in<lb/> Kampfluſt. Der Bey von Miſitra ward gemordet.</p><lb/> <p>Kinder! ich nahe nun dem ungluͤcklichſten Theil<lb/> meines Lebens. Laßt mich kurz ſeyn in meiner<lb/> Erzaͤhlung! … O ſie ſchmerzt mich.</p><lb/> <p>Achaia, Arkadien und Argos hatten die Feſ-<lb/> ſeln abgeworfen. Orlow war mit ſechs Schiffen<lb/> erſchienen. Wir Mainotten wollten nach dem Jſth-<lb/> mos ziehen.</p><lb/> <p>Noch wußte meine Theone nichts.</p><lb/> <p>Den Tag vor dem Abzug trat ich vor ſie hin.<lb/> Die junge ſchoͤne Mutter ſaß auf einem Stuhle,<lb/> und ſaͤugt’ ihr Kind am weißen Buſen und blickte<lb/> ſo ſchmerzlich ſuͤß auf das Kleine herab, als wenn<lb/> ſein Trinken ſie verletzte. Dann druͤckte ſie mir die<lb/> Hand und laͤchelte.</p><lb/> <p>Jch fiel ihr um den Hals. Theone, rief ich,<lb/> wir muͤſſen ſcheiden. Das Vaterland ruft. Bald<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0043]
des allzerſtoͤrenden, maͤnnerzermalmenden Schlacht-
gewuͤhls — Mordende und Gemordete — Weinen-
de, den furchtbaren Geſang des Aïs und der Erin-
nyen Singende .....
Jch feuerte meine Genoſſen an: ſie raſten in
Kampfluſt. Der Bey von Miſitra ward gemordet.
Kinder! ich nahe nun dem ungluͤcklichſten Theil
meines Lebens. Laßt mich kurz ſeyn in meiner
Erzaͤhlung! … O ſie ſchmerzt mich.
Achaia, Arkadien und Argos hatten die Feſ-
ſeln abgeworfen. Orlow war mit ſechs Schiffen
erſchienen. Wir Mainotten wollten nach dem Jſth-
mos ziehen.
Noch wußte meine Theone nichts.
Den Tag vor dem Abzug trat ich vor ſie hin.
Die junge ſchoͤne Mutter ſaß auf einem Stuhle,
und ſaͤugt’ ihr Kind am weißen Buſen und blickte
ſo ſchmerzlich ſuͤß auf das Kleine herab, als wenn
ſein Trinken ſie verletzte. Dann druͤckte ſie mir die
Hand und laͤchelte.
Jch fiel ihr um den Hals. Theone, rief ich,
wir muͤſſen ſcheiden. Das Vaterland ruft. Bald
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Zitationshilfe: | Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/43>, abgerufen am 01.06.2023. |