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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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Butz.

1 Butzen1 sollen kein Geld haben. - Kirchhofer, 240.

1) In dieser Verbindung = Narr, sonst ist Butz = Larve; Butzengögel = Popanz, Butzi oder Butzibau = vermummte Person, Teufel, Knecht Ruprecht u. s. w. (Vgl. Stalder, I, 251.)

2 Es sind böse butzen1, darinn man das Wasser intragen muss. - Henisch, 576.

1) Hier steht dies Wort in der Bedeutung von Brunnen, die ich weder bei Henisch, noch bei Grimm a. a. O., noch sonst irgend gefunden habe.

*3 Butz1, beiss mich nicht. - Lehmann, II, 53, 71.

1) Hier in der Bedeutung von Larve, Vermummung, Popanz, Schreckbild u. s. w., vgl. Grimm, II, 588, 1.

*4 Butz und Benz.

Alle miteinander, ohne Ausnahme. Butz ist hier die trauliche Kürzung des Namens Burkhard oder eines ähnlichen. Die Redensart hat die Bedeutung wie Heinz und Kunz. (Vgl. Grimm, II, 587.)

*5 Da liegt der Butz. - Seybold, 216.

Lat.: Hinc illae lacrymae. (Horaz.) (Philippi, I, 177.)

*6 Es steckt ein Butz darhinter. - Seybold, 628.

Ich traue nicht, ich bin schon gewitzigt.

Lat.: Vestigia me terrent. (Horaz.) (Philippi, II, 247.) Lügenkrämer, Sykophant.


Butzbacher.

* Ein Butzbacher.


Bützchen.

1 Ae Bützche1 ohne Bat2 es wie 'n Ei ohne Salz. (Düren.)

1) Küsschen.

2) Bart.

2 En Bützchen en Ehre kann Nümmes schimpere. (Köln.) - Firmenich, 475, 212.


Bützen.

Heute bützen1 und lecken, morgen mit Knüppeln und Stöcken. (Köln.) - Weyden, II, 13.

1) Küssen, von dem spanischen Buz, der Kuss, so auch hacer el buz, den Hof machen, lieben. Vom mittelhochdeutschen bozen, anstossen, klopfen.


Büxe (Braccae, Hose).

Adelung hat auch dies Wort unter "Büchse"; Grimm (Wörterbuch, II, 598) führt es wegen des mangelnden Umlauts in vorstehender Schreibung auf. Schmeller (I, 248) hat "Buchse". Weigand (Wörterbuch, I, 189) unterscheidet in der Bedeutung Hose oberdeutsch "Buchse" und niederdeutsch "Boxe".

1 Bo 'ne Bückse is, do gilt ken Rock. - Curtze, 323, 116.

2 Flick de Büx, segt de Wachtel. (S. Verschleissen.) - Hoefer, 1103.

[Spaltenumbruch] 3 In de holten Büxe let sick got proten. - Hauskalender, II.

4 War'n Böckse is, dar gelt nien1 Wenke2. (Rastede.) - Firmenich, III, 29, 128; Goldschmidt, 102.

1) Keine.

2) Weiberrock.

5 Wat do ik mit de Büx, wenn dor ken Klapp to is, segt Paster Bülow. - Hoefer, 89.

6 Wat do ik mit de Büxen, säd' de Deern, wenn dar nix darin is. (Flensburg.) - Hoefer, 236.

*7 Dafür soll he sick häwwen in de Büxen kackt. (Lippe.)

*8 Dat, is en Bücks un en Wams. - Bueren, 355.

*9 De Bocks geit öm met Grondeis. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 40.

Lat.: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (Zenodot.) (Erasm., 21.)

*10 Die graute Bückse anhewwen. (Westf.)

Taufpathe sein.

*11 Die hültene Bückse anhewwen. - Woeste, 28, 21.

Auf der Kanzel predigen.

*12 Eenem de Büx upbinden.

Bei Grimm, II, 598: Enem die Boxen upbinden, d. i.: Einem die Hosen aufbinden. Einem Füsse machen, ihn wegfangen, zur Flucht zwingen, streng gegen jemand sein.

*13 Ik will em de Büx vernageln.

Ich will ihm etwas vor den Hintern geben.

*14 Leck mir die Buxen (Büxen). - Sandvoss, 184.


Buxtehude.

1 Er ist aus Buxtehude, wo die Hunde mit dem Arsche bellen. - Reinsberg VI, 124.

2 Geh nach Buxtehude, wo der Pfeffer wächst.

Scheint eine blosse Zusammenziehung zweier Redensarten zu sein. Wir sagen häufig: Geh nach Buxtehude! und: Wär' er im Pfefferlande, oder: wo der Pfeffer wächst.


Buzen.

1 So lange der Buz1 im Ais, schwiert es. - Eiselein, 104.

1) Hier Klümpchen Materie. (Vgl. Schmeller, I, 229; Grimm, II, 598, 2.)

*2 Bei Buzen und Stil, rubis und stubis. - Eiselein, 104.

*3 Bis an Buzen und Stil. - Eiselein, 104.

*4 Ich sei des leibhaften Buzen (Teufels). - Eiselein, 104.


Bylbrief.

Bylbrief geht vor Bodmereibrief.


C.

(Bei der vielfach abweichenden Schreibart, vorzüglich der Namen und Fremdwörter, müssen diejenigen Sprichwörter, die man unter C nicht findet, unter K nachgeschlagen werden.)

Calixti.

Calix (14. October) kleb die Stube fix. - Boebel, 48.


Calw.

Zu Calw trinkt der Kranke die letzte Oelung, und der Pfaff sie ihm gesegnet: der Tiufel tröst' din Suf. - Bebel; Eiselein, 105.


Camisa.

Camisa ist zu gut, um unverständig, und zu schlecht, um verständig genannt zu werden. (Centralamerika.)

Die Camisa ist ein Damenhemd von äusserst feiner Gaze, das nur bis zu den Hüften reicht.


Canarienvogel.

Canarienvögel singen schön, aber sie bringen nichts ein.


Canon.

Vier Canones seynd allein in der Welt: C. volo, C. nolo, C. jubeo, C. oportet. - Lehmann, II, 799, 67.


Canonist.

Die Canonisten sind Eselisten. - Luther.


Cap.

1 Ist das Cap umfahren, so ist der Heil'ge betrogen.

*2 Er wird das Cap nicht erreichen.


Capitain d'Armes.

Capitain d'Armes frisst den Kranken das Brot auf.


Caramaner.

Ein Caramaner sagt nit bald die warheit, sondern was jhm nur nutz ist. - Henisch, 586.

Lat.: Cilix non facile verum dicit. (Dionys.)


Carneval.

Der Carneval der Tataren hat kein Ende. - Reinsberg V, 47.

Sagt der mit strengen Fasten belastete Russe, wenn er die grössere Freiheit des Tataren betrachtet.


Caseus.

1 Caseus und caepe, die kommen ad prandia saepe.

2 Caseus und panis sind köstliche fercula sanis.


Castilien.

Castilien hat drei Wunderwerke: eine Stadt mit feurige Mauern umgeben1, eine Brücke, über die Wasser läuft2, und eine Brücke, auf der sich ein Heer in Schlachtordnung stellen kann3.

1) Madrid, dessen alte Mauern aus Kiesel- oder Feuersteinen ausgeführt sein sollen. (Berckenmeyer, 16.)

2) Segovia, das eine Wasserleitung besitzt, die auf zwei Reihen übereinandergebauter Schwibbogen, einer Brücke

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Butz.

1 Butzen1 sollen kein Geld haben.Kirchhofer, 240.

1) In dieser Verbindung = Narr, sonst ist Butz = Larve; Butzengögel = Popanz, Butzi oder Butzibau = vermummte Person, Teufel, Knecht Ruprecht u. s. w. (Vgl. Stalder, I, 251.)

2 Es sind böse butzen1, darinn man das Wasser intragen muss.Henisch, 576.

1) Hier steht dies Wort in der Bedeutung von Brunnen, die ich weder bei Henisch, noch bei Grimm a. a. O., noch sonst irgend gefunden habe.

*3 Butz1, beiss mich nicht.Lehmann, II, 53, 71.

1) Hier in der Bedeutung von Larve, Vermummung, Popanz, Schreckbild u. s. w., vgl. Grimm, II, 588, 1.

*4 Butz und Benz.

Alle miteinander, ohne Ausnahme. Butz ist hier die trauliche Kürzung des Namens Burkhard oder eines ähnlichen. Die Redensart hat die Bedeutung wie Heinz und Kunz. (Vgl. Grimm, II, 587.)

*5 Da liegt der Butz.Seybold, 216.

Lat.: Hinc illae lacrymae. (Horaz.) (Philippi, I, 177.)

*6 Es steckt ein Butz darhinter.Seybold, 628.

Ich traue nicht, ich bin schon gewitzigt.

Lat.: Vestigia me terrent. (Horaz.) (Philippi, II, 247.) Lügenkrämer, Sykophant.


Butzbacher.

* Ein Butzbacher.


Bützchen.

1 Ae Bützche1 ohne Bât2 es wie 'n Ei ohne Salz. (Düren.)

1) Küsschen.

2) Bart.

2 En Bützchen en Ehre kann Nümmes schimpêre. (Köln.) – Firmenich, 475, 212.


Bützen.

Heute bützen1 und lecken, morgen mit Knüppeln und Stöcken. (Köln.) – Weyden, II, 13.

1) Küssen, von dem spanischen Buz, der Kuss, so auch hacer el buz, den Hof machen, lieben. Vom mittelhochdeutschen bôzen, anstossen, klopfen.


Büxe (Braccae, Hose).

Adelung hat auch dies Wort unter „Büchse“; Grimm (Wörterbuch, II, 598) führt es wegen des mangelnden Umlauts in vorstehender Schreibung auf. Schmeller (I, 248) hat „Buchse“. Weigand (Wörterbuch, I, 189) unterscheidet in der Bedeutung Hose oberdeutsch „Buchse“ und niederdeutsch „Boxe“.

1 Bô 'ne Bückse is, do gilt ken Rock.Curtze, 323, 116.

2 Flick de Büx, segt de Wachtel. (S. Verschleissen.)Hoefer, 1103.

[Spaltenumbruch] 3 In de holten Büxe let sick gôt prôten.Hauskalender, II.

4 War'n Böckse is, dar gelt nien1 Wenke2. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 128; Goldschmidt, 102.

1) Keine.

2) Weiberrock.

5 Wat dô ik mit de Büx, wenn dôr kên Klapp to is, segt Paster Bülow.Hoefer, 89.

6 Wat dô ik mit de Büxen, säd' de Deern, wenn dâr nix darin is. (Flensburg.) – Hoefer, 236.

*7 Dafür soll he sick häwwen in de Büxen kackt. (Lippe.)

*8 Dat, is ên Bücks un ên Wams.Bueren, 355.

*9 De Bocks geit öm met Grondîs. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 40.

Lat.: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (Zenodot.) (Erasm., 21.)

*10 Die graute Bückse anhewwen. (Westf.)

Taufpathe sein.

*11 Die hültene Bückse anhewwen.Woeste, 28, 21.

Auf der Kanzel predigen.

*12 Eenem de Büx upbinden.

Bei Grimm, II, 598: Enem die Boxen upbinden, d. i.: Einem die Hosen aufbinden. Einem Füsse machen, ihn wegfangen, zur Flucht zwingen, streng gegen jemand sein.

*13 Ik will em de Büx vernageln.

Ich will ihm etwas vor den Hintern geben.

*14 Leck mir die Buxen (Büxen).Sandvoss, 184.


Buxtehude.

1 Er ist aus Buxtehude, wo die Hunde mit dem Arsche bellen.Reinsberg VI, 124.

2 Geh nach Buxtehude, wo der Pfeffer wächst.

Scheint eine blosse Zusammenziehung zweier Redensarten zu sein. Wir sagen häufig: Geh nach Buxtehude! und: Wär' er im Pfefferlande, oder: wo der Pfeffer wächst.


Buzen.

1 So lange der Buz1 im Ais, schwiert es.Eiselein, 104.

1) Hier Klümpchen Materie. (Vgl. Schmeller, I, 229; Grimm, II, 598, 2.)

*2 Bei Buzen und Stil, rubis und stubis.Eiselein, 104.

*3 Bis an Buzen und Stil.Eiselein, 104.

*4 Ich sei des leibhaften Buzen (Teufels).Eiselein, 104.


Bylbrief.

Bylbrief geht vor Bodmereibrief.


C.

(Bei der vielfach abweichenden Schreibart, vorzüglich der Namen und Fremdwörter, müssen diejenigen Sprichwörter, die man unter C nicht findet, unter K nachgeschlagen werden.)

Calixti.

Calix (14. October) kleb die Stube fix.Boebel, 48.


Calw.

Zu Calw trinkt der Kranke die letzte Oelung, und der Pfaff sie ihm gesegnet: der Tiufel tröst' din Suf.Bebel; Eiselein, 105.


Camisa.

Camisa ist zu gut, um unverständig, und zu schlecht, um verständig genannt zu werden. (Centralamerika.)

Die Camisa ist ein Damenhemd von äusserst feiner Gaze, das nur bis zu den Hüften reicht.


Canarienvogel.

Canarienvögel singen schön, aber sie bringen nichts ein.


Canon.

Vier Canones seynd allein in der Welt: C. volo, C. nolo, C. jubeo, C. oportet.Lehmann, II, 799, 67.


Canonist.

Die Canonisten sind Eselisten.Luther.


Cap.

1 Ist das Cap umfahren, so ist der Heil'ge betrogen.

*2 Er wird das Cap nicht erreichen.


Capitain d'Armes.

Capitain d'Armes frisst den Kranken das Brot auf.


Caramaner.

Ein Caramaner sagt nit bald die warheit, sondern was jhm nur nutz ist.Henisch, 586.

Lat.: Cilix non facile verum dicit. (Dionys.)


Carneval.

Der Carneval der Tataren hat kein Ende.Reinsberg V, 47.

Sagt der mit strengen Fasten belastete Russe, wenn er die grössere Freiheit des Tataren betrachtet.


Caseus.

1 Caseus und caepe, die kommen ad prandia saepe.

2 Caseus und panis sind köstliche fercula sanis.


Castilien.

Castilien hat drei Wunderwerke: eine Stadt mit feurige Mauern umgeben1, eine Brücke, über die Wasser läuft2, und eine Brücke, auf der sich ein Heer in Schlachtordnung stellen kann3.

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[[264]/0292] Butz. 1 Butzen1 sollen kein Geld haben. – Kirchhofer, 240. 1) In dieser Verbindung = Narr, sonst ist Butz = Larve; Butzengögel = Popanz, Butzi oder Butzibau = vermummte Person, Teufel, Knecht Ruprecht u. s. w. (Vgl. Stalder, I, 251.) 2 Es sind böse butzen1, darinn man das Wasser intragen muss. – Henisch, 576. 1) Hier steht dies Wort in der Bedeutung von Brunnen, die ich weder bei Henisch, noch bei Grimm a. a. O., noch sonst irgend gefunden habe. *3 Butz1, beiss mich nicht. – Lehmann, II, 53, 71. 1) Hier in der Bedeutung von Larve, Vermummung, Popanz, Schreckbild u. s. w., vgl. Grimm, II, 588, 1. *4 Butz und Benz. Alle miteinander, ohne Ausnahme. Butz ist hier die trauliche Kürzung des Namens Burkhard oder eines ähnlichen. Die Redensart hat die Bedeutung wie Heinz und Kunz. (Vgl. Grimm, II, 587.) *5 Da liegt der Butz. – Seybold, 216. Lat.: Hinc illae lacrymae. (Horaz.) (Philippi, I, 177.) *6 Es steckt ein Butz darhinter. – Seybold, 628. Ich traue nicht, ich bin schon gewitzigt. Lat.: Vestigia me terrent. (Horaz.) (Philippi, II, 247.) Lügenkrämer, Sykophant. Butzbacher. * Ein Butzbacher. Bützchen. 1 Ae Bützche1 ohne Bât2 es wie 'n Ei ohne Salz. (Düren.) 1) Küsschen. 2) Bart. 2 En Bützchen en Ehre kann Nümmes schimpêre. (Köln.) – Firmenich, 475, 212. Bützen. Heute bützen1 und lecken, morgen mit Knüppeln und Stöcken. (Köln.) – Weyden, II, 13. 1) Küssen, von dem spanischen Buz, der Kuss, so auch hacer el buz, den Hof machen, lieben. Vom mittelhochdeutschen bôzen, anstossen, klopfen. Büxe (Braccae, Hose). Adelung hat auch dies Wort unter „Büchse“; Grimm (Wörterbuch, II, 598) führt es wegen des mangelnden Umlauts in vorstehender Schreibung auf. Schmeller (I, 248) hat „Buchse“. Weigand (Wörterbuch, I, 189) unterscheidet in der Bedeutung Hose oberdeutsch „Buchse“ und niederdeutsch „Boxe“. 1 Bô 'ne Bückse is, do gilt ken Rock. – Curtze, 323, 116. 2 Flick de Büx, segt de Wachtel. (S. Verschleissen.) – Hoefer, 1103. 3 In de holten Büxe let sick gôt prôten. – Hauskalender, II. 4 War'n Böckse is, dar gelt nien1 Wenke2. (Rastede.) – Firmenich, III, 29, 128; Goldschmidt, 102. 1) Keine. 2) Weiberrock. 5 Wat dô ik mit de Büx, wenn dôr kên Klapp to is, segt Paster Bülow. – Hoefer, 89. 6 Wat dô ik mit de Büxen, säd' de Deern, wenn dâr nix darin is. (Flensburg.) – Hoefer, 236. *7 Dafür soll he sick häwwen in de Büxen kackt. (Lippe.) *8 Dat, is ên Bücks un ên Wams. – Bueren, 355. *9 De Bocks geit öm met Grondîs. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 40. Lat.: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (Zenodot.) (Erasm., 21.) *10 Die graute Bückse anhewwen. (Westf.) Taufpathe sein. *11 Die hültene Bückse anhewwen. – Woeste, 28, 21. Auf der Kanzel predigen. *12 Eenem de Büx upbinden. Bei Grimm, II, 598: Enem die Boxen upbinden, d. i.: Einem die Hosen aufbinden. Einem Füsse machen, ihn wegfangen, zur Flucht zwingen, streng gegen jemand sein. *13 Ik will em de Büx vernageln. Ich will ihm etwas vor den Hintern geben. *14 Leck mir die Buxen (Büxen). – Sandvoss, 184. Buxtehude. 1 Er ist aus Buxtehude, wo die Hunde mit dem Arsche bellen. – Reinsberg VI, 124. 2 Geh nach Buxtehude, wo der Pfeffer wächst. Scheint eine blosse Zusammenziehung zweier Redensarten zu sein. Wir sagen häufig: Geh nach Buxtehude! und: Wär' er im Pfefferlande, oder: wo der Pfeffer wächst. Buzen. 1 So lange der Buz1 im Ais, schwiert es. – Eiselein, 104. 1) Hier Klümpchen Materie. (Vgl. Schmeller, I, 229; Grimm, II, 598, 2.) *2 Bei Buzen und Stil, rubis und stubis. – Eiselein, 104. *3 Bis an Buzen und Stil. – Eiselein, 104. *4 Ich sei des leibhaften Buzen (Teufels). – Eiselein, 104. Bylbrief. Bylbrief geht vor Bodmereibrief. C. (Bei der vielfach abweichenden Schreibart, vorzüglich der Namen und Fremdwörter, müssen diejenigen Sprichwörter, die man unter C nicht findet, unter K nachgeschlagen werden.) Calixti. Calix (14. October) kleb die Stube fix. – Boebel, 48. Calw. Zu Calw trinkt der Kranke die letzte Oelung, und der Pfaff sie ihm gesegnet: der Tiufel tröst' din Suf. – Bebel; Eiselein, 105. Camisa. Camisa ist zu gut, um unverständig, und zu schlecht, um verständig genannt zu werden. (Centralamerika.) Die Camisa ist ein Damenhemd von äusserst feiner Gaze, das nur bis zu den Hüften reicht. Canarienvogel. Canarienvögel singen schön, aber sie bringen nichts ein. Canon. Vier Canones seynd allein in der Welt: C. volo, C. nolo, C. jubeo, C. oportet. – Lehmann, II, 799, 67. Canonist. Die Canonisten sind Eselisten. – Luther. Cap. 1 Ist das Cap umfahren, so ist der Heil'ge betrogen. *2 Er wird das Cap nicht erreichen. Capitain d'Armes. Capitain d'Armes frisst den Kranken das Brot auf. Caramaner. Ein Caramaner sagt nit bald die warheit, sondern was jhm nur nutz ist. – Henisch, 586. Lat.: Cilix non facile verum dicit. (Dionys.) Carneval. Der Carneval der Tataren hat kein Ende. – Reinsberg V, 47. Sagt der mit strengen Fasten belastete Russe, wenn er die grössere Freiheit des Tataren betrachtet. Caseus. 1 Caseus und caepe, die kommen ad prandia saepe. 2 Caseus und panis sind köstliche fercula sanis. Castilien. Castilien hat drei Wunderwerke: eine Stadt mit feurige Mauern umgeben1, eine Brücke, über die Wasser läuft2, und eine Brücke, auf der sich ein Heer in Schlachtordnung stellen kann3. 1) Madrid, dessen alte Mauern aus Kiesel- oder Feuersteinen ausgeführt sein sollen. (Berckenmeyer, 16.) 2) Segovia, das eine Wasserleitung besitzt, die auf zwei Reihen übereinandergebauter Schwibbogen, einer Brücke

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [264]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/292>, abgerufen am 29.03.2024.