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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 54 Gutes muss man nicht voraussetzen.

Frz.: L'en doit toujours presumer pour bien. (Leroux, II, 253.)

55 Gutes soll man nicht vergüten. - Simrock, 74.

56 Gutes thun in der Jugend, bringt Ehre im Alter.

57 Gutes thun ist nie zu spät.

Dän.: At giöre godt er aldrig for sildig. (Prov. dan., 236.)

Frz.: Bien fact n'est jamais perdu. (Leroux, I, 181.)

It.: Per ben fare non e mai tardi. (Pazzaglia, 114, 6.)

58 Gutes thun soll heimlich geschehen. - Petri, II, 367.

59 Gutes verdirbet vom bösen. - Henisch, 463, 67.

60 Guts ist mehr als böses, der Schaf viellmehr als der Wölff. - Lehmann, 947, 29.

61 Guts thun vnnd davor böse wort vnnd werck einnemen, ist eines Christen werck. - Lehmann, 811, 23.

62 Guts wollen ist gut ohns vermögen. - Schottel, 1122a.

Der Wille muss für die That gelten.

63 Hat man das Gute gehabt, muss man das Böse auch haben. - Kirchhofer, 181.

Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit.

64 Heute bring' ich was Gutes, sagte der Teufel, da hatt' er eine Branntweinbottel in der Hand.

65 Ich thue viel Gutes, sagt das Feuer, aber auch viel Böses. (Surinam.)

Jedes Ding hat zwei Seiten, seine Licht- und Schattenseite.

66 Kanst mir nichts Guts thun, thu mir auch nichts Böss. - Sutor, 8.

Lat.: Si amare piget, et reamare non pigeat. (Sutor, 8.)

67 Man darf des Guten wegen nichts Böses thun. - Mayer, I, 9.

68 Man erkennet schwerlich, was man Gutes hat, ehe man es verloren. - Opel, 380.

69 Man hat das Gute gern, aber wenige thun es.

Dän.: Det er godt dog ikke holdt. (Prov. dan., 247.)

70 Man kan auch dess Guten zu viel thun. - Seybold, 469.

71 Man kan des guten nit zu vil thun, sagt jene Fraw, vnd ertrenckte sich im Weyhwasser (Weihkessel). - Latendorf II, 23; Hoefer, 301; Simrock, 4114.

Lat.: Superflua non nocent. (Binder II, 3252.)

72 Man kan dess guten nit zu viel thun. - Eyering, III, 192; Gruter, I, 57; Henisch, 1795, 66; Lehmann, 946, 12; Sutor, 685; Lohrengel, I, 494.

"Aber es hat sein Absatz. Wenn man mehr Salz ans Fleisch thut, als sich gebührt, so wird's versalzt. Wenn man den Acker zu viel düngt, so macht man's nicht desto besser." (Vgl. auch Preussischer Hausfreund, Berlin 1810, I, 71.)

Frz.: A bien faire il n'y a que redire. (Leroux, II, 162.)

Lat.: Honesti nulla satietas. (Binder I, 673, II, 1332; Philippi, I, 181; Seybold, 222.) - Nulla satietas rerum honestarum. (Sutor, 685; Seybold, 390.)

73 Man kann auch des Guten zu viel thun, sagte jener, und verkaufte seine Braut für einen Kreuzer. - Hoefer, 1101.

74 Man kann des Guten nicht zu viel thun, sagte das fromme Weib, und biss dem Heiligen die Zehen ab.

75 Man kann des Guten, nicht zu viel thun, sagte der Schulmeister und kroch dem Schulrath in den Arsch.

76 Man muss das Gute nehmen, wenn's da ist, und das Schlimme ertragen, das man nicht vermeiden kann.

Frz.: Prendre le bien, quand il vient. - Quand le bien vient on le doibt prendre. (Leroux, II, 285 u. 286.)

Span.: Al bien buscallo; y al mal, esperallo. (Cahier, 3240.)

77 Man muss das Gute rühmen, was man empfangen, aber nicht das, was man erwiesen.

Holl.: Prijs de gunst, die gij hebt ontvangen; maar zwijg de gunst, die gij hebt bewezen. (Harrebomee, I, 264.)

78 Man muss das Gute suchen und das Böse erwarten. - Winckler, XVII, 2.

It.: Il bene bisogna cercarlo et il male aspettarlo. (Pazzaglia, 30.)

79 Man muss des Guten nicht zu viel thun, sagte der Bauer zur Katze, die blos die Mäuse fressen sollte, aber auch noch die Käse gefressen hatte.

[Spaltenumbruch] 80 Man muss Gutes und Böses untereinander annehmen. - Seybold, 56.

Lat.: Bona sunt admixta malis. (Seybold, 56.)

81 Man schätzt das Gute erst, wenn es dahin ist.

Dän.: Man forstaaer ikke det gode man har, farman mister det. (Prov. dan., 185.)

82 Man sol des guten nit zuuil thun. - Franck, I, 65a; Lehmann, II, 404, 55; Simrock, 4112; Braun, I, 1007; Seybold, 302.

Lat.: Bonarum rerum consuetudo pessima. - Mel summis digitis delibandum. (Seybold, 302.)

83 Man sol guts wider vbels thun. - Franck, I, 72a.

84 Man soll das gut brauchen, dass böse verwerffen, - Lehmann, 517, 1.

85 Mancher hat was Gutes im Sinn, dem was Schlechtes in den Weg kommt. - Körte, 4057; Braun, I, 2511.

86 Me kan des Goden net to völ don, segt de Scholmeister, do kröp he den Papen in de Ners.

87 Mer muss des Guten nit zu viel thun. - Tendlau, 851.

88 Niemand will guts thun, er wisse dann nutzen davon. - Lehmann, 908, 8.

89 Ob du gleich nicht viel guts thust, so lerne doch von Tugend reden. - Lehmann, II, 489, 2.

Man hält dich dann wenigstens für gut.

90 'T Gode word docht, man 't Quade ok. (Ostfries.) - Bueren, 1105; Hauskalender, III.

91 Thu Gutes und lass dann von dir sagen. - Schottel, 1143b.

Dän.: Hvor noget godt giöres, det vel sperges. (Prov. dan., 247.)

92 Thue das Gute, was ich predige, aber nicht das Böse, das ich thue, sagte der Prediger (Priester, Pfarrer).

93 Thue Gutes und schweige dazu, andere mögen's sagen. - Sailer, 241.

Frz.: Faites bien, bien vaut bien.

94 Thue Gutes und siehe dich nicht um.

Die Araber sagen: Thue Gutes und wirf's ins Meer, erkennen's die Fische nicht, so erkennt's der Herr. (Reinsberg II, 30.) Ein afrikanisches Sprichwort drückt die Ueberzeugung aus: Wenn einer Gutes thut, wird Gott es ihm für gut anrechnen.

Engl.: Seek good and be ready for evil.

It.: Fa bene, e non guardare a chi. (Bohn I, 98.)

Port.: Faze bem, nao cates a quem. (Bohn I, 277.)

95 Thue mir Gutes, ich will dir Böses thun.

Nach der Weise des Kukuks, der nach dem allgemeinen Glauben seine Pflegemutter mit grausamem Undanke belohnt. "Die Welt machts nach dem Sprichwort: Thue mir alles guts, ich thue dir alles vbel." (Pauli, Postilla, I, 525b.)

96 Versieh dich Guts, zu wem du wilt, man schmiert dir Honig ins Maul vnd gibt dir zuletzt Gallen. - Petri, II, 568.

97 Vngezwungen guts thun ist am besten. - Henisch, 1789, 3.

98 Vom Guten spricht man viel, vom Bösen aber mehr.

Die Polen sagen: Das Gute hört man weit, das Böse noch viel weiter. Die Sarden: Das Schlimme hört man weiter als das Gute. (Reinsberg II, 50.)

99 Von dem man Gutes sprechen soll, der muss nichts Böses von andern reden.

It.: Chi vuol che sia ben detto di lui, guardisi di non dir mal d'altrui. (Cahier, 2897.)

100 Wä dat Gode welt genesse, dä moss dat Kodde (Böse, Schlimme) net verdresse. (Düren.) - Firmenich, I, 483, 79.

101 Wann man eim vil guts thut, so lert man jn das ers wider gelt. - Franck, I, 66a.

Frz.: Beneficia saepe dare, docere est reddere.

102 Was du wilst einem gut thun, soltu dich dess nicht selber rühmen oder loben. - Lehmann, II, 833, 114.

103 Was kann Gutes aus Nazareth kommen!

Holl.: Kan ook iets goeds uit Nazareth komen. (Harrebomee, I, 250b.)

104 Was man guts in ein vnsauber Gefäss schüt, das seuret oder schimlet. - Lehmann, 126, 60 u. 908, 7.

105 Was soll der einem andern guts thun, der jhm selbst kein guts thut. - Lehmann, II, 836, 173.

[Spaltenumbruch] 54 Gutes muss man nicht voraussetzen.

Frz.: L'en doit toujours présumer pour bien. (Leroux, II, 253.)

55 Gutes soll man nicht vergüten.Simrock, 74.

56 Gutes thun in der Jugend, bringt Ehre im Alter.

57 Gutes thun ist nie zu spät.

Dän.: At giøre godt er aldrig for sildig. (Prov. dan., 236.)

Frz.: Bien fact n'est jamais perdu. (Leroux, I, 181.)

It.: Per ben fare non è mai tardi. (Pazzaglia, 114, 6.)

58 Gutes thun soll heimlich geschehen.Petri, II, 367.

59 Gutes verdirbet vom bösen.Henisch, 463, 67.

60 Guts ist mehr als böses, der Schaf viellmehr als der Wölff.Lehmann, 947, 29.

61 Guts thun vnnd davor böse wort vnnd werck einnemen, ist eines Christen werck.Lehmann, 811, 23.

62 Guts wollen ist gut ohns vermögen.Schottel, 1122a.

Der Wille muss für die That gelten.

63 Hat man das Gute gehabt, muss man das Böse auch haben.Kirchhofer, 181.

Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit.

64 Heute bring' ich was Gutes, sagte der Teufel, da hatt' er eine Branntweinbottel in der Hand.

65 Ich thue viel Gutes, sagt das Feuer, aber auch viel Böses. (Surinam.)

Jedes Ding hat zwei Seiten, seine Licht- und Schattenseite.

66 Kanst mir nichts Guts thun, thu mir auch nichts Böss.Sutor, 8.

Lat.: Si amare piget, et reamare non pigeat. (Sutor, 8.)

67 Man darf des Guten wegen nichts Böses thun.Mayer, I, 9.

68 Man erkennet schwerlich, was man Gutes hat, ehe man es verloren.Opel, 380.

69 Man hat das Gute gern, aber wenige thun es.

Dän.: Det er godt dog ikke holdt. (Prov. dan., 247.)

70 Man kan auch dess Guten zu viel thun.Seybold, 469.

71 Man kan des guten nit zu vil thun, sagt jene Fraw, vnd ertrenckte sich im Weyhwasser (Weihkessel).Latendorf II, 23; Hoefer, 301; Simrock, 4114.

Lat.: Superflua non nocent. (Binder II, 3252.)

72 Man kan dess guten nit zu viel thun.Eyering, III, 192; Gruter, I, 57; Henisch, 1795, 66; Lehmann, 946, 12; Sutor, 685; Lohrengel, I, 494.

„Aber es hat sein Absatz. Wenn man mehr Salz ans Fleisch thut, als sich gebührt, so wird's versalzt. Wenn man den Acker zu viel düngt, so macht man's nicht desto besser.“ (Vgl. auch Preussischer Hausfreund, Berlin 1810, I, 71.)

Frz.: A bien faire il n'y a que redire. (Leroux, II, 162.)

Lat.: Honesti nulla satietas. (Binder I, 673, II, 1332; Philippi, I, 181; Seybold, 222.) – Nulla satietas rerum honestarum. (Sutor, 685; Seybold, 390.)

73 Man kann auch des Guten zu viel thun, sagte jener, und verkaufte seine Braut für einen Kreuzer.Hoefer, 1101.

74 Man kann des Guten nicht zu viel thun, sagte das fromme Weib, und biss dem Heiligen die Zehen ab.

75 Man kann des Guten, nicht zu viel thun, sagte der Schulmeister und kroch dem Schulrath in den Arsch.

76 Man muss das Gute nehmen, wenn's da ist, und das Schlimme ertragen, das man nicht vermeiden kann.

Frz.: Prendre le bien, quand il vient. – Quand le bien vient on le doibt prendre. (Leroux, II, 285 u. 286.)

Span.: Al bien buscallo; y al mal, esperallo. (Cahier, 3240.)

77 Man muss das Gute rühmen, was man empfangen, aber nicht das, was man erwiesen.

Holl.: Prijs de gunst, die gij hebt ontvangen; maar zwijg de gunst, die gij hebt bewezen. (Harrebomée, I, 264.)

78 Man muss das Gute suchen und das Böse erwarten.Winckler, XVII, 2.

It.: Il bene bisogna cercarlo et il male aspettarlo. (Pazzaglia, 30.)

79 Man muss des Guten nicht zu viel thun, sagte der Bauer zur Katze, die blos die Mäuse fressen sollte, aber auch noch die Käse gefressen hatte.

[Spaltenumbruch] 80 Man muss Gutes und Böses untereinander annehmen.Seybold, 56.

Lat.: Bona sunt admixta malis. (Seybold, 56.)

81 Man schätzt das Gute erst, wenn es dahin ist.

Dän.: Man forstaaer ikke det gode man har, farman mister det. (Prov. dan., 185.)

82 Man sol des guten nit zuuil thun.Franck, I, 65a; Lehmann, II, 404, 55; Simrock, 4112; Braun, I, 1007; Seybold, 302.

Lat.: Bonarum rerum consuetudo pessima. – Mel summis digitis delibandum. (Seybold, 302.)

83 Man sol guts wider vbels thun.Franck, I, 72a.

84 Man soll das gut brauchen, dass böse verwerffen,Lehmann, 517, 1.

85 Mancher hat was Gutes im Sinn, dem was Schlechtes in den Weg kommt.Körte, 4057; Braun, I, 2511.

86 Me kan des Goden net to völ dôn, segt de Schôlmeister, do kröp he den Papen in de Nêrs.

87 Mer muss des Guten nit zu viel thun.Tendlau, 851.

88 Niemand will guts thun, er wisse dann nutzen davon.Lehmann, 908, 8.

89 Ob du gleich nicht viel guts thust, so lerne doch von Tugend reden.Lehmann, II, 489, 2.

Man hält dich dann wenigstens für gut.

90 'T Gôde word docht, man 't Quade ôk. (Ostfries.) – Bueren, 1105; Hauskalender, III.

91 Thu Gutes und lass dann von dir sagen.Schottel, 1143b.

Dän.: Hvor noget godt giøres, det vel sperges. (Prov. dan., 247.)

92 Thue das Gute, was ich predige, aber nicht das Böse, das ich thue, sagte der Prediger (Priester, Pfarrer).

93 Thue Gutes und schweige dazu, andere mögen's sagen.Sailer, 241.

Frz.: Faites bien, bien vaut bien.

94 Thue Gutes und siehe dich nicht um.

Die Araber sagen: Thue Gutes und wirf's ins Meer, erkennen's die Fische nicht, so erkennt's der Herr. (Reinsberg II, 30.) Ein afrikanisches Sprichwort drückt die Ueberzeugung aus: Wenn einer Gutes thut, wird Gott es ihm für gut anrechnen.

Engl.: Seek good and be ready for evil.

It.: Fa bene, e non guardare a chi. (Bohn I, 98.)

Port.: Faze bem, naõ cates a quem. (Bohn I, 277.)

95 Thue mir Gutes, ich will dir Böses thun.

Nach der Weise des Kukuks, der nach dem allgemeinen Glauben seine Pflegemutter mit grausamem Undanke belohnt. „Die Welt machts nach dem Sprichwort: Thue mir alles guts, ich thue dir alles vbel.“ (Pauli, Postilla, I, 525b.)

96 Versieh dich Guts, zu wem du wilt, man schmiert dir Honig ins Maul vnd gibt dir zuletzt Gallen.Petri, II, 568.

97 Vngezwungen guts thun ist am besten.Henisch, 1789, 3.

98 Vom Guten spricht man viel, vom Bösen aber mehr.

Die Polen sagen: Das Gute hört man weit, das Böse noch viel weiter. Die Sarden: Das Schlimme hört man weiter als das Gute. (Reinsberg II, 50.)

99 Von dem man Gutes sprechen soll, der muss nichts Böses von andern reden.

It.: Chi vuol che sia ben detto di lui, guardisi di non dir mal d'altrui. (Cahier, 2897.)

100 Wä dat Gôde welt genêsse, dä moss dat Kodde (Böse, Schlimme) net verdrêsse. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 79.

101 Wann man eim vil guts thut, so lert man jn das ers wider gelt.Franck, I, 66a.

Frz.: Beneficia saepe dare, docere est reddere.

102 Was du wilst einem gut thun, soltu dich dess nicht selber rühmen oder loben.Lehmann, II, 833, 114.

103 Was kann Gutes aus Nazareth kommen!

Holl.: Kan ook iets goeds uit Nazareth komen. (Harrebomée, I, 250b.)

104 Was man guts in ein vnsauber Gefäss schüt, das seuret oder schimlet.Lehmann, 126, 60 u. 908, 7.

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[[105]/0111] 54 Gutes muss man nicht voraussetzen. Frz.: L'en doit toujours présumer pour bien. (Leroux, II, 253.) 55 Gutes soll man nicht vergüten. – Simrock, 74. 56 Gutes thun in der Jugend, bringt Ehre im Alter. 57 Gutes thun ist nie zu spät. Dän.: At giøre godt er aldrig for sildig. (Prov. dan., 236.) Frz.: Bien fact n'est jamais perdu. (Leroux, I, 181.) It.: Per ben fare non è mai tardi. (Pazzaglia, 114, 6.) 58 Gutes thun soll heimlich geschehen. – Petri, II, 367. 59 Gutes verdirbet vom bösen. – Henisch, 463, 67. 60 Guts ist mehr als böses, der Schaf viellmehr als der Wölff. – Lehmann, 947, 29. 61 Guts thun vnnd davor böse wort vnnd werck einnemen, ist eines Christen werck. – Lehmann, 811, 23. 62 Guts wollen ist gut ohns vermögen. – Schottel, 1122a. Der Wille muss für die That gelten. 63 Hat man das Gute gehabt, muss man das Böse auch haben. – Kirchhofer, 181. Lat.: Faecem bibat, qui vinum bibit. 64 Heute bring' ich was Gutes, sagte der Teufel, da hatt' er eine Branntweinbottel in der Hand. 65 Ich thue viel Gutes, sagt das Feuer, aber auch viel Böses. (Surinam.) Jedes Ding hat zwei Seiten, seine Licht- und Schattenseite. 66 Kanst mir nichts Guts thun, thu mir auch nichts Böss. – Sutor, 8. Lat.: Si amare piget, et reamare non pigeat. (Sutor, 8.) 67 Man darf des Guten wegen nichts Böses thun. – Mayer, I, 9. 68 Man erkennet schwerlich, was man Gutes hat, ehe man es verloren. – Opel, 380. 69 Man hat das Gute gern, aber wenige thun es. Dän.: Det er godt dog ikke holdt. (Prov. dan., 247.) 70 Man kan auch dess Guten zu viel thun. – Seybold, 469. 71 Man kan des guten nit zu vil thun, sagt jene Fraw, vnd ertrenckte sich im Weyhwasser (Weihkessel). – Latendorf II, 23; Hoefer, 301; Simrock, 4114. Lat.: Superflua non nocent. (Binder II, 3252.) 72 Man kan dess guten nit zu viel thun. – Eyering, III, 192; Gruter, I, 57; Henisch, 1795, 66; Lehmann, 946, 12; Sutor, 685; Lohrengel, I, 494. „Aber es hat sein Absatz. Wenn man mehr Salz ans Fleisch thut, als sich gebührt, so wird's versalzt. Wenn man den Acker zu viel düngt, so macht man's nicht desto besser.“ (Vgl. auch Preussischer Hausfreund, Berlin 1810, I, 71.) Frz.: A bien faire il n'y a que redire. (Leroux, II, 162.) Lat.: Honesti nulla satietas. (Binder I, 673, II, 1332; Philippi, I, 181; Seybold, 222.) – Nulla satietas rerum honestarum. (Sutor, 685; Seybold, 390.) 73 Man kann auch des Guten zu viel thun, sagte jener, und verkaufte seine Braut für einen Kreuzer. – Hoefer, 1101. 74 Man kann des Guten nicht zu viel thun, sagte das fromme Weib, und biss dem Heiligen die Zehen ab. 75 Man kann des Guten, nicht zu viel thun, sagte der Schulmeister und kroch dem Schulrath in den Arsch. 76 Man muss das Gute nehmen, wenn's da ist, und das Schlimme ertragen, das man nicht vermeiden kann. Frz.: Prendre le bien, quand il vient. – Quand le bien vient on le doibt prendre. (Leroux, II, 285 u. 286.) Span.: Al bien buscallo; y al mal, esperallo. (Cahier, 3240.) 77 Man muss das Gute rühmen, was man empfangen, aber nicht das, was man erwiesen. Holl.: Prijs de gunst, die gij hebt ontvangen; maar zwijg de gunst, die gij hebt bewezen. (Harrebomée, I, 264.) 78 Man muss das Gute suchen und das Böse erwarten. – Winckler, XVII, 2. It.: Il bene bisogna cercarlo et il male aspettarlo. (Pazzaglia, 30.) 79 Man muss des Guten nicht zu viel thun, sagte der Bauer zur Katze, die blos die Mäuse fressen sollte, aber auch noch die Käse gefressen hatte. 80 Man muss Gutes und Böses untereinander annehmen. – Seybold, 56. Lat.: Bona sunt admixta malis. (Seybold, 56.) 81 Man schätzt das Gute erst, wenn es dahin ist. Dän.: Man forstaaer ikke det gode man har, farman mister det. (Prov. dan., 185.) 82 Man sol des guten nit zuuil thun. – Franck, I, 65a; Lehmann, II, 404, 55; Simrock, 4112; Braun, I, 1007; Seybold, 302. Lat.: Bonarum rerum consuetudo pessima. – Mel summis digitis delibandum. (Seybold, 302.) 83 Man sol guts wider vbels thun. – Franck, I, 72a. 84 Man soll das gut brauchen, dass böse verwerffen, – Lehmann, 517, 1. 85 Mancher hat was Gutes im Sinn, dem was Schlechtes in den Weg kommt. – Körte, 4057; Braun, I, 2511. 86 Me kan des Goden net to völ dôn, segt de Schôlmeister, do kröp he den Papen in de Nêrs. 87 Mer muss des Guten nit zu viel thun. – Tendlau, 851. 88 Niemand will guts thun, er wisse dann nutzen davon. – Lehmann, 908, 8. 89 Ob du gleich nicht viel guts thust, so lerne doch von Tugend reden. – Lehmann, II, 489, 2. Man hält dich dann wenigstens für gut. 90 'T Gôde word docht, man 't Quade ôk. (Ostfries.) – Bueren, 1105; Hauskalender, III. 91 Thu Gutes und lass dann von dir sagen. – Schottel, 1143b. Dän.: Hvor noget godt giøres, det vel sperges. (Prov. dan., 247.) 92 Thue das Gute, was ich predige, aber nicht das Böse, das ich thue, sagte der Prediger (Priester, Pfarrer). 93 Thue Gutes und schweige dazu, andere mögen's sagen. – Sailer, 241. Frz.: Faites bien, bien vaut bien. 94 Thue Gutes und siehe dich nicht um. Die Araber sagen: Thue Gutes und wirf's ins Meer, erkennen's die Fische nicht, so erkennt's der Herr. (Reinsberg II, 30.) Ein afrikanisches Sprichwort drückt die Ueberzeugung aus: Wenn einer Gutes thut, wird Gott es ihm für gut anrechnen. Engl.: Seek good and be ready for evil. It.: Fa bene, e non guardare a chi. (Bohn I, 98.) Port.: Faze bem, naõ cates a quem. (Bohn I, 277.) 95 Thue mir Gutes, ich will dir Böses thun. Nach der Weise des Kukuks, der nach dem allgemeinen Glauben seine Pflegemutter mit grausamem Undanke belohnt. „Die Welt machts nach dem Sprichwort: Thue mir alles guts, ich thue dir alles vbel.“ (Pauli, Postilla, I, 525b.) 96 Versieh dich Guts, zu wem du wilt, man schmiert dir Honig ins Maul vnd gibt dir zuletzt Gallen. – Petri, II, 568. 97 Vngezwungen guts thun ist am besten. – Henisch, 1789, 3. 98 Vom Guten spricht man viel, vom Bösen aber mehr. Die Polen sagen: Das Gute hört man weit, das Böse noch viel weiter. Die Sarden: Das Schlimme hört man weiter als das Gute. (Reinsberg II, 50.) 99 Von dem man Gutes sprechen soll, der muss nichts Böses von andern reden. It.: Chi vuol che sia ben detto di lui, guardisi di non dir mal d'altrui. (Cahier, 2897.) 100 Wä dat Gôde welt genêsse, dä moss dat Kodde (Böse, Schlimme) net verdrêsse. (Düren.) – Firmenich, I, 483, 79. 101 Wann man eim vil guts thut, so lert man jn das ers wider gelt. – Franck, I, 66a. Frz.: Beneficia saepe dare, docere est reddere. 102 Was du wilst einem gut thun, soltu dich dess nicht selber rühmen oder loben. – Lehmann, II, 833, 114. 103 Was kann Gutes aus Nazareth kommen! Holl.: Kan ook iets goeds uit Nazareth komen. (Harrebomée, I, 250b.) 104 Was man guts in ein vnsauber Gefäss schüt, das seuret oder schimlet. – Lehmann, 126, 60 u. 908, 7. 105 Was soll der einem andern guts thun, der jhm selbst kein guts thut. – Lehmann, II, 836, 173.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [105]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/111>, abgerufen am 25.04.2024.