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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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155 Wer was Gutes haben will, suche es im Löbenicht. (Königsberg.)

In Mancherley Gedichte auf allerley Preussische Vorfälle und Begebenheiten von Fr. von Darschau (im Manuscript auf der königsberger Stadtbibliothek) befindet sich auch ein Gedicht: An die Stadt Löbenicht, das mit den Worten schliesst: "Freu dich dann, dass mit der Zeit jeder wird ein Sprichwort haben: Wer was Gutes haben will, suche es im Löbenicht."

156 Wer was Gutes thut und treibt, dessen Lohn gewiss ihm bleibt. - Sprichwörtergarten, 161.

157 Wer will, dass man Gutes von ihm rede, der rede nichts Böses von andern.

158 Wie das Gute empfangen, ist der Dank vergangen.

Lat.: Simul et misertum est et interiit gratia. (Erasmus, 476; Philippi, II, 187; Tappius, 191b.)

159 Wie man das Gute findet, soll man's lassen. - Gaal, 830.

160 Willst du etwas Gutes thun, so thu's bei deinem Leben; wer weiss, ob nach dem Tod es deine Erben geben.

Frz.: La chandelle qui va devant vaut mieux que celle qui va derriere. (Gaal, 826.)

161 Wo etwas guts blühet, do setzt der Teuffel ein Wurmb darein, der es naget. - Lehmann, 775, 24.

Dän.: Hvor noget godt blomstrer, der setter fanden en orm udi. (Prov. dan., 76.)

162 Wo man das Gute hegt, da wächst es. - Seybold, 7.

163 Wo man ein guts an einem waiss, da muss man fünff schlimme gegen, abrechnen. - Petri, II, 811; Henisch, 1796, 52.

164 Wo man Gutes genossen, muss man nicht wie die Katze vom Taubenschlage gehen. - Blum, 382.

165 Wo nicht Guts innen ist, da gehet nichts guts auss. - Franck, I, 88b; Petri, II, 814; Gruter, I, 71; Eyering, III, 582; Henisch, 1796, 54; Latendorf II, 28; Opel, 393; Körte, 2461.

Holl.: Daar niets goeds in is, daar gaat ook niets goeds uit. (Harrebomee, I, 250; Bohn I, 302.)

Lat.: Os virulentum non exspuit saccarum. (Seybold, 423.)

166 Wo nichts Gutes innen ist, da kommt nichts Gutes heraus, sagte der Bettler, als er eine Laus aus dem Rocke brachte.

167 Wo nichts Gutes ist im Haus, trägt man auch nichts Gutes heraus. - Henisch, 1796, 55.

168 Zum Guten hat er keinen Mund, zum Lästern aber alle Stund'. - Seybold, 9.

*169 Dass dir nymmermehr kein gut geschehe. - Agricola I, 626.

*170 Er hat des Guten zu viel gethan.

Frz.: Il s'en est donne jusqu'aux gardes. (Lendroy, 821.)

*171 Er hat guts vnd böss versucht. - Eyering, II, 287.

*172 Es isch em öppis Guet's i d' Wuche g'fahre. (Solothurn.) - Schild, 82, 290.

Er ist sehr guter Dinge.

*173 Es ist nichts Gutes daran, weder Haut noch Haar.

*174 Jeden wat Guds, sik selwst dat Best. (Rendsburg.)

*175 Nichts Gutes im Schilde führen. - Eiselein, 549.

*176 Se seht nicks Godes vorr sick. - Goldschmidt, 119.

Man beklagt damit die Kinder, deren Aeltern ihnen ein schlechtes Beispiel geben und deutet damit die Wahrscheinlichkeit ihres eigenen sittlichen Verderbens an.

*177 Sich selbst nichts Gutes gönnen.

Lat.: Vili tritico lolium victitat. (Plautus.) (Binder I, 1845; II, 3534.)


Gutesthun.

1 Im Gutesthun soll man nicht ermüden.

Engl.: Never be weary of well-doing. (Gaal, 827.)

2 Zum Gutesthun ist's nie zu spät.

Lat.: Nunquam sero, mondo bene. (Altdorf, 100; Binder II, 2322.)


Gutgenug.

1 Der Gutgenug hat sein Lebtag nichts getaugt. Pistor., IX, 61; Simrock, 4108.

[Spaltenumbruch] 2 Der Gutgenug macht's schlecht genug. - Mayer, I, 167; Simrock, 4106; Körte, 2454.

*3 Den dörf mer ner immer 'n Guatgnung machen. (Franken.) - Frommann, VI, 168, 130.

Den darf man nur immer ein Gutgenug machen, d. h. im Nothfalle als Aushelfer dienen.

*4 Ich mag nicht sein Gutgenug sein.


Guthaben.

1 Der hat es nicht gut, der vmb Gnad bitt. - Lehmann, II, 63, 119.

2 Keiner hat es so gut, der andere hab' es so übel.


Gutheit.

1 Denn Ennen mut man üm seine Godheit, denn Annern üm seine Legheit to Frünne holen. (Bremen.) - Köster, 251.

*2 Seine Gotheit1 hät enne in't Unglück störcht. (Lippe.)

1) Gutmüthigkeit, Redlichkeit.


Gütig.

* Gütiger als ein schmaichleter fuchs. - Henisch, 1274, 53.


Gütigkeit.

1 Gütigkeit im Reden vnd embsigkeit im schreiben erhelt gute freundschafft. - Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 113.

2 Gütigkeit macht vngütig knecht. - Franck, I, 159b; Henisch, 1786, 61; Lehmann, 234, 211.

3 Gütigkeit und Gerechtigkeit wohnen gern unter Einem Dach.

Böhm.: Pri kom neni dobroty pri tom ani spravedlnosti. (Celakovsky, 64.)


Gutle.

1 Gutle, hat der Schmälzle g'sagt. (Nürtingen.)

Der Wohlschmecker.

2 Gutle, sait der Schmelzle, hat sein Weib sein Buseln küsst. (Ulm.) - Hoefer, 924.


Gütlein.

1 Das Gütlin macht Müthlin. - Petri, II, 63.

2 Das unrechte Güt'l tragt nichts ins Hüt'l. - Zingerle, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol (Innsbruck 1859), S. 185 u. 332.

3 Gütel hin, Mütel hin. - Parömiakon, 2411.

4 Je kleiner 's Gütel, je g'ringer 's Müthel. (Oberösterreich.)

5 Klein Gütlin, gross müthlin. - Petri, II, 424.

6 Wenn 's Gütlein ist verthan, fängt man zu spät zu rechnen an.

*7 Er hat das Gütlein an nasse Wahre gewandt. - Mathesy, 327b.

*8 Er hat das Gütlein vmbgebracht. - Mathesy, 327b.

*9 Er hat sein Gütlein unter der Nase vergraben. - Kirchhofer, 344; Simrock, 7427a.


Gütlich.

1 Wer einen Tag sich gütlich thun will, der schlachte ein Huhn; wer ein Jahr, der nehme eine Frau; wer es aber all sein Leben lang gut haben will, der werde ein Priester. - Ranke, Deutsche Geschichte, I, 256.

*2 Er thut sich gütlich.


Gutlos.

1 Besser gutloss dann ehrloss. - Franck, II, 7b; Tappius, 9a; Petri, II, 37; Gruter, I, 8; Henisch, 1791, 7; Latendorf II, 6; Sailer, 141; Eiselein, 263; Körte, 2487; Simrock, 1856 u. 4128; Sutor, 308; Braun, I, 1011.

Holl.: Beter goedeloos dan eereloos. (Harrebomee, I, 246.)

It.: Onor passa ricchezze. (Gaal, 328.)

Lat.: Bona opinio homini tutior pecunia est. (Philippi, I, 61; Sutor, 308.)

2 Besser Gutloss, dann Gottloss. - Sutor, 272.


Gutmachen.

1 Gutmachen ist besser als gutmeinen.

2 Mach' es gut, so hast du Neider, mach's besser, du beschämst sie. - Simrock, 7492.

3 Wenn etwas gutzumachen ist, muss man selber gehen.

Frz.: Ja n'auras si bon chastoy (redressement) que celui que tu prends de toy. (Cahier, 319.)

*4 Mach's gut und nimm's gut bezahlt.


[Spaltenumbruch]

155 Wer was Gutes haben will, suche es im Löbenicht. (Königsberg.)

In Mancherley Gedichte auf allerley Preussische Vorfälle und Begebenheiten von Fr. von Darschau (im Manuscript auf der königsberger Stadtbibliothek) befindet sich auch ein Gedicht: An die Stadt Löbenicht, das mit den Worten schliesst: „Freu dich dann, dass mit der Zeit jeder wird ein Sprichwort haben: Wer was Gutes haben will, suche es im Löbenicht.“

156 Wer was Gutes thut und treibt, dessen Lohn gewiss ihm bleibt.Sprichwörtergarten, 161.

157 Wer will, dass man Gutes von ihm rede, der rede nichts Böses von andern.

158 Wie das Gute empfangen, ist der Dank vergangen.

Lat.: Simul et misertum est et interiit gratia. (Erasmus, 476; Philippi, II, 187; Tappius, 191b.)

159 Wie man das Gute findet, soll man's lassen.Gaal, 830.

160 Willst du etwas Gutes thun, so thu's bei deinem Leben; wer weiss, ob nach dem Tod es deine Erben geben.

Frz.: La chandelle qui va devant vaut mieux que celle qui va derrière. (Gaal, 826.)

161 Wo etwas guts blühet, do setzt der Teuffel ein Wurmb darein, der es naget.Lehmann, 775, 24.

Dän.: Hvor noget godt blomstrer, der setter fanden en orm udi. (Prov. dan., 76.)

162 Wo man das Gute hegt, da wächst es.Seybold, 7.

163 Wo man ein guts an einem waiss, da muss man fünff schlimme gegen, abrechnen.Petri, II, 811; Henisch, 1796, 52.

164 Wo man Gutes genossen, muss man nicht wie die Katze vom Taubenschlage gehen.Blum, 382.

165 Wo nicht Guts innen ist, da gehet nichts guts auss.Franck, I, 88b; Petri, II, 814; Gruter, I, 71; Eyering, III, 582; Henisch, 1796, 54; Latendorf II, 28; Opel, 393; Körte, 2461.

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Lat.: Os virulentum non exspuit saccarum. (Seybold, 423.)

166 Wo nichts Gutes innen ist, da kommt nichts Gutes heraus, sagte der Bettler, als er eine Laus aus dem Rocke brachte.

167 Wo nichts Gutes ist im Haus, trägt man auch nichts Gutes heraus.Henisch, 1796, 55.

168 Zum Guten hat er keinen Mund, zum Lästern aber alle Stund'.Seybold, 9.

*169 Dass dir nymmermehr kein gut geschehe.Agricola I, 626.

*170 Er hat des Guten zu viel gethan.

Frz.: Il s'en est donné jusqu'aux gardes. (Lendroy, 821.)

*171 Er hat guts vnd böss versucht.Eyering, II, 287.

*172 Es isch em öppis Guet's i d' Wuche g'fahre. (Solothurn.) – Schild, 82, 290.

Er ist sehr guter Dinge.

*173 Es ist nichts Gutes daran, weder Haut noch Haar.

*174 Jeden wat Guds, sik selwst dat Best. (Rendsburg.)

*175 Nichts Gutes im Schilde führen.Eiselein, 549.

*176 Se seht nicks Godes vorr sick.Goldschmidt, 119.

Man beklagt damit die Kinder, deren Aeltern ihnen ein schlechtes Beispiel geben und deutet damit die Wahrscheinlichkeit ihres eigenen sittlichen Verderbens an.

*177 Sich selbst nichts Gutes gönnen.

Lat.: Vili tritico lolium victitat. (Plautus.) (Binder I, 1845; II, 3534.)


Gutesthun.

1 Im Gutesthun soll man nicht ermüden.

Engl.: Never be weary of well-doing. (Gaal, 827.)

2 Zum Gutesthun ist's nie zu spät.

Lat.: Nunquam sero, mondo bene. (Altdorf, 100; Binder II, 2322.)


Gutgenug.

1 Der Gutgenug hat sein Lebtag nichts getaugt. Pistor., IX, 61; Simrock, 4108.

[Spaltenumbruch] 2 Der Gutgenug macht's schlecht genug.Mayer, I, 167; Simrock, 4106; Körte, 2454.

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Den darf man nur immer ein Gutgenug machen, d. h. im Nothfalle als Aushelfer dienen.

*4 Ich mag nicht sein Gutgenug sein.


Guthaben.

1 Der hat es nicht gut, der vmb Gnad bitt.Lehmann, II, 63, 119.

2 Keiner hat es so gut, der andere hab' es so übel.


Gutheit.

1 Denn Ennen mut man üm sîne Gôdheit, denn Annern üm sîne Lêgheit to Frünne holen. (Bremen.) – Köster, 251.

*2 Sîne Gôtheit1 hät enne in't Unglück störcht. (Lippe.)

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Gütig.

* Gütiger als ein schmaichleter fuchs.Henisch, 1274, 53.


Gütigkeit.

1 Gütigkeit im Reden vnd embsigkeit im schreiben erhelt gute freundschafft.Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 113.

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Böhm.: Při kom není dobroty při tom ani spravedlnosti. (Čelakovsky, 64.)


Gutle.

1 Gutle, hat der Schmälzle g'sagt. (Nürtingen.)

Der Wohlschmecker.

2 Gutle, sait der Schmelzle, hat sein Weib sein Buseln küsst. (Ulm.) – Hoefer, 924.


Gütlein.

1 Das Gütlin macht Müthlin.Petri, II, 63.

2 Das unrechte Güt'l tragt nichts ins Hüt'l.Zingerle, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol (Innsbruck 1859), S. 185 u. 332.

3 Gütel hin, Mütel hin.Parömiakon, 2411.

4 Je kleiner 's Gütel, je g'ringer 's Müthel. (Oberösterreich.)

5 Klein Gütlin, gross müthlin.Petri, II, 424.

6 Wenn 's Gütlein ist verthan, fängt man zu spät zu rechnen an.

*7 Er hat das Gütlein an nasse Wahre gewandt.Mathesy, 327b.

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Gütlich.

1 Wer einen Tag sich gütlich thun will, der schlachte ein Huhn; wer ein Jahr, der nehme eine Frau; wer es aber all sein Leben lang gut haben will, der werde ein Priester.Ranke, Deutsche Geschichte, I, 256.

*2 Er thut sich gütlich.


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1 Besser gutloss dann ehrloss.Franck, II, 7b; Tappius, 9a; Petri, II, 37; Gruter, I, 8; Henisch, 1791, 7; Latendorf II, 6; Sailer, 141; Eiselein, 263; Körte, 2487; Simrock, 1856 u. 4128; Sutor, 308; Braun, I, 1011.

Holl.: Beter goedeloos dan eereloos. (Harrebomée, I, 246.)

It.: Onor passa ricchezze. (Gaal, 328.)

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2 Besser Gutloss, dann Gottloss.Sutor, 272.


Gutmachen.

1 Gutmachen ist besser als gutmeinen.

2 Mach' es gut, so hast du Neider, mach's besser, du beschämst sie.Simrock, 7492.

3 Wenn etwas gutzumachen ist, muss man selber gehen.

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[[107]/0113] 155 Wer was Gutes haben will, suche es im Löbenicht. (Königsberg.) In Mancherley Gedichte auf allerley Preussische Vorfälle und Begebenheiten von Fr. von Darschau (im Manuscript auf der königsberger Stadtbibliothek) befindet sich auch ein Gedicht: An die Stadt Löbenicht, das mit den Worten schliesst: „Freu dich dann, dass mit der Zeit jeder wird ein Sprichwort haben: Wer was Gutes haben will, suche es im Löbenicht.“ 156 Wer was Gutes thut und treibt, dessen Lohn gewiss ihm bleibt. – Sprichwörtergarten, 161. 157 Wer will, dass man Gutes von ihm rede, der rede nichts Böses von andern. 158 Wie das Gute empfangen, ist der Dank vergangen. Lat.: Simul et misertum est et interiit gratia. (Erasmus, 476; Philippi, II, 187; Tappius, 191b.) 159 Wie man das Gute findet, soll man's lassen. – Gaal, 830. 160 Willst du etwas Gutes thun, so thu's bei deinem Leben; wer weiss, ob nach dem Tod es deine Erben geben. Frz.: La chandelle qui va devant vaut mieux que celle qui va derrière. (Gaal, 826.) 161 Wo etwas guts blühet, do setzt der Teuffel ein Wurmb darein, der es naget. – Lehmann, 775, 24. Dän.: Hvor noget godt blomstrer, der setter fanden en orm udi. (Prov. dan., 76.) 162 Wo man das Gute hegt, da wächst es. – Seybold, 7. 163 Wo man ein guts an einem waiss, da muss man fünff schlimme gegen, abrechnen. – Petri, II, 811; Henisch, 1796, 52. 164 Wo man Gutes genossen, muss man nicht wie die Katze vom Taubenschlage gehen. – Blum, 382. 165 Wo nicht Guts innen ist, da gehet nichts guts auss. – Franck, I, 88b; Petri, II, 814; Gruter, I, 71; Eyering, III, 582; Henisch, 1796, 54; Latendorf II, 28; Opel, 393; Körte, 2461. Holl.: Daar niets goeds in is, daar gaat ook niets goeds uit. (Harrebomée, I, 250; Bohn I, 302.) Lat.: Os virulentum non exspuit saccarum. (Seybold, 423.) 166 Wo nichts Gutes innen ist, da kommt nichts Gutes heraus, sagte der Bettler, als er eine Laus aus dem Rocke brachte. 167 Wo nichts Gutes ist im Haus, trägt man auch nichts Gutes heraus. – Henisch, 1796, 55. 168 Zum Guten hat er keinen Mund, zum Lästern aber alle Stund'. – Seybold, 9. *169 Dass dir nymmermehr kein gut geschehe. – Agricola I, 626. *170 Er hat des Guten zu viel gethan. Frz.: Il s'en est donné jusqu'aux gardes. (Lendroy, 821.) *171 Er hat guts vnd böss versucht. – Eyering, II, 287. *172 Es isch em öppis Guet's i d' Wuche g'fahre. (Solothurn.) – Schild, 82, 290. Er ist sehr guter Dinge. *173 Es ist nichts Gutes daran, weder Haut noch Haar. *174 Jeden wat Guds, sik selwst dat Best. (Rendsburg.) *175 Nichts Gutes im Schilde führen. – Eiselein, 549. *176 Se seht nicks Godes vorr sick. – Goldschmidt, 119. Man beklagt damit die Kinder, deren Aeltern ihnen ein schlechtes Beispiel geben und deutet damit die Wahrscheinlichkeit ihres eigenen sittlichen Verderbens an. *177 Sich selbst nichts Gutes gönnen. Lat.: Vili tritico lolium victitat. (Plautus.) (Binder I, 1845; II, 3534.) Gutesthun. 1 Im Gutesthun soll man nicht ermüden. Engl.: Never be weary of well-doing. (Gaal, 827.) 2 Zum Gutesthun ist's nie zu spät. Lat.: Nunquam sero, mondo bene. (Altdorf, 100; Binder II, 2322.) Gutgenug. 1 Der Gutgenug hat sein Lebtag nichts getaugt. Pistor., IX, 61; Simrock, 4108. 2 Der Gutgenug macht's schlecht genug. – Mayer, I, 167; Simrock, 4106; Körte, 2454. *3 Den dörf mer ner immer 'n Guatgnung machen. (Franken.) – Frommann, VI, 168, 130. Den darf man nur immer ein Gutgenug machen, d. h. im Nothfalle als Aushelfer dienen. *4 Ich mag nicht sein Gutgenug sein. Guthaben. 1 Der hat es nicht gut, der vmb Gnad bitt. – Lehmann, II, 63, 119. 2 Keiner hat es so gut, der andere hab' es so übel. Gutheit. 1 Denn Ennen mut man üm sîne Gôdheit, denn Annern üm sîne Lêgheit to Frünne holen. (Bremen.) – Köster, 251. *2 Sîne Gôtheit1 hät enne in't Unglück störcht. (Lippe.) 1) Gutmüthigkeit, Redlichkeit. Gütig. * Gütiger als ein schmaichleter fuchs. – Henisch, 1274, 53. Gütigkeit. 1 Gütigkeit im Reden vnd embsigkeit im schreiben erhelt gute freundschafft. – Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 113. 2 Gütigkeit macht vngütig knecht. – Franck, I, 159b; Henisch, 1786, 61; Lehmann, 234, 211. 3 Gütigkeit und Gerechtigkeit wohnen gern unter Einem Dach. Böhm.: Při kom není dobroty při tom ani spravedlnosti. (Čelakovsky, 64.) Gutle. 1 Gutle, hat der Schmälzle g'sagt. (Nürtingen.) Der Wohlschmecker. 2 Gutle, sait der Schmelzle, hat sein Weib sein Buseln küsst. (Ulm.) – Hoefer, 924. Gütlein. 1 Das Gütlin macht Müthlin. – Petri, II, 63. 2 Das unrechte Güt'l tragt nichts ins Hüt'l. – Zingerle, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol (Innsbruck 1859), S. 185 u. 332. 3 Gütel hin, Mütel hin. – Parömiakon, 2411. 4 Je kleiner 's Gütel, je g'ringer 's Müthel. (Oberösterreich.) 5 Klein Gütlin, gross müthlin. – Petri, II, 424. 6 Wenn 's Gütlein ist verthan, fängt man zu spät zu rechnen an. *7 Er hat das Gütlein an nasse Wahre gewandt. – Mathesy, 327b. *8 Er hat das Gütlein vmbgebracht. – Mathesy, 327b. *9 Er hat sein Gütlein unter der Nase vergraben. – Kirchhofer, 344; Simrock, 7427a. Gütlich. 1 Wer einen Tag sich gütlich thun will, der schlachte ein Huhn; wer ein Jahr, der nehme eine Frau; wer es aber all sein Leben lang gut haben will, der werde ein Priester. – Ranke, Deutsche Geschichte, I, 256. *2 Er thut sich gütlich. Gutlos. 1 Besser gutloss dann ehrloss. – Franck, II, 7b; Tappius, 9a; Petri, II, 37; Gruter, I, 8; Henisch, 1791, 7; Latendorf II, 6; Sailer, 141; Eiselein, 263; Körte, 2487; Simrock, 1856 u. 4128; Sutor, 308; Braun, I, 1011. Holl.: Beter goedeloos dan eereloos. (Harrebomée, I, 246.) It.: Onor passa ricchezze. (Gaal, 328.) Lat.: Bona opinio homini tutior pecunia est. (Philippi, I, 61; Sutor, 308.) 2 Besser Gutloss, dann Gottloss. – Sutor, 272. Gutmachen. 1 Gutmachen ist besser als gutmeinen. 2 Mach' es gut, so hast du Neider, mach's besser, du beschämst sie. – Simrock, 7492. 3 Wenn etwas gutzumachen ist, muss man selber gehen. Frz.: Ja n'auras si bon chastoy (redressement) que celui que tu prends de toy. (Cahier, 319.) *4 Mach's gut und nimm's gut bezahlt.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [107]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/113>, abgerufen am 28.03.2024.