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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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Harfenspiel.

Bei Harfenspiel und Saitenklang wird traurigen Herzen viel weniger bang. - Philippi, I, 250.

Lat.: Minuentur atrae Carmine curae. (Horaz.) (Philippi, I, 250.)


Harfenspieler.

Wer kein Harfenspieler werden kann, bleib' ein Pfeifer (Trommelschläger).


Harfner.

1 Ein junger Harfner braucht viel Saiten.

Holl.: Jonge harpenaars breken veel snaren. (Harrebomee, I, 286.)

2 Es ist ein schlechter Harfner, der immer auf derselben Saite spielt.

Dän.: En ond harper skraber altid paa den samme streng. (Prov. dan., 274.)

3 Kein Harfner spielt vorm Haus, die Weiber stecken all die Köpfe heraus.


Harig.

*1 Dass du harig werdest! - Frischbier2, 1413.

*2 Er ist so harig als ein Bär.


Häring, s. Hering.

Härlein.

1 Ein Härlein an der Feder verdirbt die ganze Schrift.

Holl.: Elk haartje verhindert een' slechten schrijver. (Harrebomee, I, 384.)

2 Ein Härlein macht kein Mückenwehr. - Lehmann, 166, 3.

3 Ein Härlin macht kein Sprengwedel. - Fischart, Bienenkb.

4 Es ist kein Härlein so klein, es hat sein Schatten. - Petri, II, 268; Lehmann, 261, 4; Winckler, IX, 20.

5 Es ist nit ein häerlin vberbliben, das einem in einem aug wee thet. - Franck, II, 61a.

6 So viel Härle, so viel böse Jährle. (Koburg.) - Firmenich, II, 173.

So sagt man im Koburgischen, wenn am 6. Januar der Rocken nicht abgesponnen ist.

*7 Beim Härlein.

*8 Einem nicht ein härlein krümmen. - Mathesius, Postilla, 411a.

*9 Es hengt an eynem härlin. - Franck, II, 59b; Tappius, 64a.

Lat.: De pilo pendet. (Binder II, 716; Tappius, 64a; Philippi I, 115.)

*10 Mit eim härlin zöh man jn darzu. - Franck, I, 84a; Schottel, 1127b; Sailer, 306.


Harlem, s. Zugehen.

Härling.

Der die Härlinge gegessen, dem werden billig die Zähne stumpf. - Graf, 299, 104.


Harke.

1 Die Harke hat sich zum Stiele gefunden.

2 Keine Harke harkt von selbst.

3 Was nützt eine Harke ohne Stiel!

*4 Er kennt die Harke nicht. (Holst.) - Schütze, II, 104.

So sagt man in Holstein von jemand, der sich im Vaterlande fremd zu sein geberdet. Folgende Anekdote gab dazu Anlass. Der Sohn eines Bauern war eine Zeit lang in der Fremde gewesen. Bei seiner Zurückkunft gab er sich das Ansehen, nichts mehr im väterlichen Hause zu kennen. "Was ist das?" fragte er. "Je", sagte der Vater, "kennst du das Werkzeug nicht mehr?" Kurz darauf trat derselbe in die Eisenspitzen derselben so, das ihm der Stiel an die Nase schlug. "I du verflökte Hark", schrie er unwillig. "Kennst du se nu?" sagte der Vater. Seitdem wird die Redensart oft auf junge, sich fremd im eigenen Hause stellende Laffen angewandt.

*5 Ich will ihm zeigen, was eine Harke ist.

"Um der Concurrenz zu zeigen, was eine Harke ist, spiele ich während dieses Markts meinen letzten Trumpf aus." (Schlesische Provinzialblälter, 1865, S. 38.)

Holl.: Men zal hem wel leeren, wat eene hark is. (Harrebomee, 7, 285.)

*6 Ich will ihm zeigen, wie die Harke im Stiele sitzt.

Holl.: Men moet zien, hoe de hark in den steel zit. (Harrebomee, I, 205.)


Harm.

1 Allnograd kumt Harm in de Wull. (Holst.) - Schütze, IV, 379.

Das geschorne Lamm bekommt wieder Wolle; auf Menschen angewandt.

[Spaltenumbruch] 2 Der Harm ist ein Bot, der gern leugt. - Petri, II, 92.

3 Harm (Hermelin) ist blank und hat doch schwarzen Zagel. - Eiselein, 282.

4 Stiller Harm lähmt den Arm.

Lat.: Difficile est tacere cum doleas. (Philippi, I, 118.)


Harmonie.

1 Es ist eine schöne Harmonie, wenn hertz vnd mund zusammen stimmen. - Lehmann, 647, 84.

2 Harmonie macht Müh'.

Dän..: Naar den sammenstemming i vort liv er forstyrret, maae man laenge lave derpaa, inden den kommer, til rette igien. (Prov. dan., 187.)

*3 Harmonie im Schmettern einer Trompete suchen.

Engl.: Seek harmony in the notes of a trumpet.


Harmoniren.

* Sie harmoniren wie Adler und Fledermäuse.


Harnen.

Harne klar und zeige dem Doctor die Feigen. (S. Feige 19.)

It.: Piscia chiaro, e fa le fiche al medico. (Pazzaglia, 217, 13.)


Harnisch.

1 Auch wenn man Harnisch sicht hertragen, soll man am frid noch nicht verzagen. -Aus Loci communes proverb. in Nopitsch, 205, u. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 1854, Sp. 270.

Holl.: Onder den helmdach vaert men door loghe. (Fallersleben, 579.)

Lat.: Impositis galeis tractantur foedera pacis. (Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 1854, Sp. 270.)

2 Der Harnisch ist gut, wer jhn weiss zu brauchen. - Heuseler, 444; Petri, II, 92; Simrock, 4346; Körte, 2618.

Frz.: Harnois ne vaut rien s'il n'est deffendu. (Leroux, II, 121.)

3 Der Harnisch macht den Ritter nicht.

4 Der Harnisch muss nach dem Manne und der Rücken nach dem Packet sein.

5 Der zuerst den Harnisch anthut, der würd für den stercksten gehalten. - Lehmann, 442, 103.

6 Ein Harnisch ist leichter an- als ausgezogen.

Dän.: Harnisk er ikke saa snart afklaedt som iklaedt. (Prov. dan., 274.)

Lat.: Omne bellum sumitur facile, ceterum aegerrime desinit. (Sallust.) (Philippi, II, 65.)

7 Ein Harnisch zieht den Blitz mehr an als ein Kittel.

8 Einen in Harnisch bringen ist leichter, als wieder heraus. - Körte, 2619.

9 Es hilfft kein harnisch für den galgen. - Henisch, 1337, 27.

10 Es ist besser einer inn harnasch zu bringen, dann drauss. - Franck, I, 82b; Lehmann, II, 128, 147.

11 Es soll einer den Harnisch nicht ablegen, ehe er gewunnen hat. - Petri, II, 297; Henisch, 1609, 67.

12 Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben. - Körte, 2617.

Sie werden sonst rostig, staubig, liederlich.

13 Harnisch dient nicht vor die Kält, Beltz den Schuss nicht auffhelt. - Gruter, III, 48; Lehmann, II, 263, 10.

Alles wirkt wohlthätig, wenn es an seinem Platze ist.

14 Harnisch, Frauen und Buch bedürfen täglich Versuch.

15 Harnisch kan man nicht so bald auss als anziehen. - Lehmann, 443, 111.

16 Harnisch vnd Bücher sol man offt gebrauchen. - Petri, II, 371.

17 Kein Harnisch schützt wider den Tod. - Simrock, 4347; Körte, 2616; Braun, I, 1133.

18 Sieder das han Harnisch getragen die Pfaffen, ist Vnfried in allen Landen geschaffen. - Peter, II.

19 Wer den Harnisch angelegt, der sol sich nicht rühmen, als der jhn hat abgelegt. - Petri, II, 691; 1, Kön. 20, 11.

20 Wer den Harnisch auf den Rücken hängt, fürchtet den Feind und will lauffen. - Lehmann, II, 53, 5.

[Spaltenumbruch]
Harfenspiel.

Bei Harfenspiel und Saitenklang wird traurigen Herzen viel weniger bang.Philippi, I, 250.

Lat.: Minuentur átrae Carmine curae. (Horaz.) (Philippi, I, 250.)


Harfenspieler.

Wer kein Harfenspieler werden kann, bleib' ein Pfeifer (Trommelschläger).


Harfner.

1 Ein junger Harfner braucht viel Saiten.

Holl.: Jonge harpenaars breken veel snaren. (Harrebomée, I, 286.)

2 Es ist ein schlechter Harfner, der immer auf derselben Saite spielt.

Dän.: En ond harper skraber altid paa den samme streng. (Prov. dan., 274.)

3 Kein Harfner spielt vorm Haus, die Weiber stecken all die Köpfe heraus.


Harig.

*1 Dass du harig werdest!Frischbier2, 1413.

*2 Er ist so harig als ein Bär.


Häring, s. Hering.

Härlein.

1 Ein Härlein an der Feder verdirbt die ganze Schrift.

Holl.: Elk haartje verhindert een' slechten schrijver. (Harrebomée, I, 384.)

2 Ein Härlein macht kein Mückenwehr.Lehmann, 166, 3.

3 Ein Härlin macht kein Sprengwedel.Fischart, Bienenkb.

4 Es ist kein Härlein so klein, es hat sein Schatten.Petri, II, 268; Lehmann, 261, 4; Winckler, IX, 20.

5 Es ist nit ein häerlin vberbliben, das einem in einem aug wee thet.Franck, II, 61a.

6 So viel Härle, so viel böse Jährle. (Koburg.) – Firmenich, II, 173.

So sagt man im Koburgischen, wenn am 6. Januar der Rocken nicht abgesponnen ist.

*7 Beim Härlein.

*8 Einem nicht ein härlein krümmen.Mathesius, Postilla, 411a.

*9 Es hengt an eynem härlin.Franck, II, 59b; Tappius, 64a.

Lat.: De pilo pendet. (Binder II, 716; Tappius, 64a; Philippi I, 115.)

*10 Mit eim härlin zöh man jn darzu.Franck, I, 84a; Schottel, 1127b; Sailer, 306.


Harlem, s. Zugehen.

Härling.

Der die Härlinge gegessen, dem werden billig die Zähne stumpf.Graf, 299, 104.


Harke.

1 Die Harke hat sich zum Stiele gefunden.

2 Keine Harke harkt von selbst.

3 Was nützt eine Harke ohne Stiel!

*4 Er kennt die Harke nicht. (Holst.) – Schütze, II, 104.

So sagt man in Holstein von jemand, der sich im Vaterlande fremd zu sein geberdet. Folgende Anekdote gab dazu Anlass. Der Sohn eines Bauern war eine Zeit lang in der Fremde gewesen. Bei seiner Zurückkunft gab er sich das Ansehen, nichts mehr im väterlichen Hause zu kennen. „Was ist das?“ fragte er. „Je“, sagte der Vater, „kennst du das Werkzeug nicht mehr?“ Kurz darauf trat derselbe in die Eisenspitzen derselben so, das ihm der Stiel an die Nase schlug. „I du verflökte Hark“, schrie er unwillig. „Kennst du se nu?“ sagte der Vater. Seitdem wird die Redensart oft auf junge, sich fremd im eigenen Hause stellende Laffen angewandt.

*5 Ich will ihm zeigen, was eine Harke ist.

„Um der Concurrenz zu zeigen, was eine Harke ist, spiele ich während dieses Markts meinen letzten Trumpf aus.“ (Schlesische Provinzialblälter, 1865, S. 38.)

Holl.: Men zal hem wel leeren, wat eene hark is. (Harrebomée, 7, 285.)

*6 Ich will ihm zeigen, wie die Harke im Stiele sitzt.

Holl.: Men moet zien, hoe de hark in den steel zit. (Harrebomée, I, 205.)


Harm.

1 Allnograd kumt Harm in de Wull. (Holst.) – Schütze, IV, 379.

Das geschorne Lamm bekommt wieder Wolle; auf Menschen angewandt.

[Spaltenumbruch] 2 Der Harm ist ein Bot, der gern leugt.Petri, II, 92.

3 Harm (Hermelin) ist blank und hat doch schwarzen Zagel.Eiselein, 282.

4 Stiller Harm lähmt den Arm.

Lat.: Difficile est tacere cum doleas. (Philippi, I, 118.)


Harmonie.

1 Es ist eine schöne Harmonie, wenn hertz vnd mund zusammen stimmen.Lehmann, 647, 84.

2 Harmonie macht Müh'.

Dän..: Naar den sammenstemming i vort liv er forstyrret, maae man længe lave derpaa, inden den kommer, til rette igien. (Prov. dan., 187.)

*3 Harmonie im Schmettern einer Trompete suchen.

Engl.: Seek harmony in the notes of a trumpet.


Harmoniren.

* Sie harmoniren wie Adler und Fledermäuse.


Harnen.

Harne klar und zeige dem Doctor die Feigen. (S. Feige 19.)

It.: Piscia chiaro, e fà le fiche al medico. (Pazzaglia, 217, 13.)


Harnisch.

1 Auch wenn man Harnisch sicht hertragen, soll man am frid noch nicht verzagen. –Aus Loci communes proverb. in Nopitsch, 205, u. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 1854, Sp. 270.

Holl.: Onder den helmdach vaert men door loghe. (Fallersleben, 579.)

Lat.: Impositis galeis tractantur foedera pacis. (Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 1854, Sp. 270.)

2 Der Harnisch ist gut, wer jhn weiss zu brauchen.Heuseler, 444; Petri, II, 92; Simrock, 4346; Körte, 2618.

Frz.: Harnois ne vaut rien s'il n'est deffendu. (Leroux, II, 121.)

3 Der Harnisch macht den Ritter nicht.

4 Der Harnisch muss nach dem Manne und der Rücken nach dem Packet sein.

5 Der zuerst den Harnisch anthut, der würd für den stercksten gehalten.Lehmann, 442, 103.

6 Ein Harnisch ist leichter an- als ausgezogen.

Dän.: Harnisk er ikke saa snart afklædt som iklædt. (Prov. dan., 274.)

Lat.: Omne bellum sumitur facile, ceterum aegerrime desinit. (Sallust.) (Philippi, II, 65.)

7 Ein Harnisch zieht den Blitz mehr an als ein Kittel.

8 Einen in Harnisch bringen ist leichter, als wieder heraus.Körte, 2619.

9 Es hilfft kein harnisch für den galgen.Henisch, 1337, 27.

10 Es ist besser einer inn harnasch zu bringen, dann drauss.Franck, I, 82b; Lehmann, II, 128, 147.

11 Es soll einer den Harnisch nicht ablegen, ehe er gewunnen hat.Petri, II, 297; Henisch, 1609, 67.

12 Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben.Körte, 2617.

Sie werden sonst rostig, staubig, liederlich.

13 Harnisch dient nicht vor die Kält, Beltz den Schuss nicht auffhelt.Gruter, III, 48; Lehmann, II, 263, 10.

Alles wirkt wohlthätig, wenn es an seinem Platze ist.

14 Harnisch, Frauen und Buch bedürfen täglich Versuch.

15 Harnisch kan man nicht so bald auss als anziehen.Lehmann, 443, 111.

16 Harnisch vnd Bücher sol man offt gebrauchen.Petri, II, 371.

17 Kein Harnisch schützt wider den Tod.Simrock, 4347; Körte, 2616; Braun, I, 1133.

18 Sieder das han Harnisch getragen die Pfaffen, ist Vnfried in allen Landen geschaffen.Peter, II.

19 Wer den Harnisch angelegt, der sol sich nicht rühmen, als der jhn hat abgelegt.Petri, II, 691; 1, Kön. 20, 11.

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[[181]/0187] Harfenspiel. Bei Harfenspiel und Saitenklang wird traurigen Herzen viel weniger bang. – Philippi, I, 250. Lat.: Minuentur átrae Carmine curae. (Horaz.) (Philippi, I, 250.) Harfenspieler. Wer kein Harfenspieler werden kann, bleib' ein Pfeifer (Trommelschläger). Harfner. 1 Ein junger Harfner braucht viel Saiten. Holl.: Jonge harpenaars breken veel snaren. (Harrebomée, I, 286.) 2 Es ist ein schlechter Harfner, der immer auf derselben Saite spielt. Dän.: En ond harper skraber altid paa den samme streng. (Prov. dan., 274.) 3 Kein Harfner spielt vorm Haus, die Weiber stecken all die Köpfe heraus. Harig. *1 Dass du harig werdest! – Frischbier2, 1413. *2 Er ist so harig als ein Bär. Häring, s. Hering. Härlein. 1 Ein Härlein an der Feder verdirbt die ganze Schrift. Holl.: Elk haartje verhindert een' slechten schrijver. (Harrebomée, I, 384.) 2 Ein Härlein macht kein Mückenwehr. – Lehmann, 166, 3. 3 Ein Härlin macht kein Sprengwedel. – Fischart, Bienenkb. 4 Es ist kein Härlein so klein, es hat sein Schatten. – Petri, II, 268; Lehmann, 261, 4; Winckler, IX, 20. 5 Es ist nit ein häerlin vberbliben, das einem in einem aug wee thet. – Franck, II, 61a. 6 So viel Härle, so viel böse Jährle. (Koburg.) – Firmenich, II, 173. So sagt man im Koburgischen, wenn am 6. Januar der Rocken nicht abgesponnen ist. *7 Beim Härlein. *8 Einem nicht ein härlein krümmen. – Mathesius, Postilla, 411a. *9 Es hengt an eynem härlin. – Franck, II, 59b; Tappius, 64a. Lat.: De pilo pendet. (Binder II, 716; Tappius, 64a; Philippi I, 115.) *10 Mit eim härlin zöh man jn darzu. – Franck, I, 84a; Schottel, 1127b; Sailer, 306. Harlem, s. Zugehen. Härling. Der die Härlinge gegessen, dem werden billig die Zähne stumpf. – Graf, 299, 104. Harke. 1 Die Harke hat sich zum Stiele gefunden. 2 Keine Harke harkt von selbst. 3 Was nützt eine Harke ohne Stiel! *4 Er kennt die Harke nicht. (Holst.) – Schütze, II, 104. So sagt man in Holstein von jemand, der sich im Vaterlande fremd zu sein geberdet. Folgende Anekdote gab dazu Anlass. Der Sohn eines Bauern war eine Zeit lang in der Fremde gewesen. Bei seiner Zurückkunft gab er sich das Ansehen, nichts mehr im väterlichen Hause zu kennen. „Was ist das?“ fragte er. „Je“, sagte der Vater, „kennst du das Werkzeug nicht mehr?“ Kurz darauf trat derselbe in die Eisenspitzen derselben so, das ihm der Stiel an die Nase schlug. „I du verflökte Hark“, schrie er unwillig. „Kennst du se nu?“ sagte der Vater. Seitdem wird die Redensart oft auf junge, sich fremd im eigenen Hause stellende Laffen angewandt. *5 Ich will ihm zeigen, was eine Harke ist. „Um der Concurrenz zu zeigen, was eine Harke ist, spiele ich während dieses Markts meinen letzten Trumpf aus.“ (Schlesische Provinzialblälter, 1865, S. 38.) Holl.: Men zal hem wel leeren, wat eene hark is. (Harrebomée, 7, 285.) *6 Ich will ihm zeigen, wie die Harke im Stiele sitzt. Holl.: Men moet zien, hoe de hark in den steel zit. (Harrebomée, I, 205.) Harm. 1 Allnograd kumt Harm in de Wull. (Holst.) – Schütze, IV, 379. Das geschorne Lamm bekommt wieder Wolle; auf Menschen angewandt. 2 Der Harm ist ein Bot, der gern leugt. – Petri, II, 92. 3 Harm (Hermelin) ist blank und hat doch schwarzen Zagel. – Eiselein, 282. 4 Stiller Harm lähmt den Arm. Lat.: Difficile est tacere cum doleas. (Philippi, I, 118.) Harmonie. 1 Es ist eine schöne Harmonie, wenn hertz vnd mund zusammen stimmen. – Lehmann, 647, 84. 2 Harmonie macht Müh'. Dän..: Naar den sammenstemming i vort liv er forstyrret, maae man længe lave derpaa, inden den kommer, til rette igien. (Prov. dan., 187.) *3 Harmonie im Schmettern einer Trompete suchen. Engl.: Seek harmony in the notes of a trumpet. Harmoniren. * Sie harmoniren wie Adler und Fledermäuse. Harnen. Harne klar und zeige dem Doctor die Feigen. (S. Feige 19.) It.: Piscia chiaro, e fà le fiche al medico. (Pazzaglia, 217, 13.) Harnisch. 1 Auch wenn man Harnisch sicht hertragen, soll man am frid noch nicht verzagen. –Aus Loci communes proverb. in Nopitsch, 205, u. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 1854, Sp. 270. Holl.: Onder den helmdach vaert men door loghe. (Fallersleben, 579.) Lat.: Impositis galeis tractantur foedera pacis. (Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 1854, Sp. 270.) 2 Der Harnisch ist gut, wer jhn weiss zu brauchen. – Heuseler, 444; Petri, II, 92; Simrock, 4346; Körte, 2618. Frz.: Harnois ne vaut rien s'il n'est deffendu. (Leroux, II, 121.) 3 Der Harnisch macht den Ritter nicht. 4 Der Harnisch muss nach dem Manne und der Rücken nach dem Packet sein. 5 Der zuerst den Harnisch anthut, der würd für den stercksten gehalten. – Lehmann, 442, 103. 6 Ein Harnisch ist leichter an- als ausgezogen. Dän.: Harnisk er ikke saa snart afklædt som iklædt. (Prov. dan., 274.) Lat.: Omne bellum sumitur facile, ceterum aegerrime desinit. (Sallust.) (Philippi, II, 65.) 7 Ein Harnisch zieht den Blitz mehr an als ein Kittel. 8 Einen in Harnisch bringen ist leichter, als wieder heraus. – Körte, 2619. 9 Es hilfft kein harnisch für den galgen. – Henisch, 1337, 27. 10 Es ist besser einer inn harnasch zu bringen, dann drauss. – Franck, I, 82b; Lehmann, II, 128, 147. 11 Es soll einer den Harnisch nicht ablegen, ehe er gewunnen hat. – Petri, II, 297; Henisch, 1609, 67. 12 Harnisch, Buch und Weiber müssen im Gange bleiben. – Körte, 2617. Sie werden sonst rostig, staubig, liederlich. 13 Harnisch dient nicht vor die Kält, Beltz den Schuss nicht auffhelt. – Gruter, III, 48; Lehmann, II, 263, 10. Alles wirkt wohlthätig, wenn es an seinem Platze ist. 14 Harnisch, Frauen und Buch bedürfen täglich Versuch. 15 Harnisch kan man nicht so bald auss als anziehen. – Lehmann, 443, 111. 16 Harnisch vnd Bücher sol man offt gebrauchen. – Petri, II, 371. 17 Kein Harnisch schützt wider den Tod. – Simrock, 4347; Körte, 2616; Braun, I, 1133. 18 Sieder das han Harnisch getragen die Pfaffen, ist Vnfried in allen Landen geschaffen. – Peter, II. 19 Wer den Harnisch angelegt, der sol sich nicht rühmen, als der jhn hat abgelegt. – Petri, II, 691; 1, Kön. 20, 11. 20 Wer den Harnisch auf den Rücken hängt, fürchtet den Feind und will lauffen. – Lehmann, II, 53, 5.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [181]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/187>, abgerufen am 28.03.2024.