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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 86 Kröch (schlüpft') ein Schalk in Zobelbalg, er bliebe doch darin ein Schalk. - Gerlach, 108; Simrock, 8856; Philippi, II, 6.

"Was einem menschen angeboren ist vnd wozu er von natur geneygt ist, das thut er, vnd lässt sich hieran nichts hyndern." Freidank sagt: "Schluffe ein schalck ynn u. s. w." (Agricola I, 131.)

Mhd.: Slüffe ein schalk in zobeles balc, dannoch waere er drinne ein schalc. (Freidank.) (Zingerle, 129.)

87 Lässt man dem Schalk einer Hand breit, so nimmt er einer Elle lang. - Heuseler, 103; Simrock, 8848; Körte, 5253; Körte2, 6557.

Mhd.: Swa man dem schalke ein spanne gewaltes lat, da wil er drei. (Frauenlob.) (Zingerle, 129.)

Lat.: Cum servo nequam palmus datur, accipit ulnam. (Mone, Anzeiger, VII, 505.)

88 Man findet auch wol einen Schalk unter frommen Leuten.

Schwed.: Skalkar finnas bland danneman. (Grubb, 692.)

89 Man muss schälck mit schälcken fahen. - Franck, II, 191a; Eyering, III, 202; Lehmann, 92, 53; Petri, II, 527; Henisch, 969, 51; Latendorf II, 25; Eiselein, 544; Schamelius, 91, 5; Simrock, 8840; Suringar, 45, 11.

"Schälck vnd buben werd sich weren, das ich jr keinen sol beschweren; drumb hab ich ein hatz betracht, wie sie wieder zuher bracht. Ich muss ein schalck subtyl eriagen, Schälk muss ich nur mit schälcken fahen." - "Den halt ich für ein weysen man, der Schälck mit schälck erjagen kan." (Murner, Nb., in Kloster, IV, 796 u. 797.) "Vnd ist Schalkheit der schalkheit Buss." (Waldis, I, 27, 39.)

Mhd.: Und sol ouch sein ein meisterschaft, swer schalk mit schalke vahen kan. (Renner.) (Zingerle, 129.)

Holl.: Schalk met schalk. (Harrebomee, II, 242b.)

Lat.: Adversus mendacem mendacem utere. - Ars artem pellit, par fraus fraudemque refellit. (Eiselein, 544.) - Ars deluditur arte. (Gaal, 566; Henisch, 969, 53.) - Cretiza cum Cretensi. (Henisch, 969, 52; Philippi I, 98.) - Vulpinare cum vulpe. (Schamelius, 91, 5.)

90 Man muss Schelck mit frommen Leuten in einen Stall treiben. - Petri, II, 461.

91 Mancher ein schalck im hertzen hat, obgleich die wort sein süss vnd glat.

Lat.: Mel portas ore sed fel latitat tibi corde. (Loci comm., 88.)

92 Schalck vnd Schalck gehören zusammen. - Petri, II, 526.

93 Schälcke bücken sich erst tief, bis sie den Schlüssel finden, dann richten sie sich auf. - Petri, II, 527.

94 Schälcke vnd böse Leuth haben mehr glücks denn recht. - Henisch, 1664, 18.

95 Schalk bleibt Schalk, ändert er auch den Balg.

Schwed.: Antingen skalken sitter eller star, er han i dag sa god som i gar. (Wensell, 8.) - Hvart skalken taar wägen, sa blijr han doch wed sin art. (Grubb, 352.)

96 Schalk gehet offt für recht. - Mathesy, 19b.

97 Schalk kommt oft über Schalk.

Lat.: Astutus nequam per causam fallitur aequam. - Inventa lege, inventur fraus legis. (Oec. rur., 460.)

98 Schalk trifft den Weg bald, bringt aber selten gute Botschaft. - Simrock, 8836; Körte, 5245.

99 Schälke fahren paarweis zum Teufel.

"Bi paren plegen de schelke tom duevel to faren." (Hoefer, Claws Bur, 956.)

100 Schälke soll man mit Kolben lausen.

"In stätt und ländern, dörffern, husen man sol ein schalck mit kolben lusen, das er sehe das ander leut Schälck auch tragen in der heut." (Murner, Nb., in Kloster, IV, 797.)

101 Schälke und Diebe haben beim Glück die meiste Liebe.

102 Schälke und Hunde vertragen sich nicht.

Schwed.: Skalken och hunden förlijkas intet gjärna. (Grubb, 720.)

103 Schelcke haben das beste Glück. - Petri, II, 527.

Dän.: Skalken og narren have meere lykke end ret. (Prov. dan., 502.)

Schwed.: Skalken haar bästa lyckan. (Grubb, 663.)

104 Schelcke sind allerwegen. - Petri, II, 528.

105 Schelcke thun, wie Schelck pflegen. - Petri, II, 528.

106 Schelcke vnd Buben sind an allen Orten bekannt. - Petri, II, 528.

Bei Tunnicius (979): Schelke unde boven sint an allen enden bekant. (Nequitia insignes digitis monstrantur ubique.)

[Spaltenumbruch] 107 Schelcken ists Hauss verboten. - Petri, II, 528.

108 Schelcken vnd Buben thut man nichts. - Petri, II, 528.

Bei Tunnicius (720): Schelken unde boven doet men nicht. (Quis corvo aut milvis fallacia retia tendit.)

109 Trifft man den Schalk von ungefähr, so traut man ihm nachher nicht mehr. - Philippi, II, 173.

110 Unter den Schälken sind wenige fromm.

Schwed.: Odygden yttrar sich gjärna. - Skalkamater skarn. - Skalken kjännes af talet som örter af luchten. (Grubb, 720.)

111 Vnter zweyen Schälcken ist der der ärgst, der den andern zuerst erkennt. - Lehmann, 101, 68.

Lat.: Qui cito dignoscit nequam, nequissimus idem. (Gaal, 1352.)

112 Vor einem schalck im hauss kan mann sich wol schwerlich hüten. - Lehmann, 120, 21 u. 526, 16; Sailer, 88.

"Den tregt ieder im busen."

113 Wann kroch ein Schalck in Zobelsbalg, wer er doch darinn ein schalck. - Henisch, 176, 62; Petri, II, 661.

114 Wenn der Schalck vom Brodt sagt, so meint er stein; sagt er vom Wasser, so meint er Fewr. - Lehmann, 334, 28.

115 Wenn ein Schalck einen beim mantel erwischt, soll man dasselb end abschneiden vnd das vbrig behalten. - Lehmann, 883, 34.

Schwed.: Kommer tu wid en dare, sa skjär af kläderna et stycke och lal honom fara. (Törning, 96.)

116 Wenn ein Schalck sich fromb stellet, so ist er am argesten. - Petri, II, 653.

117 Wenn ein Schalk auch die Schuhe wegwirft, die Füsse bleiben doch allezeit, was sie sind.

118 Wenn ein Schalk in die Kutte kriecht, wird ein Bube herauskommen.

119 Wenn man eines schalcks bedarff, so kaufft oder nimpt man jhn vom galgen; wenn man jhn gebraucht hat, so henckt man jhn wider dran. - Henisch, 695, 32.

120 Wenn sich ein Schalk verbergen will, so zieht er keinen Schalksrock an.

121 Wer als (einen) Schalk ins Kloster geht (trägt), kommt als (bringt einen) Bube(n) heraus. - Braun, I, 3792; Eiselein, 544; Simrock, 8850.

Lat.: Nec dependis, nec propendis, quin malus nequamque sis. (Plautus.) (Binder II, 2013.)

122 Wer den schalck hinder jm lesst, der hat ein gute tagereyss than. - Franck, II, 42a; Lehmann, II, 839, 246; Zinkgref, IV, 341; Simrock, 8837; Körte, 5249.

Dän.: Hvo som lader skalken blive tilbage, har giort en god dagreyse. (Prov. dan., 502.)

Lat.: Ad bonam frugem se recipere. (Tappius, 168b.)

123 Wer den Schalck verbergen kann, ist zu Hof ein weiser Mann. - Petri, II, 692; Simrock, 8854; Körte, 5257; Braun, I, 3793.

124 Wer ein Schalck in ein Kloster kreucht, der wird einen Buben herausstragen. - Petri, II, 705; Klosterspiegel, 15, 1; Körte, 5255.

125 Wer einem Schalck entlauffen sol, der muss sich hoch schürtzen. - Petri, II, 700.

126 Wer einem Schalk Gutes thut, bittet Gott, dass er (der Schalk) es ihm nicht vergilt.

127 Wer einem Schalk in die Kutte kriecht, der schleicht als Bube wieder heraus.

128 Wer einen Schalk betrügen will, muss klug sein. - Suringar, VL, 23.

129 Wer einen Schalk kennt, der kauft ihn nicht.

Dän.: Hvo som skalken kiender, han kjöber hannem ikke. (Prov. dan., 502; Bohn I, 379.)

130 Wer einen Schalk will sehen, guck' in den Spiegel.

131 Wer einmal ein Schalk ist, der wird stets dafür gehalten. - Luther's Tischr., 63a.

132 Wer einmal ist von schelcken betrogen, der fürcht sich auch zuweilen vor redlichen Leuten. - Petri, II, 704.

[Spaltenumbruch] 86 Kröch (schlüpft') ein Schalk in Zobelbalg, er bliebe doch darin ein Schalk.Gerlach, 108; Simrock, 8856; Philippi, II, 6.

„Was einem menschen angeboren ist vnd wozu er von natur geneygt ist, das thut er, vnd lässt sich hieran nichts hyndern.“ Freidank sagt: „Schluffe ein schalck ynn u. s. w.“ (Agricola I, 131.)

Mhd.: Slüffe ein schalk in zobeles balc, dannoch waere er drinne ein schalc. (Freidank.) (Zingerle, 129.)

87 Lässt man dem Schalk einer Hand breit, so nimmt er einer Elle lang.Heuseler, 103; Simrock, 8848; Körte, 5253; Körte2, 6557.

Mhd.: Swâ man dem schalke ein spanne gewaltes lât, dâ wil er drî. (Frauenlob.) (Zingerle, 129.)

Lat.: Cum servo nequam palmus datur, accipit ulnam. (Mone, Anzeiger, VII, 505.)

88 Man findet auch wol einen Schalk unter frommen Leuten.

Schwed.: Skalkar finnas bland dannemån. (Grubb, 692.)

89 Man muss schälck mit schälcken fahen.Franck, II, 191a; Eyering, III, 202; Lehmann, 92, 53; Petri, II, 527; Henisch, 969, 51; Latendorf II, 25; Eiselein, 544; Schamelius, 91, 5; Simrock, 8840; Suringar, 45, 11.

„Schälck vnd buben werd sich weren, das ich jr keinen sol beschweren; drumb hab ich ein hatz betracht, wie sie wieder zuher bracht. Ich muss ein schalck subtyl eriagen, Schälk muss ich nur mit schälcken fahen.“ – „Den halt ich für ein weysen man, der Schälck mit schälck erjagen kan.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 796 u. 797.) „Vnd ist Schalkheit der schalkheit Buss.“ (Waldis, I, 27, 39.)

Mhd.: Und sol ouch sîn ein meisterschaft, swer schalk mit schalke vâhen kan. (Renner.) (Zingerle, 129.)

Holl.: Schalk met schalk. (Harrebomée, II, 242b.)

Lat.: Adversus mendacem mendacem utere. – Ars artem pellit, par fraus fraudemque refellit. (Eiselein, 544.) – Ars deluditur arte. (Gaal, 566; Henisch, 969, 53.) – Cretiza cum Cretensi. (Henisch, 969, 52; Philippi I, 98.) – Vulpinare cum vulpe. (Schamelius, 91, 5.)

90 Man muss Schelck mit frommen Leuten in einen Stall treiben.Petri, II, 461.

91 Mancher ein schalck im hertzen hat, obgleich die wort sein süss vnd glat.

Lat.: Mel portas ore sed fel latitat tibi corde. (Loci comm., 88.)

92 Schalck vnd Schalck gehören zusammen.Petri, II, 526.

93 Schälcke bücken sich erst tief, bis sie den Schlüssel finden, dann richten sie sich auf.Petri, II, 527.

94 Schälcke vnd böse Leuth haben mehr glücks denn recht.Henisch, 1664, 18.

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Schwed.: Antingen skalken sitter eller står, er han i dag så god som i går. (Wensell, 8.) – Hvart skalken taar wägen, så blijr han doch wed sin art. (Grubb, 352.)

96 Schalk gehet offt für recht.Mathesy, 19b.

97 Schalk kommt oft über Schalk.

Lat.: Astutus nequam per causam fallitur aequam. – Inventa lege, inventur fraus legis. (Oec. rur., 460.)

98 Schalk trifft den Weg bald, bringt aber selten gute Botschaft.Simrock, 8836; Körte, 5245.

99 Schälke fahren paarweis zum Teufel.

„Bi paren plegen de schelke tom duevel to faren.“ (Hoefer, Claws Bur, 956.)

100 Schälke soll man mit Kolben lausen.

„In stätt und ländern, dörffern, husen man sol ein schalck mit kolben lusen, das er sehe das ander leut Schälck auch tragen in der heut.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 797.)

101 Schälke und Diebe haben beim Glück die meiste Liebe.

102 Schälke und Hunde vertragen sich nicht.

Schwed.: Skalken och hunden förlijkas intet gjärna. (Grubb, 720.)

103 Schelcke haben das beste Glück.Petri, II, 527.

Dän.: Skalken og narren have meere lykke end ret. (Prov. dan., 502.)

Schwed.: Skalken haar bästa lyckan. (Grubb, 663.)

104 Schelcke sind allerwegen.Petri, II, 528.

105 Schelcke thun, wie Schelck pflegen.Petri, II, 528.

106 Schelcke vnd Buben sind an allen Orten bekannt.Petri, II, 528.

Bei Tunnicius (979): Schelke unde boven sint an allen enden bekant. (Nequitia insignes digitis monstrantur ubique.)

[Spaltenumbruch] 107 Schelcken ists Hauss verboten.Petri, II, 528.

108 Schelcken vnd Buben thut man nichts.Petri, II, 528.

Bei Tunnicius (720): Schelken unde boven doet men nicht. (Quis corvo aut milvis fallacia retia tendit.)

109 Trifft man den Schalk von ungefähr, so traut man ihm nachher nicht mehr.Philippi, II, 173.

110 Unter den Schälken sind wenige fromm.

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113 Wann kroch ein Schalck in Zobelsbalg, wer er doch darinn ein schalck.Henisch, 176, 62; Petri, II, 661.

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115 Wenn ein Schalck einen beim mantel erwischt, soll man dasselb end abschneiden vnd das vbrig behalten.Lehmann, 883, 34.

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117 Wenn ein Schalk auch die Schuhe wegwirft, die Füsse bleiben doch allezeit, was sie sind.

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119 Wenn man eines schalcks bedarff, so kaufft oder nimpt man jhn vom galgen; wenn man jhn gebraucht hat, so henckt man jhn wider dran.Henisch, 695, 32.

120 Wenn sich ein Schalk verbergen will, so zieht er keinen Schalksrock an.

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124 Wer ein Schalck in ein Kloster kreucht, der wird einen Buben herausstragen.Petri, II, 705; Klosterspiegel, 15, 1; Körte, 5255.

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127 Wer einem Schalk in die Kutte kriecht, der schleicht als Bube wieder heraus.

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129 Wer einen Schalk kennt, der kauft ihn nicht.

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130 Wer einen Schalk will sehen, guck' in den Spiegel.

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[[42]/0048] 86 Kröch (schlüpft') ein Schalk in Zobelbalg, er bliebe doch darin ein Schalk. – Gerlach, 108; Simrock, 8856; Philippi, II, 6. „Was einem menschen angeboren ist vnd wozu er von natur geneygt ist, das thut er, vnd lässt sich hieran nichts hyndern.“ Freidank sagt: „Schluffe ein schalck ynn u. s. w.“ (Agricola I, 131.) Mhd.: Slüffe ein schalk in zobeles balc, dannoch waere er drinne ein schalc. (Freidank.) (Zingerle, 129.) 87 Lässt man dem Schalk einer Hand breit, so nimmt er einer Elle lang. – Heuseler, 103; Simrock, 8848; Körte, 5253; Körte2, 6557. Mhd.: Swâ man dem schalke ein spanne gewaltes lât, dâ wil er drî. (Frauenlob.) (Zingerle, 129.) Lat.: Cum servo nequam palmus datur, accipit ulnam. (Mone, Anzeiger, VII, 505.) 88 Man findet auch wol einen Schalk unter frommen Leuten. Schwed.: Skalkar finnas bland dannemån. (Grubb, 692.) 89 Man muss schälck mit schälcken fahen. – Franck, II, 191a; Eyering, III, 202; Lehmann, 92, 53; Petri, II, 527; Henisch, 969, 51; Latendorf II, 25; Eiselein, 544; Schamelius, 91, 5; Simrock, 8840; Suringar, 45, 11. „Schälck vnd buben werd sich weren, das ich jr keinen sol beschweren; drumb hab ich ein hatz betracht, wie sie wieder zuher bracht. Ich muss ein schalck subtyl eriagen, Schälk muss ich nur mit schälcken fahen.“ – „Den halt ich für ein weysen man, der Schälck mit schälck erjagen kan.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 796 u. 797.) „Vnd ist Schalkheit der schalkheit Buss.“ (Waldis, I, 27, 39.) Mhd.: Und sol ouch sîn ein meisterschaft, swer schalk mit schalke vâhen kan. (Renner.) (Zingerle, 129.) Holl.: Schalk met schalk. (Harrebomée, II, 242b.) Lat.: Adversus mendacem mendacem utere. – Ars artem pellit, par fraus fraudemque refellit. (Eiselein, 544.) – Ars deluditur arte. (Gaal, 566; Henisch, 969, 53.) – Cretiza cum Cretensi. (Henisch, 969, 52; Philippi I, 98.) – Vulpinare cum vulpe. (Schamelius, 91, 5.) 90 Man muss Schelck mit frommen Leuten in einen Stall treiben. – Petri, II, 461. 91 Mancher ein schalck im hertzen hat, obgleich die wort sein süss vnd glat. Lat.: Mel portas ore sed fel latitat tibi corde. (Loci comm., 88.) 92 Schalck vnd Schalck gehören zusammen. – Petri, II, 526. 93 Schälcke bücken sich erst tief, bis sie den Schlüssel finden, dann richten sie sich auf. – Petri, II, 527. 94 Schälcke vnd böse Leuth haben mehr glücks denn recht. – Henisch, 1664, 18. 95 Schalk bleibt Schalk, ändert er auch den Balg. Schwed.: Antingen skalken sitter eller står, er han i dag så god som i går. (Wensell, 8.) – Hvart skalken taar wägen, så blijr han doch wed sin art. (Grubb, 352.) 96 Schalk gehet offt für recht. – Mathesy, 19b. 97 Schalk kommt oft über Schalk. Lat.: Astutus nequam per causam fallitur aequam. – Inventa lege, inventur fraus legis. (Oec. rur., 460.) 98 Schalk trifft den Weg bald, bringt aber selten gute Botschaft. – Simrock, 8836; Körte, 5245. 99 Schälke fahren paarweis zum Teufel. „Bi paren plegen de schelke tom duevel to faren.“ (Hoefer, Claws Bur, 956.) 100 Schälke soll man mit Kolben lausen. „In stätt und ländern, dörffern, husen man sol ein schalck mit kolben lusen, das er sehe das ander leut Schälck auch tragen in der heut.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 797.) 101 Schälke und Diebe haben beim Glück die meiste Liebe. 102 Schälke und Hunde vertragen sich nicht. Schwed.: Skalken och hunden förlijkas intet gjärna. (Grubb, 720.) 103 Schelcke haben das beste Glück. – Petri, II, 527. Dän.: Skalken og narren have meere lykke end ret. (Prov. dan., 502.) Schwed.: Skalken haar bästa lyckan. (Grubb, 663.) 104 Schelcke sind allerwegen. – Petri, II, 528. 105 Schelcke thun, wie Schelck pflegen. – Petri, II, 528. 106 Schelcke vnd Buben sind an allen Orten bekannt. – Petri, II, 528. Bei Tunnicius (979): Schelke unde boven sint an allen enden bekant. (Nequitia insignes digitis monstrantur ubique.) 107 Schelcken ists Hauss verboten. – Petri, II, 528. 108 Schelcken vnd Buben thut man nichts. – Petri, II, 528. Bei Tunnicius (720): Schelken unde boven doet men nicht. (Quis corvo aut milvis fallacia retia tendit.) 109 Trifft man den Schalk von ungefähr, so traut man ihm nachher nicht mehr. – Philippi, II, 173. 110 Unter den Schälken sind wenige fromm. Schwed.: Odygden yttrar sich gjärna. – Skalkamater skarn. – Skalken kjännes af talet som örter af luchten. (Grubb, 720.) 111 Vnter zweyen Schälcken ist der der ärgst, der den andern zuerst erkennt. – Lehmann, 101, 68. Lat.: Qui cito dignoscit nequam, nequissimus idem. (Gaal, 1352.) 112 Vor einem schalck im hauss kan mann sich wol schwerlich hüten. – Lehmann, 120, 21 u. 526, 16; Sailer, 88. „Den tregt ieder im busen.“ 113 Wann kroch ein Schalck in Zobelsbalg, wer er doch darinn ein schalck. – Henisch, 176, 62; Petri, II, 661. 114 Wenn der Schalck vom Brodt sagt, so meint er stein; sagt er vom Wasser, so meint er Fewr. – Lehmann, 334, 28. 115 Wenn ein Schalck einen beim mantel erwischt, soll man dasselb end abschneiden vnd das vbrig behalten. – Lehmann, 883, 34. Schwed.: Kommer tu wid en dåre, så skjär af kläderna et stycke och lål honom fara. (Törning, 96.) 116 Wenn ein Schalck sich fromb stellet, so ist er am argesten. – Petri, II, 653. 117 Wenn ein Schalk auch die Schuhe wegwirft, die Füsse bleiben doch allezeit, was sie sind. 118 Wenn ein Schalk in die Kutte kriecht, wird ein Bube herauskommen. 119 Wenn man eines schalcks bedarff, so kaufft oder nimpt man jhn vom galgen; wenn man jhn gebraucht hat, so henckt man jhn wider dran. – Henisch, 695, 32. 120 Wenn sich ein Schalk verbergen will, so zieht er keinen Schalksrock an. 121 Wer als (einen) Schalk ins Kloster geht (trägt), kommt als (bringt einen) Bube(n) heraus. – Braun, I, 3792; Eiselein, 544; Simrock, 8850. Lat.: Nec dependis, nec propendis, quin malus nequamque sis. (Plautus.) (Binder II, 2013.) 122 Wer den schalck hinder jm lesst, der hat ein gute tagereyss than. – Franck, II, 42a; Lehmann, II, 839, 246; Zinkgref, IV, 341; Simrock, 8837; Körte, 5249. Dän.: Hvo som lader skalken blive tilbage, har giort en god dagreyse. (Prov. dan., 502.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/48>, abgerufen am 18.04.2024.