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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Jacobs
Fruchtbare und langwierige Ehe/ nebst Versiche-
rung/ daß von diesen Tage an meine und der Mei-
nigen Dienstfertigkeit demselben alle mahl zu Ge-
bote stehen soll.

Jac. Mein Herr/ ich erkenne eine sonderbahre
Gnade aus dieser vornehmen Gegenwart/ und bit-
te GOtt/ daß er mich diesen hertzlichen Wunsch
durch viele Auffwartungen wolle vergelten lassen.

Bar. Die Vergeltung wird uns zu erst abgefo-
dert.

Jac. Doch mit Permission. Ist es möglich/
daß wir einen unbekandten Printz unter den Hoch-
zeit Gästen bedienen sollen?

Bar. Es ist uns leyd/ daß der gute Printz in sei-
nem Anschlage zeitlicher ist verrathen worden/ als
man gedacht hat.

Jac. Wir sind aufrichtige Leute. Vor uns darff
niemand etwas verbergen.

Bar. Dem Herrn Bräutigam in Vertrauen et-
was zu entdecken/ so ist es an dem/ daß jhm ein
Oraculum vor weniger Zeit in die Hände kommen
ist/ derselbe Fürst in Sprien würde vor andern
mächtig seyn/ welcher sich mit einer anmuthigen
Schäferin vermählen würde. Also hat er auch
seinen Sinn gegen eine Person befestiget/ darbey
mein Herr Jacob ein grosses wird contribuiren
können.

Jac. So lange mir die Person unbekant ist/ so
lange kan ich mein Vermögen nicht allzu hoch rüh-
men.
Lab.
Jacobs
Fruchtbare und langwierige Ehe/ nebſt Verſiche-
rung/ daß von dieſen Tage an meine und der Mei-
nigen Dienſtfertigkeit demſelben alle mahl zu Ge-
bote ſtehen ſoll.

Jac. Mein Herr/ ich erkenne eine ſonderbahre
Gnade aus dieſer vornehmen Gegenwart/ und bit-
te GOtt/ daß er mich dieſen hertzlichen Wunſch
durch viele Auffwartungen wolle vergelten laſſen.

Bar. Die Vergeltung wird uns zu erſt abgefo-
dert.

Jac. Doch mit Permiſſion. Iſt es moͤglich/
daß wir einen unbekandten Printz unter den Hoch-
zeit Gaͤſten bedienen ſollen?

Bar. Es iſt uns leyd/ daß der gute Printz in ſei-
nem Anſchlage zeitlicher iſt verrathen worden/ als
man gedacht hat.

Jac. Wir ſind aufrichtige Leute. Vor uns darff
niemand etwas verbergen.

Bar. Dem Herrn Braͤutigam in Vertrauen et-
was zu entdecken/ ſo iſt es an dem/ daß jhm ein
Oraculum vor weniger Zeit in die Haͤnde kommen
iſt/ derſelbe Fuͤrſt in Sprien wuͤrde vor andern
maͤchtig ſeyn/ welcher ſich mit einer anmuthigen
Schaͤferin vermaͤhlen wuͤrde. Alſo hat er auch
ſeinen Sinn gegen eine Perſon befeſtiget/ darbey
mein Herr Jacob ein groſſes wird contribuiren
koͤnnen.

Jac. So lange mir die Perſon unbekant iſt/ ſo
lange kan ich mein Vermoͤgen nicht allzu hoch ruͤh-
men.
Lab.
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[124/0145] Jacobs Fruchtbare und langwierige Ehe/ nebſt Verſiche- rung/ daß von dieſen Tage an meine und der Mei- nigen Dienſtfertigkeit demſelben alle mahl zu Ge- bote ſtehen ſoll. Jac. Mein Herr/ ich erkenne eine ſonderbahre Gnade aus dieſer vornehmen Gegenwart/ und bit- te GOtt/ daß er mich dieſen hertzlichen Wunſch durch viele Auffwartungen wolle vergelten laſſen. Bar. Die Vergeltung wird uns zu erſt abgefo- dert. Jac. Doch mit Permiſſion. Iſt es moͤglich/ daß wir einen unbekandten Printz unter den Hoch- zeit Gaͤſten bedienen ſollen? Bar. Es iſt uns leyd/ daß der gute Printz in ſei- nem Anſchlage zeitlicher iſt verrathen worden/ als man gedacht hat. Jac. Wir ſind aufrichtige Leute. Vor uns darff niemand etwas verbergen. Bar. Dem Herrn Braͤutigam in Vertrauen et- was zu entdecken/ ſo iſt es an dem/ daß jhm ein Oraculum vor weniger Zeit in die Haͤnde kommen iſt/ derſelbe Fuͤrſt in Sprien wuͤrde vor andern maͤchtig ſeyn/ welcher ſich mit einer anmuthigen Schaͤferin vermaͤhlen wuͤrde. Alſo hat er auch ſeinen Sinn gegen eine Perſon befeſtiget/ darbey mein Herr Jacob ein groſſes wird contribuiren koͤnnen. Jac. So lange mir die Perſon unbekant iſt/ ſo lange kan ich mein Vermoͤgen nicht allzu hoch ruͤh- men. Lab.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/145>, abgerufen am 28.03.2024.