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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Jacobs
Ach so thut der Freunde Mund/
Solche Lust durch Liebe kunt.

Welchen eine Nymphe liebet/
Daß sie Hand und Hertz ergiebet/
Diesem schicket unser Chor
Manches Freuden-Lied empor.
So wachset jhr Beyde durch Leben und Liebe/
Versorget die Güter/ vermehret das Hauß/
Daß keine Verwüstung die Freude betrübe/
So gehet das Wünschen in Fröligkeit aus.
II.
Liebt einander/ weil jhr lebet/
Lebet/ weil jhr Küsse gebet:
Küsset/ weil das Küssen labt/
Labt euch/ weil jhrs Alter habt.
Das sind unsre schönste Sachen/
Freundlich thun und Hochzeit machen/
Geht voran/ und braucht der Zeit:
Gilt es uns/ wir sind bereit.
O sehet/ wie schliessen sich Hertzen und Hände!
Ach nehmet ein schönes Exempel daran;
So findet die Freude kein trauriges Ende.
Ach selig wem dieses befriedigen kan.
Es

Jacobs
Ach ſo thut der Freunde Mund/
Solche Luſt durch Liebe kunt.

Welchen eine Nymphe liebet/
Daß ſie Hand und Hertz ergiebet/
Dieſem ſchicket unſer Chor
Manches Freuden-Lied empor.
So wachſet jhr Beyde durch Leben und Liebe/
Verſorget die Guͤter/ vermehret das Hauß/
Daß keine Verwuͤſtung die Freude betruͤbe/
So gehet das Wuͤnſchen in Froͤligkeit aus.
II.
Liebt einander/ weil jhr lebet/
Lebet/ weil jhr Kuͤſſe gebet:
Kuͤſſet/ weil das Kuͤſſen labt/
Labt euch/ weil jhrs Alter habt.
Das ſind unſre ſchoͤnſte Sachen/
Freundlich thun und Hochzeit machen/
Geht voran/ und braucht der Zeit:
Gilt es uns/ wir ſind bereit.
O ſehet/ wie ſchlieſſen ſich Hertzen und Haͤnde!
Ach nehmet ein ſchoͤnes Exempel daran;
So findet die Freude kein trauriges Ende.
Ach ſelig wem dieſes befriedigen kan.
Es
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[126/0147] Jacobs Ach ſo thut der Freunde Mund/ Solche Luſt durch Liebe kunt. Welchen eine Nymphe liebet/ Daß ſie Hand und Hertz ergiebet/ Dieſem ſchicket unſer Chor Manches Freuden-Lied empor. So wachſet jhr Beyde durch Leben und Liebe/ Verſorget die Guͤter/ vermehret das Hauß/ Daß keine Verwuͤſtung die Freude betruͤbe/ So gehet das Wuͤnſchen in Froͤligkeit aus. II. Liebt einander/ weil jhr lebet/ Lebet/ weil jhr Kuͤſſe gebet: Kuͤſſet/ weil das Kuͤſſen labt/ Labt euch/ weil jhrs Alter habt. Das ſind unſre ſchoͤnſte Sachen/ Freundlich thun und Hochzeit machen/ Geht voran/ und braucht der Zeit: Gilt es uns/ wir ſind bereit. O ſehet/ wie ſchlieſſen ſich Hertzen und Haͤnde! Ach nehmet ein ſchoͤnes Exempel daran; So findet die Freude kein trauriges Ende. Ach ſelig wem dieſes befriedigen kan. Es

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/147>, abgerufen am 29.03.2024.