Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Jacobs Vierdter Handlung Achtzehnder Aufftrit. Elidab, Haniel. Elid. So geht es in der Welt: das Unglücke höret nicht gern auf/ wo es anfänget. Und wer einmahl durch böse Zeitung erschrecket wird/ der mag sich nur geschickt machen/ alle Tage was er- schröckliches anzuhören. Han. Ach hat sich Jacob aus dem Staube ge- macht/ und hat er seinen besten Freund ohne Ab- schied zurücke gelassen? Elid. Es ist nicht anders. Ich habe die Reso- lution aus seinem Munde gehöret/ und ehe ich auf eine Verhinderung gedencken konte/ so war es nicht anders/ als wenn jhn ein schneller Sturmwind über die Felder nach dem nechsten Walde zufüh- rete. Han. Was hat jhn aber zu dieser Verzweifelung gezogen? Eli. Er überlegte sein Unglück bey sich/ und als er noch allzeit meinte/ es könte das Verlöbnis mit seiner liebsten Rahel wieder in den vorigen Stand gesetzet werden/ so kam ein Schäfer mit der trau- rigen Zeitung/ welcher gestalt die Jungfer einem Printzen aus Syrien versprochen wäre/ daß man innerhalb wenig Tagen von einer neuen Hochzeit würde zu reden haben. Han.
Jacobs Vierdter Handlung Achtzehnder Aufftrit. Elidab, Haniel. Elid. So geht es in der Welt: das Ungluͤcke hoͤret nicht gern auf/ wo es anfaͤnget. Und wer einmahl durch boͤſe Zeitung erſchrecket wird/ der mag ſich nur geſchickt machen/ alle Tage was er- ſchroͤckliches anzuhoͤren. Han. Ach hat ſich Jacob aus dem Staube ge- macht/ und hat er ſeinen beſten Freund ohne Ab- ſchied zuruͤcke gelaſſen? Elid. Es iſt nicht anders. Ich habe die Reſo- lution aus ſeinem Munde gehoͤret/ und ehe ich auf eine Verhinderung gedencken konte/ ſo war es nicht anders/ als wenn jhn ein ſchneller Sturmwind uͤber die Felder nach dem nechſten Walde zufuͤh- rete. Han. Was hat jhn aber zu dieſer Verzweifelung gezogen? Eli. Er uͤberlegte ſein Ungluͤck bey ſich/ und als er noch allzeit meinte/ es koͤnte das Verloͤbnis mit ſeiner liebſten Rahel wieder in den vorigen Stand geſetzet werden/ ſo kam ein Schaͤfer mit der trau- rigen Zeitung/ welcher geſtalt die Jungfer einem Printzen aus Syrien verſprochen waͤre/ daß man innerhalb wenig Tagen von einer neuen Hochzeit wuͤrde zu reden haben. Han.
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Elid. So geht es in der Welt: das Ungluͤcke
hoͤret nicht gern auf/ wo es anfaͤnget. Und wer
einmahl durch boͤſe Zeitung erſchrecket wird/ der
mag ſich nur geſchickt machen/ alle Tage was er-
ſchroͤckliches anzuhoͤren.
Han. Ach hat ſich Jacob aus dem Staube ge-
macht/ und hat er ſeinen beſten Freund ohne Ab-
ſchied zuruͤcke gelaſſen?
Elid. Es iſt nicht anders. Ich habe die Reſo-
lution aus ſeinem Munde gehoͤret/ und ehe ich auf
eine Verhinderung gedencken konte/ ſo war es
nicht anders/ als wenn jhn ein ſchneller Sturmwind
uͤber die Felder nach dem nechſten Walde zufuͤh-
rete.
Han. Was hat jhn aber zu dieſer Verzweifelung
gezogen?
Eli. Er uͤberlegte ſein Ungluͤck bey ſich/ und als
er noch allzeit meinte/ es koͤnte das Verloͤbnis mit
ſeiner liebſten Rahel wieder in den vorigen Stand
geſetzet werden/ ſo kam ein Schaͤfer mit der trau-
rigen Zeitung/ welcher geſtalt die Jungfer einem
Printzen aus Syrien verſprochen waͤre/ daß man
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/199>, abgerufen am 08.03.2021. |