Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Jacobs
Ach Jacob bleib im Lande/ etc.
Jac. Ach was war dieses vor ein Gesichte! und
wie hat mir diese Botschafft das anfängliche Schre-
cken mit vielfältigen Troste wiederum gut gemacht.
Ich bin bereit/ die Liebe mit zweyen Schwestern
zu theilen/ ich wil auch den Weg wiederum zurü-
cke nehmen/ wenn ich auf diesen grünen Platze nach
meinem Schrecken in etwas werde verblasen ha-
ben.

(Legt sich nieder.)
Fünffter Handlung
Zwölffter Aufftrit.
Sebub.

Was vor eine Majestät treibet mich aus meiner
Wohnung? Was macht meine Geister so ohn-
mächtig/ daß sie auf einmahl davon eilen/ als wenn
sie der Blitz in den Abgrund der Höllen schlagen
wolte. Meine Chrystallen/ meine Gläser/ meine
Spiegel und alles ist gleichsam durch einen Don-
nerstral zerschmettert worden. Ich scheue mich fast/
daß ich einem Menschen begegnen sol/ weil meine
Zauberey so ein schimpfliches Ende genommen hat.
O sind etliche Geister noch mächtiger als die Meini-
gen/ die mir wohl ehe beygestanden haben/ daß ich

die
Jacobs
Ach Jacob bleib im Lande/ ꝛc.
Jac. Ach was war dieſes vor ein Geſichte! und
wie hat mir dieſe Botſchafft das anfaͤngliche Schre-
cken mit vielfaͤltigen Troſte wiederum gut gemacht.
Ich bin bereit/ die Liebe mit zweyen Schweſtern
zu theilen/ ich wil auch den Weg wiederum zuruͤ-
cke nehmen/ wenn ich auf dieſen gruͤnen Platze nach
meinem Schrecken in etwas werde verblaſen ha-
ben.

(Legt ſich nieder.)
Fuͤnffter Handlung
Zwoͤlffter Aufftrit.
Sebub.

Was vor eine Majeſtaͤt treibet mich aus meiner
Wohnung? Was macht meine Geiſter ſo ohn-
maͤchtig/ daß ſie auf einmahl davon eilen/ als weñ
ſie der Blitz in den Abgrund der Hoͤllen ſchlagen
wolte. Meine Chryſtallen/ meine Glaͤſer/ meine
Spiegel und alles iſt gleichſam durch einen Don-
nerſtral zerſchmettert worden. Ich ſcheue mich faſt/
daß ich einem Menſchen begegnen ſol/ weil meine
Zauberey ſo ein ſchimpfliches Ende genommen hat.
O ſind etliche Geiſter noch maͤchtiger als die Meini-
gen/ die mir wohl ehe beygeſtanden haben/ daß ich

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <pb facs="#f0225" n="204"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Jacobs</hi> </fw><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Ach Jacob bleib im Lande/ &#xA75B;c.</hi> </hi> </p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker>
              <p>Ach was war die&#x017F;es vor ein Ge&#x017F;ichte! und<lb/>
wie hat mir die&#x017F;e Bot&#x017F;chafft das anfa&#x0364;ngliche Schre-<lb/>
cken mit vielfa&#x0364;ltigen Tro&#x017F;te wiederum gut gemacht.<lb/>
Ich bin bereit/ die Liebe mit zweyen Schwe&#x017F;tern<lb/>
zu theilen/ ich wil auch den Weg wiederum zuru&#x0364;-<lb/>
cke nehmen/ wenn ich auf die&#x017F;en gru&#x0364;nen Platze nach<lb/>
meinem Schrecken in etwas werde verbla&#x017F;en ha-<lb/>
ben.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#fr">Legt &#x017F;ich nieder.</hi>)</hi> </stage>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">F</hi>u&#x0364;nffter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lffter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Sebub.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <p>Was vor eine Maje&#x017F;ta&#x0364;t treibet mich aus meiner<lb/>
Wohnung? Was macht meine Gei&#x017F;ter &#x017F;o ohn-<lb/>
ma&#x0364;chtig/ daß &#x017F;ie auf einmahl davon eilen/ als weñ<lb/>
&#x017F;ie der Blitz in den Abgrund der Ho&#x0364;llen &#x017F;chlagen<lb/>
wolte. Meine Chry&#x017F;tallen/ meine Gla&#x0364;&#x017F;er/ meine<lb/>
Spiegel und alles i&#x017F;t gleich&#x017F;am durch einen Don-<lb/>
ner&#x017F;tral zer&#x017F;chmettert worden. Ich &#x017F;cheue mich fa&#x017F;t/<lb/>
daß ich einem Men&#x017F;chen begegnen &#x017F;ol/ weil meine<lb/>
Zauberey &#x017F;o ein &#x017F;chimpfliches Ende genommen hat.<lb/>
O &#x017F;ind etliche Gei&#x017F;ter noch ma&#x0364;chtiger als die Meini-<lb/>
gen/ die mir wohl ehe beyge&#x017F;tanden haben/ daß ich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0225] Jacobs Ach Jacob bleib im Lande/ ꝛc. Jac. Ach was war dieſes vor ein Geſichte! und wie hat mir dieſe Botſchafft das anfaͤngliche Schre- cken mit vielfaͤltigen Troſte wiederum gut gemacht. Ich bin bereit/ die Liebe mit zweyen Schweſtern zu theilen/ ich wil auch den Weg wiederum zuruͤ- cke nehmen/ wenn ich auf dieſen gruͤnen Platze nach meinem Schrecken in etwas werde verblaſen ha- ben. (Legt ſich nieder.) Fuͤnffter Handlung Zwoͤlffter Aufftrit. Sebub. Was vor eine Majeſtaͤt treibet mich aus meiner Wohnung? Was macht meine Geiſter ſo ohn- maͤchtig/ daß ſie auf einmahl davon eilen/ als weñ ſie der Blitz in den Abgrund der Hoͤllen ſchlagen wolte. Meine Chryſtallen/ meine Glaͤſer/ meine Spiegel und alles iſt gleichſam durch einen Don- nerſtral zerſchmettert worden. Ich ſcheue mich faſt/ daß ich einem Menſchen begegnen ſol/ weil meine Zauberey ſo ein ſchimpfliches Ende genommen hat. O ſind etliche Geiſter noch maͤchtiger als die Meini- gen/ die mir wohl ehe beygeſtanden haben/ daß ich die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/225
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/225>, abgerufen am 20.04.2024.