Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Heyrath.
Eb. Ja wol etwas neues/ dessentwegen sich die
gantze Stadt erfreuen wird.

Am. Und dessentwegen Herr Laban mit seiner
angenehmen Familie viel getreue Glückwünschun-
gen zu hoffen hat.

Lot. Ich erwarte das Anbringen.
Eb. Herr Laban hat sich resolviret seine jüngste
Tochter mit dem bißherigen Auffseher zu vermäh-
len; und weil dieses freudenreiche Werck in wenig
Tagen wird vollzogen werden; so verlangt der Herr
Vater seine geliebteste Kinder bey sich zuhaben/ da-
mit alsdenn wegen des Hochzeitmahls desto bessere
Anstalt könte gemacht werden.

Am. Weil auch Herr Laban vernommen/ ob
solte sich ein vornehmer Schäfer aus der Nachbar-
schafft allhier aufhalten/ so wird er sich von Her-
tzen erfreuen/ wenn dieser angenehme Gast die
Gesellschafft vermehren wolte.

Lot. Wir müssen unsern Herrn Vater treflich
geringe seyn/ daß wir von der Schwester Heyrath
nichts erfahren dürffen/ ehe wir die Gäste bedie-
nen sollen.

Mer. Ich halte/ wer ohne uns Verlöbnis macht/
der wird auch in unserer Abwesenheit die Hochzeit
vollziehen können.

Eb. Wir verrichten was uns befohlen ist.
Am. Und erwarten/ was wir dem Herrn Vater
zur Antwort überbringen sollen.

Lot. Sagt/ jhr seyd uns verdrießlich gewesen.
Mer.
Heyrath.
Eb. Ja wol etwas neues/ deſſentwegen ſich die
gantze Stadt erfreuen wird.

Am. Und deſſentwegen Herr Laban mit ſeiner
angenehmen Familie viel getreue Gluͤckwuͤnſchun-
gen zu hoffen hat.

Lot. Ich erwarte das Anbringen.
Eb. Herr Laban hat ſich reſolviret ſeine juͤngſte
Tochter mit dem bißherigen Auffſeher zu vermaͤh-
len; und weil dieſes freudenreiche Werck in wenig
Tagen wird vollzogen werden; ſo verlangt der Herr
Vater ſeine geliebteſte Kinder bey ſich zuhaben/ da-
mit alsdenn wegen des Hochzeitmahls deſto beſſere
Anſtalt koͤnte gemacht werden.

Am. Weil auch Herr Laban vernommen/ ob
ſolte ſich ein vornehmer Schaͤfer aus der Nachbar-
ſchafft allhier aufhalten/ ſo wird er ſich von Her-
tzen erfreuen/ wenn dieſer angenehme Gaſt die
Geſellſchafft vermehren wolte.

Lot. Wir muͤſſen unſern Herrn Vater treflich
geringe ſeyn/ daß wir von der Schweſter Heyrath
nichts erfahren duͤrffen/ ehe wir die Gaͤſte bedie-
nen ſollen.

Mer. Ich halte/ wer ohne uns Verloͤbnis macht/
der wird auch in unſerer Abweſenheit die Hochzeit
vollziehen koͤnnen.

Eb. Wir verrichten was uns befohlen iſt.
Am. Und erwarten/ was wir dem Herrn Vater
zur Antwort uͤberbringen ſollen.

Lot. Sagt/ jhr ſeyd uns verdrießlich geweſen.
Mer.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0080" n="59"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Eb.</hi> </speaker>
              <p>Ja wol etwas neues/ de&#x017F;&#x017F;entwegen &#x017F;ich die<lb/>
gantze Stadt erfreuen wird.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
              <p>Und de&#x017F;&#x017F;entwegen Herr Laban mit &#x017F;einer<lb/>
angenehmen <hi rendition="#aq">Familie</hi> viel getreue Glu&#x0364;ckwu&#x0364;n&#x017F;chun-<lb/>
gen zu hoffen hat.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lot.</hi> </speaker>
              <p>Ich erwarte das Anbringen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Eb.</hi> </speaker>
              <p>Herr Laban hat &#x017F;ich <hi rendition="#aq">re&#x017F;olviret</hi> &#x017F;eine ju&#x0364;ng&#x017F;te<lb/>
Tochter mit dem bißherigen Auff&#x017F;eher zu verma&#x0364;h-<lb/>
len; und weil die&#x017F;es freudenreiche Werck in wenig<lb/>
Tagen wird vollzogen werden; &#x017F;o verlangt der Herr<lb/>
Vater &#x017F;eine geliebte&#x017F;te Kinder bey &#x017F;ich zuhaben/ da-<lb/>
mit alsdenn wegen des Hochzeitmahls de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
An&#x017F;talt ko&#x0364;nte gemacht werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
              <p>Weil auch Herr Laban vernommen/ ob<lb/>
&#x017F;olte &#x017F;ich ein vornehmer Scha&#x0364;fer aus der Nachbar-<lb/>
&#x017F;chafft allhier aufhalten/ &#x017F;o wird er &#x017F;ich von Her-<lb/>
tzen erfreuen/ wenn die&#x017F;er angenehme Ga&#x017F;t die<lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft vermehren wolte.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lot.</hi> </speaker>
              <p>Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en un&#x017F;ern Herrn Vater treflich<lb/>
geringe &#x017F;eyn/ daß wir von der Schwe&#x017F;ter Heyrath<lb/>
nichts erfahren du&#x0364;rffen/ ehe wir die Ga&#x0364;&#x017F;te bedie-<lb/>
nen &#x017F;ollen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker>
              <p>Ich halte/ wer ohne uns Verlo&#x0364;bnis macht/<lb/>
der wird auch in un&#x017F;erer Abwe&#x017F;enheit die Hochzeit<lb/>
vollziehen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Eb.</hi> </speaker>
              <p>Wir verrichten was uns befohlen i&#x017F;t.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
              <p>Und erwarten/ was wir dem Herrn Vater<lb/>
zur Antwort u&#x0364;berbringen &#x017F;ollen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lot.</hi> </speaker>
              <p>Sagt/ jhr &#x017F;eyd uns verdrießlich gewe&#x017F;en.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0080] Heyrath. Eb. Ja wol etwas neues/ deſſentwegen ſich die gantze Stadt erfreuen wird. Am. Und deſſentwegen Herr Laban mit ſeiner angenehmen Familie viel getreue Gluͤckwuͤnſchun- gen zu hoffen hat. Lot. Ich erwarte das Anbringen. Eb. Herr Laban hat ſich reſolviret ſeine juͤngſte Tochter mit dem bißherigen Auffſeher zu vermaͤh- len; und weil dieſes freudenreiche Werck in wenig Tagen wird vollzogen werden; ſo verlangt der Herr Vater ſeine geliebteſte Kinder bey ſich zuhaben/ da- mit alsdenn wegen des Hochzeitmahls deſto beſſere Anſtalt koͤnte gemacht werden. Am. Weil auch Herr Laban vernommen/ ob ſolte ſich ein vornehmer Schaͤfer aus der Nachbar- ſchafft allhier aufhalten/ ſo wird er ſich von Her- tzen erfreuen/ wenn dieſer angenehme Gaſt die Geſellſchafft vermehren wolte. Lot. Wir muͤſſen unſern Herrn Vater treflich geringe ſeyn/ daß wir von der Schweſter Heyrath nichts erfahren duͤrffen/ ehe wir die Gaͤſte bedie- nen ſollen. Mer. Ich halte/ wer ohne uns Verloͤbnis macht/ der wird auch in unſerer Abweſenheit die Hochzeit vollziehen koͤnnen. Eb. Wir verrichten was uns befohlen iſt. Am. Und erwarten/ was wir dem Herrn Vater zur Antwort uͤberbringen ſollen. Lot. Sagt/ jhr ſeyd uns verdrießlich geweſen. Mer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/80
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/80>, abgerufen am 24.04.2024.