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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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kommene Prävalenz über diese erhalten). Die
Muskeln des Thorax, des Halses, der Zunge
werden nun ebenfalls unbeweglich und das
Schlingen meistens ganz unmöglich, so dass
eingenommene Flüssigkeiten unter Husten und
Schluchzen zur Nase herausgestossen werden.
Die Stimme wird immer schwächer, heiser
oder eigenthümlich rauh und dumpf, verliert
sich endlich ganz. Der Athem ist mühsam,
aussetzend, mit Seufzen unterbrochen. Der
Unterleib wird hart nach innen gezogen oder
aufgedunsen. Häufig zeigt sich Erbrechen von
gallicher Flüssigkeit. Die Augen sehen ent-
zündet aus, thränen sind später mit einer ei-
terähnlichen Flüssigkeit überzogen. Wenn der
Tod in diesem Zeitraum noch nicht eintritt,
was jedoch am häufigsten geschieht, so ent-
steht Opisthotonus. Das Gesicht wird bläu-
lich mit rothen Flecken bedeckt, die sich auch
nebst einem klebrigen, kalten Schweiss über
den ganzen Körper verbreiten. Der Puls ist
häufig und hart, zuletzt sehr schnell. Jede
Berührung des Körpers ist gewöhnlich sehr
schmerzhaft. Hillary führt einen Fall an, wo
selbst das Pulsfühlen, oder das Berühren der
Glieder ungeheure Exacerbationen verursachte.

Die ganze Krankheit wird häufig von klo-
nischen Krämpfen unterbrochen.




kommene Prävalenz über diese erhalten). Die
Muskeln des Thorax, des Halses, der Zunge
werden nun ebenfalls unbeweglich und das
Schlingen meistens ganz unmöglich, so dass
eingenommene Flüssigkeiten unter Husten und
Schluchzen zur Nase herausgestossen werden.
Die Stimme wird immer schwächer, heiser
oder eigenthümlich rauh und dumpf, verliert
sich endlich ganz. Der Athem ist mühsam,
aussetzend, mit Seufzen unterbrochen. Der
Unterleib wird hart nach innen gezogen oder
aufgedunsen. Häufig zeigt sich Erbrechen von
gallicher Flüssigkeit. Die Augen sehen ent-
zündet aus, thränen sind später mit einer ei-
terähnlichen Flüssigkeit überzogen. Wenn der
Tod in diesem Zeitraum noch nicht eintritt,
was jedoch am häufigsten geschieht, so ent-
steht Opisthotonus. Das Gesicht wird bläu-
lich mit rothen Flecken bedeckt, die sich auch
nebst einem klebrigen, kalten Schweiss über
den ganzen Körper verbreiten. Der Puls ist
häufig und hart, zuletzt sehr schnell. Jede
Berührung des Körpers ist gewöhnlich sehr
schmerzhaft. Hillary führt einen Fall an, wo
selbst das Pulsfühlen, oder das Berühren der
Glieder ungeheure Exacerbationen verursachte.

Die ganze Krankheit wird häufig von klo-
nischen Krämpfen unterbrochen.



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[18/0028] kommene Prävalenz über diese erhalten). Die Muskeln des Thorax, des Halses, der Zunge werden nun ebenfalls unbeweglich und das Schlingen meistens ganz unmöglich, so dass eingenommene Flüssigkeiten unter Husten und Schluchzen zur Nase herausgestossen werden. Die Stimme wird immer schwächer, heiser oder eigenthümlich rauh und dumpf, verliert sich endlich ganz. Der Athem ist mühsam, aussetzend, mit Seufzen unterbrochen. Der Unterleib wird hart nach innen gezogen oder aufgedunsen. Häufig zeigt sich Erbrechen von gallicher Flüssigkeit. Die Augen sehen ent- zündet aus, thränen sind später mit einer ei- terähnlichen Flüssigkeit überzogen. Wenn der Tod in diesem Zeitraum noch nicht eintritt, was jedoch am häufigsten geschieht, so ent- steht Opisthotonus. Das Gesicht wird bläu- lich mit rothen Flecken bedeckt, die sich auch nebst einem klebrigen, kalten Schweiss über den ganzen Körper verbreiten. Der Puls ist häufig und hart, zuletzt sehr schnell. Jede Berührung des Körpers ist gewöhnlich sehr schmerzhaft. Hillary führt einen Fall an, wo selbst das Pulsfühlen, oder das Berühren der Glieder ungeheure Exacerbationen verursachte. Die ganze Krankheit wird häufig von klo- nischen Krämpfen unterbrochen.

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/28>, abgerufen am 29.03.2024.