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Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].

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9. Kurze Wanderregeln.

1. Bewahre die von den Eltern und Erziehern
Erhaltenen guten Lehren und Ermahnungen immer
im Herzen und befolge sie im Leben.

2. Alles, was der Erreichung des Lebenszieles
hindernd in den Weg tritt, soll man meiden, auch
auf der Wanderschaft und in der Fremde; aber
alles, was zum ehrlichen Fortkommen dient, soll
man zu erreichen streben. Das Wandern und Ar-
beiten in der Fremde soll die nächste und letzte
Schule zu einem ordentlichen Meisterstande sein.
Deshalb sammle vor allen Dingen in der Fremde
tüchtige Geschäfts- und Menschenkenntnisse, damit
diese als unveräußerliches Kapital dir einst gute
Zinsen tragen.

3. Auf der Wanderschaft und in der Fremde
hast du die beste Gelegenheit, dich in deiner per-
sönlichen Selbständigkeit auszubilden. Da mußt
du zeigen, was du bist, was du weißt, und was
du kannst.

4. Wer auf die Wanderschaft gehen will, muß
bereits gute Grundsätze und einen festen Charakter
haben, - sonst möchte er bald in sittlicher Be-



9. Kurze Wanderregeln.

1. Bewahre die von den Eltern und Erziehern
Erhaltenen guten Lehren und Ermahnungen immer
im Herzen und befolge sie im Leben.

2. Alles, was der Erreichung des Lebenszieles
hindernd in den Weg tritt, soll man meiden, auch
auf der Wanderschaft und in der Fremde; aber
alles, was zum ehrlichen Fortkommen dient, soll
man zu erreichen streben. Das Wandern und Ar-
beiten in der Fremde soll die nächste und letzte
Schule zu einem ordentlichen Meisterstande sein.
Deshalb sammle vor allen Dingen in der Fremde
tüchtige Geschäfts- und Menschenkenntnisse, damit
diese als unveräußerliches Kapital dir einst gute
Zinsen tragen.

3. Auf der Wanderschaft und in der Fremde
hast du die beste Gelegenheit, dich in deiner per-
sönlichen Selbständigkeit auszubilden. Da mußt
du zeigen, was du bist, was du weißt, und was
du kannst.

4. Wer auf die Wanderschaft gehen will, muß
bereits gute Grundsätze und einen festen Charakter
haben, – sonst möchte er bald in sittlicher Be-

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[81/0087] [Abbildung] 9. Kurze Wanderregeln. 1. Bewahre die von den Eltern und Erziehern Erhaltenen guten Lehren und Ermahnungen immer im Herzen und befolge sie im Leben. 2. Alles, was der Erreichung des Lebenszieles hindernd in den Weg tritt, soll man meiden, auch auf der Wanderschaft und in der Fremde; aber alles, was zum ehrlichen Fortkommen dient, soll man zu erreichen streben. Das Wandern und Ar- beiten in der Fremde soll die nächste und letzte Schule zu einem ordentlichen Meisterstande sein. Deshalb sammle vor allen Dingen in der Fremde tüchtige Geschäfts- und Menschenkenntnisse, damit diese als unveräußerliches Kapital dir einst gute Zinsen tragen. 3. Auf der Wanderschaft und in der Fremde hast du die beste Gelegenheit, dich in deiner per- sönlichen Selbständigkeit auszubilden. Da mußt du zeigen, was du bist, was du weißt, und was du kannst. 4. Wer auf die Wanderschaft gehen will, muß bereits gute Grundsätze und einen festen Charakter haben, – sonst möchte er bald in sittlicher Be-

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Zitationshilfe: Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901], S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wetzel_reisebegleiter_1901/87>, abgerufen am 25.04.2024.