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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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frommen vnnd Gottseligen Eheleuten verheissen hat / Psalm 128. Wol dem der den HErrn fürchtet / etc. Denn GOtt hat sie gesegnet / das sie zu sechszehen Kindern ist Mutter geworden / welche sie zum theil wieder gefunden hat im Himmel / zum theil auch allda noch erwartet. Zehen von denselben hat sie auff sonderliche schickung GOttes sehr wol / Christlich vnnd Glückselig in den Heiligen Ehestand ausgestewret / von welchen sie sonderbare Wolthat Gottes erlebet / daß sie nit allein gesehen hat Kindes Kind / sondern auch Kindes Kindes Kind / vnd also eine Eltermutter worden ist.

In dem Christenthumb ins gemein hat sie sich von Jugend auff also bezeiget / daß man mit gutem Grunde sagen kan / sie habe denselben mit allem Ernst vnnd Eiffer gemeinet. Die Predigt hat sie nicht verseumet / noch das zeitliche sich davon lassen abhalten / der Predigt ist sie dermassen begierig gewesen / als wenn sie alle Wort dem Prediger aus dem Munde nemmen wolte. Was sie auch aus den Predigten gefasset vnnd behalten / das hat sie jhr auch in dem Haußstand / im Creutz / welches den Frommen nicht aussen bleibet / wol zu nutze gemachet / vnnd fürnemblich im andechtigen vnnd fleissigen Gebet / darunter jhr sonderlich lieb vnnd werth gewesen / das Christliche Liedlein / Warumb betrübstu dich mein Hertz? etc. Daraus denn leichtlich abzunemmen / wohin sie in allen zufällen jhr zuversicht vnnd zuflucht gehabt habe: Deßgleichen das schöne Gebetlein vmb ein seliges Ende D. Pauli Eberi: HERR JEsu CHRist war Mensch vnnd GOtt / der du leidst Marter / Angst vnnd Spott / etc. Woraus denn zusehen / daß sie ein rechtes Mosis vnnd Davids Hertz gehabt / vnnd allezeit mit sterbens Gedancken vmbgangen / auch nichts werthers vnd liebers gehalten / denn ein seliges Sterbstündlein.

Ihren Glauben zu stercken vnnd zu erhalten / hat sie zum off-

frommen vnnd Gottseligen Eheleuten verheissen hat / Psalm 128. Wol dem der den HErrn fürchtet / etc. Denn GOtt hat sie gesegnet / das sie zu sechszehen Kindern ist Mutter geworden / welche sie zum theil wieder gefunden hat im Himmel / zum theil auch allda noch erwartet. Zehen von denselben hat sie auff sonderliche schickung GOttes sehr wol / Christlich vnnd Glückselig in den Heiligen Ehestand ausgestewret / von welchen sie sonderbare Wolthat Gottes erlebet / daß sie nit allein gesehen hat Kindes Kind / sondern auch Kindes Kindes Kind / vnd also eine Eltermutter worden ist.

In dem Christenthumb ins gemein hat sie sich von Jugend auff also bezeiget / daß man mit gutem Grunde sagen kan / sie habe denselben mit allem Ernst vnnd Eiffer gemeinet. Die Predigt hat sie nicht verseumet / noch das zeitliche sich davon lassen abhalten / der Predigt ist sie dermassen begierig gewesen / als wenn sie alle Wort dem Prediger aus dem Munde nemmen wolte. Was sie auch aus den Predigten gefasset vnnd behalten / das hat sie jhr auch in dem Haußstand / im Creutz / welches den Frommen nicht aussen bleibet / wol zu nutze gemachet / vnnd fürnemblich im andechtigen vnnd fleissigen Gebet / darunter jhr sonderlich lieb vnnd werth gewesen / das Christliche Liedlein / Warumb betrübstu dich mein Hertz? etc. Daraus denn leichtlich abzunemmen / wohin sie in allen zufällen jhr zuversicht vnnd zuflucht gehabt habe: Deßgleichen das schöne Gebetlein vmb ein seliges Ende D. Pauli Eberi: HERR JEsu CHRist war Mensch vnnd GOtt / der du leidst Marter / Angst vnnd Spott / etc. Woraus denn zusehen / daß sie ein rechtes Mosis vnnd Davids Hertz gehabt / vnnd allezeit mit sterbens Gedancken vmbgangen / auch nichts werthers vnd liebers gehalten / denn ein seliges Sterbstündlein.

Ihren Glauben zu stercken vnnd zu erhalten / hat sie zum off-

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frommen vnnd Gottseligen Eheleuten verheissen                      hat / Psalm 128. Wol dem der den HErrn fürchtet / etc. Denn GOtt hat sie                      gesegnet / das sie zu sechszehen Kindern ist Mutter geworden / welche sie zum                      theil wieder gefunden hat im Himmel / zum theil auch allda noch erwartet. Zehen                      von denselben hat sie auff sonderliche schickung GOttes sehr wol / Christlich                      vnnd Glückselig in den Heiligen Ehestand ausgestewret / von welchen sie                      sonderbare Wolthat Gottes erlebet / daß sie nit allein gesehen hat Kindes Kind /                      sondern auch Kindes Kindes Kind / vnd also eine Eltermutter worden ist.</p>
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[0042] frommen vnnd Gottseligen Eheleuten verheissen hat / Psalm 128. Wol dem der den HErrn fürchtet / etc. Denn GOtt hat sie gesegnet / das sie zu sechszehen Kindern ist Mutter geworden / welche sie zum theil wieder gefunden hat im Himmel / zum theil auch allda noch erwartet. Zehen von denselben hat sie auff sonderliche schickung GOttes sehr wol / Christlich vnnd Glückselig in den Heiligen Ehestand ausgestewret / von welchen sie sonderbare Wolthat Gottes erlebet / daß sie nit allein gesehen hat Kindes Kind / sondern auch Kindes Kindes Kind / vnd also eine Eltermutter worden ist. In dem Christenthumb ins gemein hat sie sich von Jugend auff also bezeiget / daß man mit gutem Grunde sagen kan / sie habe denselben mit allem Ernst vnnd Eiffer gemeinet. Die Predigt hat sie nicht verseumet / noch das zeitliche sich davon lassen abhalten / der Predigt ist sie dermassen begierig gewesen / als wenn sie alle Wort dem Prediger aus dem Munde nemmen wolte. Was sie auch aus den Predigten gefasset vnnd behalten / das hat sie jhr auch in dem Haußstand / im Creutz / welches den Frommen nicht aussen bleibet / wol zu nutze gemachet / vnnd fürnemblich im andechtigen vnnd fleissigen Gebet / darunter jhr sonderlich lieb vnnd werth gewesen / das Christliche Liedlein / Warumb betrübstu dich mein Hertz? etc. Daraus denn leichtlich abzunemmen / wohin sie in allen zufällen jhr zuversicht vnnd zuflucht gehabt habe: Deßgleichen das schöne Gebetlein vmb ein seliges Ende D. Pauli Eberi: HERR JEsu CHRist war Mensch vnnd GOtt / der du leidst Marter / Angst vnnd Spott / etc. Woraus denn zusehen / daß sie ein rechtes Mosis vnnd Davids Hertz gehabt / vnnd allezeit mit sterbens Gedancken vmbgangen / auch nichts werthers vnd liebers gehalten / denn ein seliges Sterbstündlein. Ihren Glauben zu stercken vnnd zu erhalten / hat sie zum off-

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/42>, abgerufen am 28.03.2024.