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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624.

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Adel / das wir Gottes Kinder seyn vnd heissen / vnd das gewiß vnd ohnfeilbar draus folgen muß / Gesellen der heiligen Engel / Brüder Christi / Gottes Erben / Christi Miterben / woher kan man dessen allen eine gewißheit erschöpffen / eine solche gewißheit / darauff man so wol Christlich leben / als endlich selig vnd frölich sterben könne? Das ist nun freilich der frage vnd Antwort wol werth. Denn von Natur vnd Geburt seyn wirs nicht / sondern Kinder des Zorns / Ephes. 2. v. 3. Knechte der Sünden / Rom. 6. v. 17. Kinder des Teuffels / 1. Joh. 3. v. 10. Wie from vnd Gottselig die Eltern auch seyn mügen / so zeugen sie dennoch Kinder nicht nach Gottes / sondern nach dem sündlichen Adamsbilde / Gen. 5. v. 3. Aus sündlichem Samen in Sünden / Psalm. 51. v. 6. Vnd demnach fleisch vom fleisch / Johan. 3. v. 6. Kan dazu von Eltern nicht / wie Haab vnd Güter / Hauß vnd Hoff / im Testament vermacht vnd hinterlassen werden / Denn der Gerechte lebet seines (vnd nicht der Eltern) Glaubens / Habac. c. 2. v. 4. Käyser vnd Könige können Fürsten / Graven / Ritter / vnd dergleichen grosse Leute machen / vnd grosse Ehr / als praemia virtutis ertheilen / wie billig vnd nützlich / Aber Gottes Kinder können sie nicht machen / welches doch der grösseste vnd reicheste Ehren vnd Trost Name im Himmel vnd auff Erden ist / sondern wie vnsere Kinder von vns den Elteren Kinder seyn vnd heissen / so gehets so viel

Adel / das wir Gottes Kinder seyn vnd heissen / vnd das gewiß vnd ohnfeilbar draus folgen muß / Gesellen der heiligen Engel / Brüder Christi / Gottes Erben / Christi Miterben / woher kan man dessen allen eine gewißheit erschöpffen / eine solche gewißheit / darauff man so wol Christlich leben / als endlich selig vnd frölich sterben könne? Das ist nun freilich der frage vnd Antwort wol werth. Denn von Natur vnd Geburt seyn wirs nicht / sondern Kinder des Zorns / Ephes. 2. v. 3. Knechte der Sünden / Rom. 6. v. 17. Kinder des Teuffels / 1. Joh. 3. v. 10. Wie from vnd Gottselig die Eltern auch seyn mügen / so zeugen sie dennoch Kinder nicht nach Gottes / sondern nach dem sündlichen Adamsbilde / Gen. 5. v. 3. Aus sündlichem Samen in Sünden / Psalm. 51. v. 6. Vnd demnach fleisch vom fleisch / Johan. 3. v. 6. Kan dazu von Eltern nicht / wie Haab vnd Güter / Hauß vnd Hoff / im Testament vermacht vnd hinterlassen werden / Denn der Gerechte lebet seines (vnd nicht der Eltern) Glaubens / Habac. c. 2. v. 4. Käyser vnd Könige können Fürsten / Graven / Ritter / vnd dergleichen grosse Leute machen / vnd grosse Ehr / als praemia virtutis ertheilen / wie billig vnd nützlich / Aber Gottes Kinder können sie nicht machen / welches doch der grösseste vnd reicheste Ehren vnd Trost Name im Himmel vnd auff Erden ist / sondern wie vnsere Kinder von vns den Elteren Kinder seyn vnd heissen / so gehets so viel

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                     Antwort wol werth. Denn von Natur vnd Geburt seyn wirs nicht / sondern Kinder
                     des Zorns / Ephes. 2. v. 3. Knechte der Sünden / Rom. 6. v. 17. Kinder des
                     Teuffels / 1. Joh. 3. v. 10. Wie from vnd Gottselig die Eltern auch seyn mügen /
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[0058] Adel / das wir Gottes Kinder seyn vnd heissen / vnd das gewiß vnd ohnfeilbar draus folgen muß / Gesellen der heiligen Engel / Brüder Christi / Gottes Erben / Christi Miterben / woher kan man dessen allen eine gewißheit erschöpffen / eine solche gewißheit / darauff man so wol Christlich leben / als endlich selig vnd frölich sterben könne? Das ist nun freilich der frage vnd Antwort wol werth. Denn von Natur vnd Geburt seyn wirs nicht / sondern Kinder des Zorns / Ephes. 2. v. 3. Knechte der Sünden / Rom. 6. v. 17. Kinder des Teuffels / 1. Joh. 3. v. 10. Wie from vnd Gottselig die Eltern auch seyn mügen / so zeugen sie dennoch Kinder nicht nach Gottes / sondern nach dem sündlichen Adamsbilde / Gen. 5. v. 3. Aus sündlichem Samen in Sünden / Psalm. 51. v. 6. Vnd demnach fleisch vom fleisch / Johan. 3. v. 6. Kan dazu von Eltern nicht / wie Haab vnd Güter / Hauß vnd Hoff / im Testament vermacht vnd hinterlassen werden / Denn der Gerechte lebet seines (vnd nicht der Eltern) Glaubens / Habac. c. 2. v. 4. Käyser vnd Könige können Fürsten / Graven / Ritter / vnd dergleichen grosse Leute machen / vnd grosse Ehr / als praemia virtutis ertheilen / wie billig vnd nützlich / Aber Gottes Kinder können sie nicht machen / welches doch der grösseste vnd reicheste Ehren vnd Trost Name im Himmel vnd auff Erden ist / sondern wie vnsere Kinder von vns den Elteren Kinder seyn vnd heissen / so gehets so viel

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt. Gehalten bey der Begräbniß/ Der ... Frawen Marthae Elisabethae von Eltz/ [...]. Wolfenbüttel, 1624, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1624/58>, abgerufen am 23.04.2024.