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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.

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Die ordnung des Kleisthenes. der gebrauch des lebens.
war so durchaus mit den alten adelsvorstellungen durchwachsen, dass
der vatersname nicht nur, sondern die ganze terminologie des adels von
den neubürgern möglichst rasch und vollständig übernommen worden ist,
die neubürger ihre oikoi bald ganz im stile der alten auszubilden suchten,
und seit 403 der vatersname überwiegend gebräuchlich und vielfach
sogar obligatorisch ward. Demosthenes Demosthenous Paianieus ist
eigentlich einem M. M. f. Corn. gleich: lauter teilen des römischen namens,
die als nebensächlich abgekürzt werden. dem Demosthenes aber ent-
sprach es vielmehr einem M. Tullius M. f. der demos hatte das ge-
schlecht ersetzt.

Wer die steine des fünften jahrhunderts kennt, der weiss, dass dieDer ge-
brauch des
lebens.

offizielle bezeichnung sich an das kleisthenische gesetz gebunden hat:
sie gibt nur den eigennamen und den demos. in den rechnungen werden
die obmänner der schatzmeister, die hellenotamien, die strategen so be-
zeichnet, nicht minder die handwerker und kaufleute. auf den verlust-
listen fehlt das demotikon, weil das militär nur mit der phyle rechnet 3),
dafür wird hier die charge der höheren officiere beigefügt. dagegen die
privaten nennen den vater gerne. so verfahren die schreiber, die die

3) Darum finden wir die verherrlichung der phylenheroen ausschliesslich in
den militärischen leichenreden; die unter Demosthenes namen erhaltene hat dadurch
hren wert. es ist durchaus ungewöhnlich in andern als militärischen verhältnissen
die phyle zu nennen. CIA II 2338 nennt sich ein Kallimakhos Kallistratou 'phules
Kekropidos Meliteus', aber das geschieht im verse, den es bequem füllt; ich weiss
kein zweites beispiel. dass ein kleruche auf Melos sich Eponphes Athenaios Pan-
dionidos phules Kutherrios nennt (IGA 9), macht für den heimischen gebrauch nichts
aus, sondern ist auf die untertanen berechnet, denen der ausgewanderte thete durch
alle titel imponiren will. niemand redet jemanden als Pandioniden an. aber Xenophon
Hell. 2, 4, 27 erzählt von einem reitergefechte "dabei fiel Kallistratos aus der Leontis",
und die Acharner rufen den Lamachos o phuleta, weil er sie als taxiarch oder stra-
tege der Oineis zu commandiren pflegte. sehr seltsam ist, dass Nikias bei Thuky-
dides (7, 69) in der letzten seeschlacht bei Syrakus ton trierarkhon ena ekaston
anekalei patrothen te eponomazon kai autous onomasti kai phulen, axion to te
kath eauton o uperkhe lamprotetos ti me prodidonai tina, kai tas patrikas
aretas on epiphaneis esan oi progonoi me aphanizein, patridos te tes eleuthero-
tates upomimneskon kai tes en aute anepitaktou pasin es ten diaitan exousias.
die dreigliederung zeigt, dass die phyle dem demokratischen vaterlande entsprechen
soll. sie hat aber mit den trierarchen nichts zu tun: Thukydides hat wol die sitte
der regimenter des landheeres auf die flotte übertragen. der scholiast schreibt aus
der Dolonie (69) dazu patrothen ek genees onomazon andra ekaston, wo Aristarch
u. a. bemerken, das wäre also in der heroenzeit die volle anrede gewesen 'diogenes
Laertiade Odusseu'. das geschlecht geht dann auf Zeus zurück. richtig ist das
letzte nicht; diogenes ist standesbezeichnung.

Die ordnung des Kleisthenes. der gebrauch des lebens.
war so durchaus mit den alten adelsvorstellungen durchwachsen, daſs
der vatersname nicht nur, sondern die ganze terminologie des adels von
den neubürgern möglichst rasch und vollständig übernommen worden ist,
die neubürger ihre οἶκοι bald ganz im stile der alten auszubilden suchten,
und seit 403 der vatersname überwiegend gebräuchlich und vielfach
sogar obligatorisch ward. Δημοσϑένης Δημοσϑένους Παιανιεύς ist
eigentlich einem M. M. f. Corn. gleich: lauter teilen des römischen namens,
die als nebensächlich abgekürzt werden. dem Demosthenes aber ent-
sprach es vielmehr einem M. Tullius M. f. der demos hatte das ge-
schlecht ersetzt.

Wer die steine des fünften jahrhunderts kennt, der weiſs, daſs dieDer ge-
brauch des
lebens.

offizielle bezeichnung sich an das kleisthenische gesetz gebunden hat:
sie gibt nur den eigennamen und den demos. in den rechnungen werden
die obmänner der schatzmeister, die hellenotamien, die strategen so be-
zeichnet, nicht minder die handwerker und kaufleute. auf den verlust-
listen fehlt das demotikon, weil das militär nur mit der phyle rechnet 3),
dafür wird hier die charge der höheren officiere beigefügt. dagegen die
privaten nennen den vater gerne. so verfahren die schreiber, die die

3) Darum finden wir die verherrlichung der phylenheroen ausschlieſslich in
den militärischen leichenreden; die unter Demosthenes namen erhaltene hat dadurch
hren wert. es ist durchaus ungewöhnlich in andern als militärischen verhältnissen
die phyle zu nennen. CIA II 2338 nennt sich ein Καλλίμαχος Καλλιστϱάτου ‘φυλῆς
Κεκϱοπίδος Μελιτεύς’, aber das geschieht im verse, den es bequem füllt; ich weiſs
kein zweites beispiel. daſs ein kleruche auf Melos sich Ἐπόνφες Ἀϑεναῖος Παν-
διονίδος φυλὲς Κυϑέϱϱιος nennt (IGA 9), macht für den heimischen gebrauch nichts
aus, sondern ist auf die untertanen berechnet, denen der ausgewanderte thete durch
alle titel imponiren will. niemand redet jemanden als Pandioniden an. aber Xenophon
Hell. 2, 4, 27 erzählt von einem reitergefechte “dabei fiel Kallistratos aus der Leontis”,
und die Acharner rufen den Lamachos ὦ φυλέτα, weil er sie als taxiarch oder stra-
tege der Oineis zu commandiren pflegte. sehr seltsam ist, daſs Nikias bei Thuky-
dides (7, 69) in der letzten seeschlacht bei Syrakus τῶν τϱιηϱάϱχων ἕνα ἕκαστον
ἀνεκάλει πατϱόϑεν τε ἐπονομάζων καὶ αὐτοὺς ὀνομαστὶ καὶ φυλήν, ἀξιῶν τό τε
καϑ̕ ἑαυτὸν ᾧ ὑπῆϱχε λαμπϱότητός τι μὴ πϱοδιδόναι τινά, καὶ τὰς πατϱικὰς
ἀϱετὰς ὧν ἐπιφανεῖς ἦσαν οἱ πϱόγονοι μὴ ἀφανίζειν, πατϱίδος τε τῆς ἐλευϑεϱω-
τάτης ὑπομιμνῄσκων καὶ τῆς ἐν αὐτῇ ἀνεπιτάκτου πᾶσιν ἐς τὴν δίαιταν ἐξουσίας.
die dreigliederung zeigt, daſs die phyle dem demokratischen vaterlande entsprechen
soll. sie hat aber mit den trierarchen nichts zu tun: Thukydides hat wol die sitte
der regimenter des landheeres auf die flotte übertragen. der scholiast schreibt aus
der Dolonie (69) dazu πατϱόϑεν ἐκ γενεῆς ὀνομάζων ἄνδϱα ἕκαστον, wo Aristarch
u. a. bemerken, das wäre also in der heroenzeit die volle anrede gewesen ‘διογενὲς
Λαεϱτιάδη Ὀδυσσεῦ’. das geschlecht geht dann auf Zeus zurück. richtig ist das
letzte nicht; διογενής ist standesbezeichnung.
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[171/0181] Die ordnung des Kleisthenes. der gebrauch des lebens. war so durchaus mit den alten adelsvorstellungen durchwachsen, daſs der vatersname nicht nur, sondern die ganze terminologie des adels von den neubürgern möglichst rasch und vollständig übernommen worden ist, die neubürger ihre οἶκοι bald ganz im stile der alten auszubilden suchten, und seit 403 der vatersname überwiegend gebräuchlich und vielfach sogar obligatorisch ward. Δημοσϑένης Δημοσϑένους Παιανιεύς ist eigentlich einem M. M. f. Corn. gleich: lauter teilen des römischen namens, die als nebensächlich abgekürzt werden. dem Demosthenes aber ent- sprach es vielmehr einem M. Tullius M. f. der demos hatte das ge- schlecht ersetzt. Wer die steine des fünften jahrhunderts kennt, der weiſs, daſs die offizielle bezeichnung sich an das kleisthenische gesetz gebunden hat: sie gibt nur den eigennamen und den demos. in den rechnungen werden die obmänner der schatzmeister, die hellenotamien, die strategen so be- zeichnet, nicht minder die handwerker und kaufleute. auf den verlust- listen fehlt das demotikon, weil das militär nur mit der phyle rechnet 3), dafür wird hier die charge der höheren officiere beigefügt. dagegen die privaten nennen den vater gerne. so verfahren die schreiber, die die Der ge- brauch des lebens. 3) Darum finden wir die verherrlichung der phylenheroen ausschlieſslich in den militärischen leichenreden; die unter Demosthenes namen erhaltene hat dadurch hren wert. es ist durchaus ungewöhnlich in andern als militärischen verhältnissen die phyle zu nennen. CIA II 2338 nennt sich ein Καλλίμαχος Καλλιστϱάτου ‘φυλῆς Κεκϱοπίδος Μελιτεύς’, aber das geschieht im verse, den es bequem füllt; ich weiſs kein zweites beispiel. daſs ein kleruche auf Melos sich Ἐπόνφες Ἀϑεναῖος Παν- διονίδος φυλὲς Κυϑέϱϱιος nennt (IGA 9), macht für den heimischen gebrauch nichts aus, sondern ist auf die untertanen berechnet, denen der ausgewanderte thete durch alle titel imponiren will. niemand redet jemanden als Pandioniden an. aber Xenophon Hell. 2, 4, 27 erzählt von einem reitergefechte “dabei fiel Kallistratos aus der Leontis”, und die Acharner rufen den Lamachos ὦ φυλέτα, weil er sie als taxiarch oder stra- tege der Oineis zu commandiren pflegte. sehr seltsam ist, daſs Nikias bei Thuky- dides (7, 69) in der letzten seeschlacht bei Syrakus τῶν τϱιηϱάϱχων ἕνα ἕκαστον ἀνεκάλει πατϱόϑεν τε ἐπονομάζων καὶ αὐτοὺς ὀνομαστὶ καὶ φυλήν, ἀξιῶν τό τε καϑ̕ ἑαυτὸν ᾧ ὑπῆϱχε λαμπϱότητός τι μὴ πϱοδιδόναι τινά, καὶ τὰς πατϱικὰς ἀϱετὰς ὧν ἐπιφανεῖς ἦσαν οἱ πϱόγονοι μὴ ἀφανίζειν, πατϱίδος τε τῆς ἐλευϑεϱω- τάτης ὑπομιμνῄσκων καὶ τῆς ἐν αὐτῇ ἀνεπιτάκτου πᾶσιν ἐς τὴν δίαιταν ἐξουσίας. die dreigliederung zeigt, daſs die phyle dem demokratischen vaterlande entsprechen soll. sie hat aber mit den trierarchen nichts zu tun: Thukydides hat wol die sitte der regimenter des landheeres auf die flotte übertragen. der scholiast schreibt aus der Dolonie (69) dazu πατϱόϑεν ἐκ γενεῆς ὀνομάζων ἄνδϱα ἕκαστον, wo Aristarch u. a. bemerken, das wäre also in der heroenzeit die volle anrede gewesen ‘διογενὲς Λαεϱτιάδη Ὀδυσσεῦ’. das geschlecht geht dann auf Zeus zurück. richtig ist das letzte nicht; διογενής ist standesbezeichnung.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles02_1893/181>, abgerufen am 29.03.2024.