[verlorenes Material]Der Text des Fragments setzt mit diesem Blatt, inhaltlich gegen Ende der 3. Kosmos-Vorlesung Alexander von Humboldts an der Berliner Universität, gehalten am 10.11.1827, ein. Eine nicht genauer bestimmbare Anzahl vorhergehender Seiten fehlt demnach im Konvolut GSTA, VI. HA, Nl Willisen, A., Nr. 83.
Sie sind entweder tropfbar oder luftförmig, das Wasser und der Dunstkreis, und beziehen sich auf die oceanischen u me- theorologischen Verhältnisse. Die Quantität des durch die Luft verbreiteten Sauerstoffs ist 1/2, zwar [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]verschieden in verschie- denen Jahreszeiten, aber dieselbe in allen Räumen, selbst auf den höchsten Gebirgen. Der Luftocean schlägt Wellen nach oben und bringt die Barometerveränderungen hervor. Es ist aber in demselben noch eine andere Bewegung, die die stündlichen Variationen erzeugt: Wo eine vollkommene Ruhe im Verlauf der Erscheinungen herrscht, kann man am Barome- ter die Stunde erkennen, wie an der Uhr. Man bemerkt 2 Ebben und 2 Fluthen in der Luft. Das Sinken dauert über Mittag bis 41/2 Uhr, wo es den niedrigsten Stand hat. Dann beginnt das Steigen und wieder ein Sinken. Die 2te Höhe des Standpunktes am Barometer ist 91/2 Uhr des Morgens. Diese Ebben und Fluthen werden selbst durch Stürme und Erdbeben nicht unterbrochen. Zur Beobachtung derselben werden in den verschiedenen Gegenden mehr oder weniger Tage gefordert. Um die mittleren Zahlen zu finden, reichen in Frankreich nicht volle 20 Tage; im Norden wird eine größere Menge von Beobachtungen gefordert nöthig sein, um die Veränderungen
[verlorenes Material]Der Text des Fragments setzt mit diesem Blatt, inhaltlich gegen Ende der 3. Kosmos-Vorlesung Alexander von Humboldts an der Berliner Universität, gehalten am 10.11.1827, ein. Eine nicht genauer bestimmbare Anzahl vorhergehender Seiten fehlt demnach im Konvolut GSTA, VI. HA, Nl Willisen, A., Nr. 83.
Sie ſind entweder tropfbar oder luftförmig, das Waſſer und der Dunſtkreis, und beziehen ſich auf die oceaniſchen u me- theorologiſchen Verhältniſſe. Die Quantität des durch die Luft verbreiteten Sauerſtoffs iſt ½, zwar [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]verſchieden in verſchie- denen Jahreszeiten, aber dieſelbe in allen Räumen, ſelbſt auf den höchſten Gebirgen. Der Luftocean ſchlägt Wellen nach oben und bringt die Barometerveränderungen hervor. Es iſt aber in demſelben noch eine andere Bewegung, die die ſtündlichen Variationen erzeugt: Wo eine vollkommene Ruhe im Verlauf der Erſcheinungen herrſcht, kann man am Barome- ter die Stunde erkennen, wie an der Uhr. Man bemerkt 2 Ebben und 2 Fluthen in der Luft. Das Sinken dauert über Mittag bis 4½ Uhr, wo es den niedrigſten Stand hat. Dann beginnt das Steigen und wieder ein Sinken. Die 2te Höhe des Standpunktes am Barometer ist 9½ Uhr des Morgens. Dieſe Ebben und Fluthen werden ſelbſt durch Stürme und Erdbeben nicht unterbrochen. Zur Beobachtung derſelben werden in den verſchiedenen Gegenden mehr oder weniger Tage gefordert. Um die mittleren Zahlen zu finden, reichen in Frankreich nicht volle 20 Tage; im Norden wird eine größere Menge von Beobachtungen gefordert nöthig ſein, um die Veränderungen
<TEI><text><pbfacs="#f0002"n="[1r]"/><body><gapreason="lost"/><notetype="editorial">Der Text des Fragments setzt mit diesem Blatt, inhaltlich gegen Ende der 3. Kosmos-Vorlesung Alexander von Humboldts an der Berliner Universität, gehalten am 10.11.1827, ein. Eine nicht genauer bestimmbare Anzahl vorhergehender Seiten fehlt demnach im Konvolut <reftarget="https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/UUHC4SBVHG2HDR345O3AOPYCEJLHWQO2">GSTA, VI. HA, Nl Willisen, A., Nr. 83</ref>.<lb/></note><lb/><divtype="session"n="3"><head><suppliedresp="#CT">3. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1827-11-10">10. November 1827</date></ref></supplied></head><lb/><div><gapreason="lost"/></div><div><head>Die flüſſigen Hüllen des Starren.</head><lb/><p>Sie ſind entweder tropfbar oder luftförmig, das Waſſer<lb/><choice><abbr>u</abbr><expanresp="#CT">und</expan></choice> der Dunſtkreis, <choice><abbr>u</abbr><expanresp="#CT">und</expan></choice> beziehen ſich auf die oceaniſchen u me-<lb/>
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3. Vorlesung, 10. November 1827
_ Die flüſſigen Hüllen des Starren.
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2 Ebben u 2 Fluthen in der Luft. Das Sinken dauert über
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nicht unterbrochen. Zur Beobachtung derſelben werden in den
verſchiedenen Gegenden mehr oder weniger Tage gefordert. Um
die mittleren Zahlen zu finden, reichen in Frankreich nicht
volle 20 Tage; im Norden wird eine größere Menge von
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Diese Archivalie stammt aus dem Nachlass des preußischen Generals (Friedrich) Adolf von Willisen (1798–1864) aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA-PK). In einem blauen Papierumschlag, beschriftet mit dem Titel "Humbolds Vorlesungen", enthält das Konvolut Fragmente einer bzw. zweier Nachschriften der 1827/28 in Berlin gehaltenen Kosmos-Vorträge Alexander von Humboldts an der Berliner Universität.
Das Fragment besteht offensichtlich aus drei (wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandenen) Teilen: Der erste Teil, Bl. [1r] bis Bl. [8v], setzt unter der Überschrift "Die flüſſigen Hüllen des Starren" unvermittelt gegen Ende der 3. Vorlesung ein, die Humboldt am 10. November 1827 gehalten hatte. Der Text gibt den Abschluss der 3. Vorlesung und anschließend den Inhalt der gesamten 4. Vorlesung vom 14. November 1827 wieder sowie den Beginn der 5. Vorlesung vom 17. November 1827. Der Text von Bl. [1r] bis einschließlich der ersten zwei Drittel von Bl. [6v] wurde vermutlich von F. A. Willisen selbst geschrieben. Der Text vom unteren Drittel des Bl. [6v] bis einschließlich Bl. [8v] wurde in einer zweiten, von der zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst, stammt offenbar also von einem anderen, namentlich nicht bekannten Schreiber. Die folgenden beiden Blätter, Bl. [9r] bis [10v], weisen ein anderes Format und anderes Papier auf. Sie sind in einer dritten, von den beiden zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst; der Text dieser beiden Blätter gehört inhaltlich allerdings nicht zu den Kosmos-Vorträgen. Sie sind wohl nur versehentlich in der mit "Humbolds Vorlesungen" beschrifteten Mappe abgelegt worden und werden daher hier nicht wiedergegeben.
Ab Blatt [11r] ist eine weitere, von den drei anderen abweichende Handschrift erkennbar. Dieser Teil gibt Humboldts Kosmos-Vorträge wieder, allerdings einen sehr viel späteren Teil als die übrigen dazugehörigen Blätter des Konvoluts: Der Text setzt erst mit dem Beginn der 49. Vorlesung, die Humboldt am 9. April 1828 hielt, (wieder) ein. Bis zum letzten Blatt des Konvoluts, Bl. [14v], gibt der Text den Inhalt der gesamten 49. Vorlesung wieder und bricht dann ab. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Teile konnten im Nachlass Willisens bisher nicht ermittelt werden.
Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/willisen_humboldt_1827/2>, abgerufen am 03.06.2023.
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