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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

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Göttingische Anz. 143 St. 1760.
Nieren statt ein bloßes fadigtes Gewebe da gewesen sey.
Neben der wesentlichen Kraft sind noch andere Nebenur-
sachen zur Bewegung der Säfte, hierzu gehört das Herz,
das sich zwar in den Hünchen mit seinem Klopfen anstellt,
als wenn es alles allein verrichten wollte, da es doch noch
keine Bewegung gehabt hat, dieweil das Thier schon im
starken Wachsthum war, und da sein Klopfen, nach des
Hrn. W. Erfahrungen erst anfängt, wann es rothes
Blut durchläßt. Auch ist die ganze mechanische Arzney-
wissenschaft, in so weit sie die Bewegungen des Leibes
aus seinem Bau erklären will, eine bloße Chimäre. End-
lich erklärt Hr. W. aus seinen Grundsätzen, wie eine
Mißgeburt, oder ein doppeltes Kind mit einem einzigen
Herzen entstehen können, und hält hierin seine Lehre für
die nemliche mit der Hallerischen. Dieses ist ein kurzer
Entwurf dieser wichtigen Abhandlung.

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Zwo-

Goͤttingiſche Anz. 143 St. 1760.
Nieren ſtatt ein bloßes fadigtes Gewebe da geweſen ſey.
Neben der weſentlichen Kraft ſind noch andere Nebenur-
ſachen zur Bewegung der Saͤfte, hierzu gehoͤrt das Herz,
das ſich zwar in den Huͤnchen mit ſeinem Klopfen anſtellt,
als wenn es alles allein verrichten wollte, da es doch noch
keine Bewegung gehabt hat, dieweil das Thier ſchon im
ſtarken Wachsthum war, und da ſein Klopfen, nach des
Hrn. W. Erfahrungen erſt anfaͤngt, wann es rothes
Blut durchlaͤßt. Auch iſt die ganze mechaniſche Arzney-
wiſſenſchaft, in ſo weit ſie die Bewegungen des Leibes
aus ſeinem Bau erklaͤren will, eine bloße Chimaͤre. End-
lich erklaͤrt Hr. W. aus ſeinen Grundſaͤtzen, wie eine
Mißgeburt, oder ein doppeltes Kind mit einem einzigen
Herzen entſtehen koͤnnen, und haͤlt hierin ſeine Lehre fuͤr
die nemliche mit der Halleriſchen. Dieſes iſt ein kurzer
Entwurf dieſer wichtigen Abhandlung.

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[140/0162] Goͤttingiſche Anz. 143 St. 1760. Nieren ſtatt ein bloßes fadigtes Gewebe da geweſen ſey. Neben der weſentlichen Kraft ſind noch andere Nebenur- ſachen zur Bewegung der Saͤfte, hierzu gehoͤrt das Herz, das ſich zwar in den Huͤnchen mit ſeinem Klopfen anſtellt, als wenn es alles allein verrichten wollte, da es doch noch keine Bewegung gehabt hat, dieweil das Thier ſchon im ſtarken Wachsthum war, und da ſein Klopfen, nach des Hrn. W. Erfahrungen erſt anfaͤngt, wann es rothes Blut durchlaͤßt. Auch iſt die ganze mechaniſche Arzney- wiſſenſchaft, in ſo weit ſie die Bewegungen des Leibes aus ſeinem Bau erklaͤren will, eine bloße Chimaͤre. End- lich erklaͤrt Hr. W. aus ſeinen Grundſaͤtzen, wie eine Mißgeburt, oder ein doppeltes Kind mit einem einzigen Herzen entſtehen koͤnnen, und haͤlt hierin ſeine Lehre fuͤr die nemliche mit der Halleriſchen. Dieſes iſt ein kurzer Entwurf dieſer wichtigen Abhandlung. [Abbildung] Zwo-

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Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/162>, abgerufen am 25.04.2024.