Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Zehende Capitel.
gefehr geschehen/ wie es geschehen ist;
Das ist vor sich selbst kommen! Nichts
geschiht ohne Ordnung/ nichts ohne
Maas und Ziel/ nichts vergeblich
und umsonst; durchaus nichts blin-
der/ plumper/ zufälliger weiß. Unge-
lehrter Leut Rede ist es: Es hat uns
eine böse Stund getroffen/ oder ein
ohngefehrer Fall! Kauft man nicht
zween Sperling um einen Heller/
und deren fällt keiner auf die Erden
ohne deß himmlischen Vatters Wil-
len.
Matth. X. 30. Wie viel sind Haar
auf unserm Haupt/ und deren ist doch
nicht eines bey ihm vergessen? Si-
hestu dann nun das Göttliche Aug/
dem nichts auch der allergeringsten
Dinge verborgen ist?

Erstbelobtens heiligen Basilii vertrautester
und aufrichtigster Freund Gregorius, Bi-
schof zu Nazianzo, wovon er auch burtig
war/ und den Namen Nazianzenus trägt/
hat eben der gleichen. Da etliche urteihlten/
daß es manchen übelgieng/ wäre seiner Sün-

den
N vj

Das Zehende Capitel.
gefehr geſchehen/ wie es geſchehen iſt;
Das iſt vor ſich ſelbſt kom̃en! Nichts
geſchiht ohne Ordnung/ nichts ohne
Maas und Ziel/ nichts vergeblich
und umſonſt; durchaus nichts blin-
der/ plumper/ zufaͤlliger weiß. Unge-
lehrter Leut Rede iſt es: Es hat uns
eine boͤſe Stund getroffen/ oder ein
ohngefehrer Fall! Kauft man nicht
zween Sperling um einen Heller/
und deren faͤllt keiner auf die Erden
ohne deß himmliſchen Vatters Wil-
len.
Matth. X. 30. Wie viel ſind Haar
auf unſerm Haupt/ und deren iſt doch
nicht eines bey ihm vergeſſen? Si-
heſtu dann nun das Goͤttliche Aug/
dem nichts auch der allergeringſten
Dinge verborgen iſt?

Erſtbelobtens heiligen Baſilii vertrauteſter
und aufrichtigſter Freund Gregorius, Bi-
ſchof zu Nazianzo, wovon er auch bůrtig
war/ und den Namen Nazianzenus traͤgt/
hat eben der gleichen. Da etliche urteihlten/
daß es manchẽ uͤbelgieng/ waͤre ſeiner Suͤn-

den
N vj
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0375" n="299"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Zehende Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">gefehr ge&#x017F;chehen/ wie es ge&#x017F;chehen i&#x017F;t;<lb/>
Das i&#x017F;t vor &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t kom&#x0303;en! Nichts<lb/>
ge&#x017F;chiht ohne Ordnung/ nichts ohne<lb/>
Maas und Ziel/ nichts vergeblich<lb/>
und um&#x017F;on&#x017F;t; durchaus nichts blin-<lb/>
der/ plumper/ zufa&#x0364;lliger weiß. Unge-<lb/>
lehrter Leut Rede i&#x017F;t es: Es hat uns<lb/>
eine bo&#x0364;&#x017F;e Stund getroffen/ oder ein<lb/>
ohngefehrer Fall! Kauft man nicht<lb/>
zween Sperling um einen Heller/<lb/>
und deren fa&#x0364;llt keiner auf die Erden<lb/>
ohne deß himmli&#x017F;chen Vatters Wil-<lb/>
len.</hi><hi rendition="#aq">Matth. X.</hi> 30. <hi rendition="#fr">Wie viel &#x017F;ind Haar<lb/>
auf un&#x017F;erm Haupt/ und deren i&#x017F;t doch<lb/>
nicht eines bey ihm verge&#x017F;&#x017F;en? Si-<lb/>
he&#x017F;tu dann nun das Go&#x0364;ttliche Aug/<lb/>
dem nichts auch der allergering&#x017F;ten<lb/>
Dinge verborgen i&#x017F;t?</hi></p><lb/>
        <p>Er&#x017F;tbelobtens heiligen <hi rendition="#aq">Ba&#x017F;ilii</hi> vertraute&#x017F;ter<lb/>
und aufrichtig&#x017F;ter Freund <hi rendition="#aq">Gregorius,</hi> Bi-<lb/>
&#x017F;chof zu <hi rendition="#aq">Nazianzo,</hi> wovon er auch b&#x016F;rtig<lb/>
war/ und den Namen <hi rendition="#aq">Nazianzenus</hi> tra&#x0364;gt/<lb/>
hat eben der gleichen. Da etliche urteihlten/<lb/>
daß es manche&#x0303; u&#x0364;belgieng/ wa&#x0364;re &#x017F;einer Su&#x0364;n-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N vj</fw><fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[299/0375] Das Zehende Capitel. gefehr geſchehen/ wie es geſchehen iſt; Das iſt vor ſich ſelbſt kom̃en! Nichts geſchiht ohne Ordnung/ nichts ohne Maas und Ziel/ nichts vergeblich und umſonſt; durchaus nichts blin- der/ plumper/ zufaͤlliger weiß. Unge- lehrter Leut Rede iſt es: Es hat uns eine boͤſe Stund getroffen/ oder ein ohngefehrer Fall! Kauft man nicht zween Sperling um einen Heller/ und deren faͤllt keiner auf die Erden ohne deß himmliſchen Vatters Wil- len. Matth. X. 30. Wie viel ſind Haar auf unſerm Haupt/ und deren iſt doch nicht eines bey ihm vergeſſen? Si- heſtu dann nun das Goͤttliche Aug/ dem nichts auch der allergeringſten Dinge verborgen iſt? Erſtbelobtens heiligen Baſilii vertrauteſter und aufrichtigſter Freund Gregorius, Bi- ſchof zu Nazianzo, wovon er auch bůrtig war/ und den Namen Nazianzenus traͤgt/ hat eben der gleichen. Da etliche urteihlten/ daß es manchẽ uͤbelgieng/ waͤre ſeiner Suͤn- den N vj

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/375
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/375>, abgerufen am 25.04.2024.