Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Unterhaltungen mit seiner Seele. Send aus den Geist, der unterm Staube leidet,Nicht, wie der Körper, sich durch Sinnen weidet, Auf! send ihn aus von Kleinigkeit und Tand Zur Welt der Geister, seinem Vaterland! Er sieht umsonst nicht höhre Sphären blitzen Und Sonnen glühn; er soll sie einst besitzen; Soll einst verneut, verklärt, den Engeln gleich, Nicht Staub mehr seyn in seines Schöpfers Reich; Soll einst, wie sie, zu seines Thrones Füssen Unsterblich seyn, und ewges Glück geniessen. Das bist du, Seele! dein Geschick ist dein, Du
Unterhaltungen mit ſeiner Seele. Send aus den Geiſt, der unterm Staube leidet,Nicht, wie der Koͤrper, ſich durch Sinnen weidet, Auf! ſend ihn aus von Kleinigkeit und Tand Zur Welt der Geiſter, ſeinem Vaterland! Er ſieht umſonſt nicht hoͤhre Sphaͤren blitzen Und Sonnen gluͤhn; er ſoll ſie einſt beſitzen; Soll einſt verneut, verklaͤrt, den Engeln gleich, Nicht Staub mehr ſeyn in ſeines Schoͤpfers Reich; Soll einſt, wie ſie, zu ſeines Thrones Fuͤſſen Unſterblich ſeyn, und ewges Gluͤck genieſſen. Das biſt du, Seele! dein Geſchick iſt dein, Du
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Unterhaltungen mit ſeiner Seele.
Send aus den Geiſt, der unterm Staube leidet,
Nicht, wie der Koͤrper, ſich durch Sinnen weidet,
Auf! ſend ihn aus von Kleinigkeit und Tand
Zur Welt der Geiſter, ſeinem Vaterland!
Er ſieht umſonſt nicht hoͤhre Sphaͤren blitzen
Und Sonnen gluͤhn; er ſoll ſie einſt beſitzen;
Soll einſt verneut, verklaͤrt, den Engeln gleich,
Nicht Staub mehr ſeyn in ſeines Schoͤpfers Reich;
Soll einſt, wie ſie, zu ſeines Thrones Fuͤſſen
Unſterblich ſeyn, und ewges Gluͤck genieſſen.
Das biſt du, Seele! dein Geſchick iſt dein,
Du
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