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Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658.

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Die LXVII. Frag.
bey den Menschen; theils nahen dem Wasser; theils
auff den Feldern; theils plagen die Ochsen; theils
die Hund; theils die Pferde; wie dann etliche mehr
als sechtzig Arten der Fliegen/ so unterschiedlich/
gleich wie der Zweyffalter mehr als hunderterley
Geschlecht erzehlen; darüber sich zu verwundern;
und darauß GOttes deß Herrn grosse Vorsich-
tigkeit/ auch in solchen kleinen Dingen zubetrachten.
Das Weiblein bey den Fliegen ist ein wenig grösser/
als das Männlein. Und ob sie wol ungelernig/
und sichs zu nichts gewehnen lassen/ auch dem Men-
schen nichts nutz; so seyn sie doch verschlagen/ daß
sie ihren Feind/ die Spinne/ so ihnen in allen Ecken
deß Hauses Netze spannet/ fleissig in acht nehmen/
und deme entweichen; wiewol sie denselben gleich-
wol bißweilen/ wie auch den Vögeln zur Speise
werden. Sie haben auch Zähne/ wie die Jmen;
aber nicht solche wie andere Thiere.

Was die Flöhe anbelangt/ obwolnsie gantz schwach
und klein/ und daher auch David 1. B. Sam. Cap.
24/ 15. und Cap. 26/ 20. sich ein Floch gegen dem
Saul vergleicht: und sie nichts anders/ als häutlin/
die von einem andern gestolnen Blut/ so auch die
Farb anzeiget/ auffgeschwollen zu seyn scheinen;
gleichwol werden sie nit ungefehr/ oder vom Satan;
sondern von oben herab/ erschaffen. S. D. Frantz. in
hist. Anim. X.
So hält man darfür/ wird auch auß
ihren Wercken bestättiget/ daß in ihren wintzigen
Leiblein/ etwas an statt der Hände/ Munds/ Zähne/

Mäg-
R

Die LXVII. Frag.
bey den Menſchen; theils nahen dem Waſſer; theils
auff den Feldern; theils plagen die Ochſen; theils
die Hund; theils die Pferde; wie dann etliche mehr
als ſechtzig Arten der Fliegen/ ſo unterſchiedlich/
gleich wie der Zweyffalter mehr als hunderterley
Geſchlecht erzehlen; daruͤber ſich zu verwundern;
und darauß GOttes deß Herrn groſſe Vorſich-
tigkeit/ auch in ſolchen kleinen Dingen zubetrachten.
Das Weiblein bey den Fliegen iſt ein wenig groͤſſer/
als das Maͤnnlein. Und ob ſie wol ungelernig/
und ſichs zu nichts gewehnen laſſen/ auch dem Men-
ſchen nichts nutz; ſo ſeyn ſie doch verſchlagen/ daß
ſie ihren Feind/ die Spinne/ ſo ihnen in allen Ecken
deß Hauſes Netze ſpannet/ fleiſſig in acht nehmen/
und deme entweichen; wiewol ſie denſelben gleich-
wol bißweilen/ wie auch den Voͤgeln zur Speiſe
werden. Sie haben auch Zaͤhne/ wie die Jmen;
aber nicht ſolche wie andere Thiere.

Was die Floͤhe anbelangt/ obwolnſie gantz ſchwach
und klein/ und daher auch David 1. B. Sam. Cap.
24/ 15. und Cap. 26/ 20. ſich ein Floch gegen dem
Saul vergleicht: und ſie nichts anders/ als haͤutlin/
die von einem andern geſtolnen Blut/ ſo auch die
Farb anzeiget/ auffgeſchwollen zu ſeyn ſcheinen;
gleichwol werden ſie nit ungefehr/ oder vom Satan;
ſondern von obẽ herab/ erſchaffen. S. D. Frantz. in
hiſt. Anim. X.
So haͤlt man darfuͤr/ wird auch auß
ihren Wercken beſtaͤttiget/ daß in ihren wintzigen
Leiblein/ etwas an ſtatt der Haͤnde/ Munds/ Zaͤhne/

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[257/0273] Die LXVII. Frag. bey den Menſchen; theils nahen dem Waſſer; theils auff den Feldern; theils plagen die Ochſen; theils die Hund; theils die Pferde; wie dann etliche mehr als ſechtzig Arten der Fliegen/ ſo unterſchiedlich/ gleich wie der Zweyffalter mehr als hunderterley Geſchlecht erzehlen; daruͤber ſich zu verwundern; und darauß GOttes deß Herrn groſſe Vorſich- tigkeit/ auch in ſolchen kleinen Dingen zubetrachten. Das Weiblein bey den Fliegen iſt ein wenig groͤſſer/ als das Maͤnnlein. Und ob ſie wol ungelernig/ und ſichs zu nichts gewehnen laſſen/ auch dem Men- ſchen nichts nutz; ſo ſeyn ſie doch verſchlagen/ daß ſie ihren Feind/ die Spinne/ ſo ihnen in allen Ecken deß Hauſes Netze ſpannet/ fleiſſig in acht nehmen/ und deme entweichen; wiewol ſie denſelben gleich- wol bißweilen/ wie auch den Voͤgeln zur Speiſe werden. Sie haben auch Zaͤhne/ wie die Jmen; aber nicht ſolche wie andere Thiere. Was die Floͤhe anbelangt/ obwolnſie gantz ſchwach und klein/ und daher auch David 1. B. Sam. Cap. 24/ 15. und Cap. 26/ 20. ſich ein Floch gegen dem Saul vergleicht: und ſie nichts anders/ als haͤutlin/ die von einem andern geſtolnen Blut/ ſo auch die Farb anzeiget/ auffgeſchwollen zu ſeyn ſcheinen; gleichwol werden ſie nit ungefehr/ oder vom Satan; ſondern von obẽ herab/ erſchaffen. S. D. Frantz. in hiſt. Anim. X. So haͤlt man darfuͤr/ wird auch auß ihren Wercken beſtaͤttiget/ daß in ihren wintzigen Leiblein/ etwas an ſtatt der Haͤnde/ Munds/ Zaͤhne/ Maͤg- R

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria Variarum Quæstionum. Bd. 1. Ulm, 1658, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria01_1658/273>, abgerufen am 25.04.2024.