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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 23. Frag/ des 3. Hundert.
zu unterhalten/ und desto reichlicher zu begaben/
damit Sie auch von demselben mehrere/ und glück-
seeligere Ertrag: und Einkünften von den Ae-
ckern/ und dem Vich/ zu erwarten/ und zu hoffen
haben. Sihe D. VVolfg. Franzium, disp. 6. ex
Deuteron. th
.
147. da Er auch sagt/ daß der Kö-
nig Herodes/ bey einweihung des von ihm erbau-
ten Vorhoffs/ drey tausent Ochsen geopfert
habe.

Was den Andern Puncten deiner Frag an-
belangt/ namlich von Unterscheid der Speisen/
und welcher Thiere Fleisch/ und welcher nicht/ die
Juden haben eßen dörffen/ von Vich/ Fischen/
und Vögeln/ so zum theil rein/ zum theil unrein
gewesen; wie davon weitläuffig im 5. Buch Mo-
sis/ Cap. 14. und im 3. Buch am 11. zu lesen ist.
Und zwar/ so war Jhnen erlaubt/ alles Thier zu
eßen/ das seine Klauen spaltet/ und widerkeuet;
Von Fischen/ was Floßfedern/ und Schupen/
hat. Alles anders war ihnen verbotten/ wie auch
das Gevögel/ so da kreucht/ item die Raub: und
Nacht-Vögel; als der Adler/ Habicht/ Geyer/
die Raben/ Nachteule/ Uhu/ &c. Dabey aber
nicht zu verschweigen/ daß man die aigentliche
Bedeutung viler Hebraeischen Wörter nicht hat/
dieweil auch die gelehrtiste Hebraeische Außleger
mit einander hierinn nicht übereinstimmen; und
diser Streit noch ferner under des Richters Auß-
spruch verbleiben wird; und daher zu wünschen

were/
G iiij

Die 23. Frag/ des 3. Hundert.
zu unterhalten/ und deſto reichlicher zu begaben/
damit Sie auch von demſelben mehrere/ und gluͤck-
ſeeligere Ertrag: und Einkuͤnften von den Ae-
ckern/ und dem Vich/ zu erwarten/ und zu hoffen
haben. Sihe D. VVolfg. Franzium, diſp. 6. ex
Deuteron. th
.
147. da Er auch ſagt/ daß der Koͤ-
nig Herodes/ bey einweihung des von ihm erbau-
ten Vorhoffs/ drey tauſent Ochſen geopfert
habe.

Was den Andern Puncten deiner Frag an-
belangt/ namlich von Unterſcheid der Speiſen/
und welcher Thiere Fleiſch/ und welcher nicht/ die
Juden haben eßen doͤrffen/ von Vich/ Fiſchen/
und Voͤgeln/ ſo zum theil rein/ zum theil unrein
geweſen; wie davon weitlaͤuffig im 5. Buch Mo-
ſis/ Cap. 14. und im 3. Buch am 11. zu leſen iſt.
Und zwar/ ſo war Jhnen erlaubt/ alles Thier zu
eßen/ das ſeine Klauen ſpaltet/ und widerkeuet;
Von Fiſchen/ was Floßfedern/ und Schupen/
hat. Alles anders war ihnen verbotten/ wie auch
das Gevoͤgel/ ſo da kreucht/ item die Raub: und
Nacht-Voͤgel; als der Adler/ Habicht/ Geyer/
die Raben/ Nachteule/ Uhu/ &c. Dabey aber
nicht zu verſchweigen/ daß man die aigentliche
Bedeutung viler Hebræiſchen Woͤrter nicht hat/
dieweil auch die gelehrtiſte Hebræiſche Außleger
mit einander hierinn nicht uͤbereinſtimmen; und
diſer Streit noch ferner under des Richters Auß-
ſpruch verbleiben wird; und daher zu wuͤnſchen

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G iiij
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[103/0127] Die 23. Frag/ des 3. Hundert. zu unterhalten/ und deſto reichlicher zu begaben/ damit Sie auch von demſelben mehrere/ und gluͤck- ſeeligere Ertrag: und Einkuͤnften von den Ae- ckern/ und dem Vich/ zu erwarten/ und zu hoffen haben. Sihe D. VVolfg. Franzium, diſp. 6. ex Deuteron. th. 147. da Er auch ſagt/ daß der Koͤ- nig Herodes/ bey einweihung des von ihm erbau- ten Vorhoffs/ drey tauſent Ochſen geopfert habe. Was den Andern Puncten deiner Frag an- belangt/ namlich von Unterſcheid der Speiſen/ und welcher Thiere Fleiſch/ und welcher nicht/ die Juden haben eßen doͤrffen/ von Vich/ Fiſchen/ und Voͤgeln/ ſo zum theil rein/ zum theil unrein geweſen; wie davon weitlaͤuffig im 5. Buch Mo- ſis/ Cap. 14. und im 3. Buch am 11. zu leſen iſt. Und zwar/ ſo war Jhnen erlaubt/ alles Thier zu eßen/ das ſeine Klauen ſpaltet/ und widerkeuet; Von Fiſchen/ was Floßfedern/ und Schupen/ hat. Alles anders war ihnen verbotten/ wie auch das Gevoͤgel/ ſo da kreucht/ item die Raub: und Nacht-Voͤgel; als der Adler/ Habicht/ Geyer/ die Raben/ Nachteule/ Uhu/ &c. Dabey aber nicht zu verſchweigen/ daß man die aigentliche Bedeutung viler Hebræiſchen Woͤrter nicht hat/ dieweil auch die gelehrtiſte Hebræiſche Außleger mit einander hierinn nicht uͤbereinſtimmen; und diſer Streit noch ferner under des Richters Auß- ſpruch verbleiben wird; und daher zu wuͤnſchen were/ G iiij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/127>, abgerufen am 24.04.2024.