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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 30. Frag/ des 3. Hundert.
Bapst aus gebetten habe. Anno 1606. ist des
Haubtmans Strehlins gewester Feld-Schreiber
also/ durch eine Jungfrau/ die er hernach geeheli-
chet/ zu Wien erbetten/ und beym Leben erhalten
worden; wie Hieron. Ortelius part. 4. Chron. Vn-
gar. p
.
153. berichtet: aber nicht/ ob es eine Magd/
oder ein andere ledige Tochter/ gewesen/ sagt.
Dann theils diesen Titel Jungfrau/ den Mäg-
den/ weiln vil/ unter Jhnen boßhaftig seyn/ und
ihrer Herrschafft wenig zu lieb thun/ nicht gon-
nen/ auch gar aus dem Keyserlichen Recht solches
erweisen wollen; die aber Valent. Guil. Forsterus
observat. lib. 1. cap. 15. p. 31. Helfr. Vlr. Hunnius,
disput. 5. quae est de publicis judiciis, th
.
16. und Ia-
cobus Martini cent. 5. quaest. illustr. Philos. disp. 1.
quaest
.
8. widerlegen/ und daß die Jenige/ so noch
keinen Mann erkant/ nach Natürlich: und Bur-
gerlichen Rechten/ Jungfrauen seyen/ erweisen;
obwoln/ den Würden nach/ wann eine Tochter/
oder eine/ so an stat der Tochter/ in einem Hause/
ist/ dieselbe die Jungfrau/ die Mägde aber ge-
meinlich nicht also/ genennet: gleichwie bey hohen
Standes-Personen/ die Töchtern Fräulein/ die
Anfwarter in/ oder Beschließerin/ Jungfrauen/
die übrigen aber Mägde/ geheißen werden; die
aber iedoch alle/ wann sie noch rein/ Jungfrauen
seyn; wie dann auch/ vor Jahren/ die unverheu-
rate der großen Herren Töchtere/ nit anders/ als
Jungfrauen genant worden; biß der Titul Fräu-

lein

Die 30. Frag/ des 3. Hundert.
Bapſt aus gebetten habe. Anno 1606. iſt des
Haubtmans Strehlins geweſter Feld-Schreiber
alſo/ durch eine Jungfrau/ die er hernach geeheli-
chet/ zu Wien erbetten/ und beym Leben erhalten
worden; wie Hieron. Ortelius part. 4. Chron. Vn-
gar. p
.
153. berichtet: aber nicht/ ob es eine Magd/
oder ein andere ledige Tochter/ geweſen/ ſagt.
Dann theils dieſen Titel Jungfrau/ den Maͤg-
den/ weiln vil/ unter Jhnen boßhaftig ſeyn/ und
ihrer Herrſchafft wenig zu lieb thun/ nicht gon-
nen/ auch gar aus dem Keyſerlichen Recht ſolches
erweiſen wollen; die aber Valent. Guil. Forſterus
obſervat. lib. 1. cap. 15. p. 31. Helfr. Vlr. Hunnius,
diſput. 5. quæ eſt de publicis judiciis, th
.
16. und Ia-
cobus Martini cent. 5. quæſt. illuſtr. Philoſ. diſp. 1.
quæſt
.
8. widerlegen/ und daß die Jenige/ ſo noch
keinen Mann erkant/ nach Natuͤrlich: und Bur-
gerlichen Rechten/ Jungfrauen ſeyen/ erweiſen;
obwoln/ den Wuͤrden nach/ wann eine Tochter/
oder eine/ ſo an ſtat der Tochter/ in einem Hauſe/
iſt/ dieſelbe die Jungfrau/ die Maͤgde aber ge-
meinlich nicht alſo/ genennet: gleichwie bey hohen
Standes-Perſonen/ die Toͤchtern Fraͤulein/ die
Anfwarter in/ oder Beſchließerin/ Jungfrauen/
die uͤbrigen aber Maͤgde/ geheißen werden; die
aber iedoch alle/ wann ſie noch rein/ Jungfrauen
ſeyn; wie dann auch/ vor Jahren/ die unverheu-
rate der großen Herren Toͤchtere/ nit anders/ als
Jungfrauen genant worden; biß der Titul Fraͤu-

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[139/0163] Die 30. Frag/ des 3. Hundert. Bapſt aus gebetten habe. Anno 1606. iſt des Haubtmans Strehlins geweſter Feld-Schreiber alſo/ durch eine Jungfrau/ die er hernach geeheli- chet/ zu Wien erbetten/ und beym Leben erhalten worden; wie Hieron. Ortelius part. 4. Chron. Vn- gar. p. 153. berichtet: aber nicht/ ob es eine Magd/ oder ein andere ledige Tochter/ geweſen/ ſagt. Dann theils dieſen Titel Jungfrau/ den Maͤg- den/ weiln vil/ unter Jhnen boßhaftig ſeyn/ und ihrer Herrſchafft wenig zu lieb thun/ nicht gon- nen/ auch gar aus dem Keyſerlichen Recht ſolches erweiſen wollen; die aber Valent. Guil. Forſterus obſervat. lib. 1. cap. 15. p. 31. Helfr. Vlr. Hunnius, diſput. 5. quæ eſt de publicis judiciis, th. 16. und Ia- cobus Martini cent. 5. quæſt. illuſtr. Philoſ. diſp. 1. quæſt. 8. widerlegen/ und daß die Jenige/ ſo noch keinen Mann erkant/ nach Natuͤrlich: und Bur- gerlichen Rechten/ Jungfrauen ſeyen/ erweiſen; obwoln/ den Wuͤrden nach/ wann eine Tochter/ oder eine/ ſo an ſtat der Tochter/ in einem Hauſe/ iſt/ dieſelbe die Jungfrau/ die Maͤgde aber ge- meinlich nicht alſo/ genennet: gleichwie bey hohen Standes-Perſonen/ die Toͤchtern Fraͤulein/ die Anfwarter in/ oder Beſchließerin/ Jungfrauen/ die uͤbrigen aber Maͤgde/ geheißen werden; die aber iedoch alle/ wann ſie noch rein/ Jungfrauen ſeyn; wie dann auch/ vor Jahren/ die unverheu- rate der großen Herren Toͤchtere/ nit anders/ als Jungfrauen genant worden; biß der Titul Fraͤu- lein

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/163>, abgerufen am 28.03.2024.