Instrumentis, sive Documentis literariis, oder von Briefflichen Uhrkunden/ zu lesen.
Damit aber auff deine Frag geantwortet wer- de/ so wil obgedachter Gauerus, daß die Unter- schrifft der Zeugen nicht zu einem Jnstrument er- fordert werde/ wann sie nur bey Abhandlung der Sach gewesen/ und von dem Notario ihre Nah- men dem Jnstrument einverleibet werden. Und berufft Er sich hierinn auff des Keysers Justiniani Novellam. 73. de Instrumentorum cautela, & fi- de, und daselbst auff den §, sed etsi quis, und den §. sed etsi Instrumenta, oder das c. 2. & 5. Ob nun wol solches bey Etlichen/ und auch bey den Testa- mentis Nuncupativis zugelaßen werden kan; so erfordern iedoch die Testamenta Solennia, und andere Handlungen/ darzue die Notarii gebraucht werden/ und darüber Instrumenta aufrichten/ daß die Zeugen sich unterschreiben/ daß Sie denen Sa- chen selbsten in der Person beygewont haben. Zwar/ wann ein Zierliches/ und verschloßenes Testament/ darinn sich die Zeugen underschrei- ben/ aufgerichtet worden/ und ein Notarius ein Jn- strument mit anhenckt/ daß Er der Aufrichtung beygewont/ und wie sich sowol der Testirer/ als sei- ne erbettene Zeugen/ nacheinander underschriben/ und ihre Sigillen aufgedruckt/ folgents auch die- selbe für die ihrige erkant/ und daß es alles auf einmal geschehen/ Er/ mit seinen beeden absonder- lich erbettenen Jnstruments-Zeugen/ gehört/ und
gesehen
Die 43. Frag/ des 3. Hundert.
Inſtrumentis, ſive Documentis literariis, oder von Briefflichen Uhrkunden/ zu leſen.
Damit aber auff deine Frag geantwortet wer- de/ ſo wil obgedachter Gauerus, daß die Unter- ſchrifft der Zeugen nicht zu einem Jnſtrument er- fordert werde/ wann ſie nur bey Abhandlung der Sach geweſen/ und von dem Notario ihre Nah- men dem Jnſtrument einverleibet werden. Und berufft Er ſich hierinn auff des Keyſers Juſtiniani Novellam. 73. de Inſtrumentorum cautela, & fi- de, und daſelbſt auff den §, ſed etſi quis, und den §. ſed etſi Inſtrumenta, oder das c. 2. & 5. Ob nun wol ſolches bey Etlichen/ und auch bey den Teſta- mentis Nuncupativis zugelaßen werden kan; ſo erfordern iedoch die Teſtamenta Solennia, und andere Handlungen/ darzue die Notarii gebraucht werden/ und daruͤber Inſtrumenta aufrichten/ daß die Zeugen ſich unterſchreiben/ daß Sie denen Sa- chen ſelbſten in der Perſon beygewont haben. Zwar/ wann ein Zierliches/ und verſchloßenes Teſtament/ darinn ſich die Zeugen underſchrei- ben/ aufgerichtet worden/ und ein Notarius ein Jn- ſtrument mit anhenckt/ daß Er der Aufrichtung beygewont/ und wie ſich ſowol der Teſtirer/ als ſei- ne erbettene Zeugen/ nacheinander underſchriben/ und ihre Sigillen aufgedruckt/ folgents auch die- ſelbe fuͤr die ihrige erkant/ und daß es alles auf einmal geſchehen/ Er/ mit ſeinen beeden abſonder- lich erbettenen Jnſtruments-Zeugen/ gehoͤrt/ und
geſehen
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Die 43. Frag/ des 3. Hundert.
Inſtrumentis, ſive Documentis literariis, oder von
Briefflichen Uhrkunden/ zu leſen.
Damit aber auff deine Frag geantwortet wer-
de/ ſo wil obgedachter Gauerus, daß die Unter-
ſchrifft der Zeugen nicht zu einem Jnſtrument er-
fordert werde/ wann ſie nur bey Abhandlung der
Sach geweſen/ und von dem Notario ihre Nah-
men dem Jnſtrument einverleibet werden. Und
berufft Er ſich hierinn auff des Keyſers Juſtiniani
Novellam. 73. de Inſtrumentorum cautela, & fi-
de, und daſelbſt auff den §, ſed etſi quis, und den
§. ſed etſi Inſtrumenta, oder das c. 2. & 5. Ob nun
wol ſolches bey Etlichen/ und auch bey den Teſta-
mentis Nuncupativis zugelaßen werden kan; ſo
erfordern iedoch die Teſtamenta Solennia, und
andere Handlungen/ darzue die Notarii gebraucht
werden/ und daruͤber Inſtrumenta aufrichten/ daß
die Zeugen ſich unterſchreiben/ daß Sie denen Sa-
chen ſelbſten in der Perſon beygewont haben.
Zwar/ wann ein Zierliches/ und verſchloßenes
Teſtament/ darinn ſich die Zeugen underſchrei-
ben/ aufgerichtet worden/ und ein Notarius ein Jn-
ſtrument mit anhenckt/ daß Er der Aufrichtung
beygewont/ und wie ſich ſowol der Teſtirer/ als ſei-
ne erbettene Zeugen/ nacheinander underſchriben/
und ihre Sigillen aufgedruckt/ folgents auch die-
ſelbe fuͤr die ihrige erkant/ und daß es alles auf
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lich erbettenen Jnſtruments-Zeugen/ gehoͤrt/ und
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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/211>, abgerufen am 19.04.2024.
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