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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 66. Frag.
Was dienet zur Verhüetung der
Pest/ und auch derselben
Heilung?

DJe Pestilentz/ so an theils
Orten der Brechen/ das Zeichen/ Pe-
stin/ und mit andern Nahmen genen-
net wird/ hat meistentheils ihren Ursprung vom
vergiften Luft; Theils schreiben denselben auch
bißweilen dem Gestirn zue; Davon Casparus Bar-
tholinus, Malmogius Danus, exerc. 4. probl.
Philos & Med.
2. zu lesen/ welcher solches/ wi-
der Andere/ bestättiget; daneben aber auch ande-
re Ursachen/ daraus die Pest entstehen kan/ nicht
verwürfft/ als da seyn/ schlechte Nahrung/ wie es
zur Zeit der Theurung/ und in den Feld-Lagern
geschihet; verderbter Luft; Ansteckung von des
Krancken Athem; vergiften Dämpfen der Er-
den/ vergiften/ und mit fleiß darzue beraiteten Artz-
neyen; Schrecken/ und Einbildungen; des Pa-
tienten besonderer/ und verborgner Leibs-Zue-
stand/ davon derselbe eher als ein Anderer/ von
der Pest/ ergriffen wird. Der Doctor Wolfgang
Frantz sagt/ disput. 2. ex Deuteronom. th. 109.
daß die Pest bißweilen auch in dem heftigsten
Winter zu wüeten nicht aufhöre/ es seye dann die
Anzahl der von Gott/ aus gantz gewißen Ursa-
chen/ darzue bestimten ergäntzet/ oder erfüllet.

Dann/
Die 66. Frag.
Was dienet zur Verhuͤetung der
Peſt/ und auch derſelben
Heilung?

DJe Peſtilentz/ ſo an theils
Orten der Brechen/ das Zeichen/ Pe-
ſtin/ und mit andern Nahmen genen-
net wird/ hat meiſtentheils ihren Urſprung vom
vergiften Luft; Theils ſchreiben denſelben auch
bißweilen dem Geſtirn zue; Davon Caſparus Bar-
tholinus, Malmogius Danus, exerc. 4. probl.
Philos & Med.
2. zu leſen/ welcher ſolches/ wi-
der Andere/ beſtaͤttiget; daneben aber auch ande-
re Urſachen/ daraus die Peſt entſtehen kan/ nicht
verwuͤrfft/ als da ſeyn/ ſchlechte Nahrung/ wie es
zur Zeit der Theurung/ und in den Feld-Lagern
geſchihet; verderbter Luft; Anſteckung von des
Krancken Athem; vergiften Daͤmpfen der Er-
den/ vergiften/ und mit fleiß darzue beraiteten Artz-
neyen; Schrecken/ und Einbildungen; des Pa-
tienten beſonderer/ und verborgner Leibs-Zue-
ſtand/ davon derſelbe eher als ein Anderer/ von
der Peſt/ ergriffen wird. Der Doctor Wolfgang
Frantz ſagt/ diſput. 2. ex Deuteronom. th. 109.
daß die Peſt bißweilen auch in dem heftigſten
Winter zu wuͤeten nicht aufhoͤre/ es ſeye dann die
Anzahl der von Gott/ aus gantz gewißen Urſa-
chen/ darzue beſtimten ergaͤntzet/ oder erfuͤllet.

Dann/
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[349/0373] Die 66. Frag. Was dienet zur Verhuͤetung der Peſt/ und auch derſelben Heilung? DJe Peſtilentz/ ſo an theils Orten der Brechen/ das Zeichen/ Pe- ſtin/ und mit andern Nahmen genen- net wird/ hat meiſtentheils ihren Urſprung vom vergiften Luft; Theils ſchreiben denſelben auch bißweilen dem Geſtirn zue; Davon Caſparus Bar- tholinus, Malmogius Danus, exerc. 4. probl. Philos & Med. 2. zu leſen/ welcher ſolches/ wi- der Andere/ beſtaͤttiget; daneben aber auch ande- re Urſachen/ daraus die Peſt entſtehen kan/ nicht verwuͤrfft/ als da ſeyn/ ſchlechte Nahrung/ wie es zur Zeit der Theurung/ und in den Feld-Lagern geſchihet; verderbter Luft; Anſteckung von des Krancken Athem; vergiften Daͤmpfen der Er- den/ vergiften/ und mit fleiß darzue beraiteten Artz- neyen; Schrecken/ und Einbildungen; des Pa- tienten beſonderer/ und verborgner Leibs-Zue- ſtand/ davon derſelbe eher als ein Anderer/ von der Peſt/ ergriffen wird. Der Doctor Wolfgang Frantz ſagt/ diſput. 2. ex Deuteronom. th. 109. daß die Peſt bißweilen auch in dem heftigſten Winter zu wuͤeten nicht aufhoͤre/ es ſeye dann die Anzahl der von Gott/ aus gantz gewißen Urſa- chen/ darzue beſtimten ergaͤntzet/ oder erfuͤllet. Dann/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/373>, abgerufen am 29.03.2024.