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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 70. Frag/ des 3. Hundert.
und ziehet sich da her der etlicher maßen giftige Spi-
ritus,
aus dem küpferichten Silber/ in den Wein/
und beraubt ihn nicht allein seines guten Ge-
schmacks/ sondern macht ihn auch dem Menschli-
chen Cörper schadhafft. Darzue ich thue/ daß
Iul Caesar Scaliger in exercitat. 101. ad Hieron.
Cardanum, sect.
4. seine Mainung/ daß man
den Wein auf das Waßer gießen solle/ verwerf-
fe/ und wolle/ daß man/ wegen beßerer mischung/
das Waßer in den Wein schütten solle. Welches
deßwegen gemeldet wird/ weilen ich in Franckreich
vilmals des Cardani Mainung practiciren gese-
hen/ in dem man zuvor ein wenig Waßers in das
Trinckglaß gethan; und dann erst den Wein dar-
auff gegoßen hat.

8. Woher es komme/ daß der Schnee weiß ist?
Antwort. Weil der Schnee nichts anders/ als
ein zertheiltes/ oder zerzerrtes Eiß/ oder gefrornes
Waßer/ so in kleinen stücklein zusammen hanget.
Darzue Er auch andere Ursachen setzet.

9. Woher es komme/ daß die Birnen im Was-
ser ehe zu grund gehen/ als die Aepfel? Weil die
Birnmaterie räuher/ dichter/ und schwärer ist/
als die Aepfelmaterie:

10. Ob das 1649. das wahre Jahr nach
Christi Geburt seye? Antwort. Man solte sol-
ches in die 4. oder 5. Jahr weiter zu rucke ziehen/
namlich/ an stat 49. schreiben 1653. oder 54.

11. Wel-
A a iij

Die 70. Frag/ des 3. Hundert.
und ziehet ſich da her der etlicher maßen giftige Spi-
ritus,
aus dem kuͤpferichten Silber/ in den Wein/
und beraubt ihn nicht allein ſeines guten Ge-
ſchmacks/ ſondern macht ihn auch dem Menſchli-
chen Coͤrper ſchadhafft. Darzue ich thue/ daß
Iul Cæſar Scaliger in exercitat. 101. ad Hieron.
Cardanum, ſect.
4. ſeine Mainung/ daß man
den Wein auf das Waßer gießen ſolle/ verwerf-
fe/ und wolle/ daß man/ wegen beßerer miſchung/
das Waßer in den Wein ſchuͤtten ſolle. Welches
deßwegen gemeldet wird/ weilen ich in Franckreich
vilmals des Cardani Mainung practiciren geſe-
hen/ in dem man zuvor ein wenig Waßers in das
Trinckglaß gethan; und dann erſt den Wein dar-
auff gegoßen hat.

8. Woher es komme/ daß der Schnee weiß iſt?
Antwort. Weil der Schnee nichts anders/ als
ein zertheiltes/ oder zerzerrtes Eiß/ oder gefrornes
Waßer/ ſo in kleinen ſtuͤcklein zuſammen hanget.
Darzue Er auch andere Urſachen ſetzet.

9. Woher es kom̃e/ daß die Birnen im Waſ-
ſer ehe zu grund gehen/ als die Aepfel? Weil die
Birnmaterie raͤuher/ dichter/ und ſchwaͤrer iſt/
als die Aepfelmaterie:

10. Ob das 1649. das wahre Jahr nach
Chriſti Geburt ſeye? Antwort. Man ſolte ſol-
ches in die 4. oder 5. Jahr weiter zu rucke ziehen/
namlich/ an ſtat 49. ſchreiben 1653. oder 54.

11. Wel-
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[373/0397] Die 70. Frag/ des 3. Hundert. und ziehet ſich da her der etlicher maßen giftige Spi- ritus, aus dem kuͤpferichten Silber/ in den Wein/ und beraubt ihn nicht allein ſeines guten Ge- ſchmacks/ ſondern macht ihn auch dem Menſchli- chen Coͤrper ſchadhafft. Darzue ich thue/ daß Iul Cæſar Scaliger in exercitat. 101. ad Hieron. Cardanum, ſect. 4. ſeine Mainung/ daß man den Wein auf das Waßer gießen ſolle/ verwerf- fe/ und wolle/ daß man/ wegen beßerer miſchung/ das Waßer in den Wein ſchuͤtten ſolle. Welches deßwegen gemeldet wird/ weilen ich in Franckreich vilmals des Cardani Mainung practiciren geſe- hen/ in dem man zuvor ein wenig Waßers in das Trinckglaß gethan; und dann erſt den Wein dar- auff gegoßen hat. 8. Woher es komme/ daß der Schnee weiß iſt? Antwort. Weil der Schnee nichts anders/ als ein zertheiltes/ oder zerzerrtes Eiß/ oder gefrornes Waßer/ ſo in kleinen ſtuͤcklein zuſammen hanget. Darzue Er auch andere Urſachen ſetzet. 9. Woher es kom̃e/ daß die Birnen im Waſ- ſer ehe zu grund gehen/ als die Aepfel? Weil die Birnmaterie raͤuher/ dichter/ und ſchwaͤrer iſt/ als die Aepfelmaterie: 10. Ob das 1649. das wahre Jahr nach Chriſti Geburt ſeye? Antwort. Man ſolte ſol- ches in die 4. oder 5. Jahr weiter zu rucke ziehen/ namlich/ an ſtat 49. ſchreiben 1653. oder 54. 11. Wel- A a iij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/397>, abgerufen am 25.04.2024.