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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 29. Frag/ des 4. Hundert.
also angebrenter mit der Wäßerigen Feuchte
vermische. Daher ist daß oberste Meerwaßer
gesalzner/ als daß undere, oder tieffere/ dieweil die
Sonnensttralen in daß Oberste mehrers ihre
Wirckung hat. Und daher komt es auch/ daß
das Meer gegen Mittag/ und im Sommer/
wann es von den Sonnenstralen mehrers ange-
griffen wird/ gesaltzen ist/ als im Winter/ und
gegen Mitternacht; da die Sonnenstralen nicht
so starck seyn. Darzue auch eine innerliche Ur-
sach/ namlich allerley Unflat in dem Meerwas-
ser/ und der vilfaltigen Fische Unsauberkeit/ ge-
langen/ so übersich getriben werden/ und daß
Waßer obenher verunreinigen/ daß es dick/ und
deßwegen desto leichter salzig wird. Es dienet
aber solche Sältze/ oder Salzigkeit. 1. den Fi-
schen/ die ein belieben an der Saltze haben; und
fürs 2. daß das Meer zur Schiffart bequemer
were/ nnd schwere Last der Schiffe ertragen kön-
te; Keckermann. lib. 2. syst. phys. cap. 15. pag. 192.
193.

Betreffende deinen andern Fragpuncten/
namlich den Ab: und Anlauff des Meers/ so ist
derselbe die jenige Bewegung/ durch welche daß
Meerwaßer allesechs Stunden sich an daß Ge-
stade machet/ sich erhöhet/ und in sovilen Stun-
der widen weichet/ und daß Gestade entdeckter
verlaßet/ und zwar so tags/ so nachts. Welches
Wunderding sonderlich mit dem hohen Meer/

oder
K

Die 29. Frag/ des 4. Hundert.
alſo angebrenter mit der Waͤßerigen Feuchte
vermiſche. Daher iſt daß oberſte Meerwaßer
geſalzner/ als daß undere, oder tieffere/ dieweil die
Sonnenſttralen in daß Oberſte mehrers ihre
Wirckung hat. Und daher komt es auch/ daß
das Meer gegen Mittag/ und im Sommer/
wann es von den Sonnenſtralen mehrers ange-
griffen wird/ geſaltzen iſt/ als im Winter/ und
gegen Mitternacht; da die Sonnenſtralen nicht
ſo ſtarck ſeyn. Darzue auch eine innerliche Ur-
ſach/ namlich allerley Unflat in dem Meerwaſ-
ſer/ und der vilfaltigen Fiſche Unſauberkeit/ ge-
langen/ ſo uͤberſich getriben werden/ und daß
Waßer obenher verunreinigen/ daß es dick/ und
deßwegen deſto leichter ſalzig wird. Es dienet
aber ſolche Saͤltze/ oder Salzigkeit. 1. den Fi-
ſchen/ die ein belieben an der Saltze haben; und
fuͤrs 2. daß das Meer zur Schiffart bequemer
were/ nnd ſchwere Laſt der Schiffe ertragen koͤn-
te; Keckermann. lib. 2. ſyſt. phyſ. cap. 15. pag. 192.
193.

Betreffende deinen andern Fragpuncten/
namlich den Ab: und Anlauff des Meers/ ſo iſt
derſelbe die jenige Bewegung/ durch welche daß
Meerwaßer alleſechs Stunden ſich an daß Ge-
ſtade machet/ ſich erhoͤhet/ und in ſovilen Stun-
der widen weichet/ und daß Geſtade entdeckter
verlaßet/ und zwar ſo tags/ ſo nachts. Welches
Wunderding ſonderlich mit dem hohen Meer/

oder
K
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[145/0169] Die 29. Frag/ des 4. Hundert. alſo angebrenter mit der Waͤßerigen Feuchte vermiſche. Daher iſt daß oberſte Meerwaßer geſalzner/ als daß undere, oder tieffere/ dieweil die Sonnenſttralen in daß Oberſte mehrers ihre Wirckung hat. Und daher komt es auch/ daß das Meer gegen Mittag/ und im Sommer/ wann es von den Sonnenſtralen mehrers ange- griffen wird/ geſaltzen iſt/ als im Winter/ und gegen Mitternacht; da die Sonnenſtralen nicht ſo ſtarck ſeyn. Darzue auch eine innerliche Ur- ſach/ namlich allerley Unflat in dem Meerwaſ- ſer/ und der vilfaltigen Fiſche Unſauberkeit/ ge- langen/ ſo uͤberſich getriben werden/ und daß Waßer obenher verunreinigen/ daß es dick/ und deßwegen deſto leichter ſalzig wird. Es dienet aber ſolche Saͤltze/ oder Salzigkeit. 1. den Fi- ſchen/ die ein belieben an der Saltze haben; und fuͤrs 2. daß das Meer zur Schiffart bequemer were/ nnd ſchwere Laſt der Schiffe ertragen koͤn- te; Keckermann. lib. 2. ſyſt. phyſ. cap. 15. pag. 192. 193. Betreffende deinen andern Fragpuncten/ namlich den Ab: und Anlauff des Meers/ ſo iſt derſelbe die jenige Bewegung/ durch welche daß Meerwaßer alleſechs Stunden ſich an daß Ge- ſtade machet/ ſich erhoͤhet/ und in ſovilen Stun- der widen weichet/ und daß Geſtade entdeckter verlaßet/ und zwar ſo tags/ ſo nachts. Welches Wunderding ſonderlich mit dem hohen Meer/ oder K

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/169>, abgerufen am 29.03.2024.