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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 48. Frag/ des 4. Hundert.
besonders. Die Gerechtigkeit wird bey ihnen
vornemlich in Acht genommen/ alle Arbeit/ und
was Sie überkommen/ ist gemein/ niemand ist
da reicher/ als der Ander/ auch kein Bettler un-
ter ihnen. Die Todten thun sie in die Heutlein der
Körmer/ und begraben dieselben in ihrer Vor-
fahren Begräbnus. Jhre Wohnungen seyn
gar sauber/ und die Hauffen in 3. Theil abgethei-
let/ in deren einem sie beysammen ins gemein le-
ben: in dem andern/ als in einer Scheuren/ heben
sie ihren Vorrath zur Nahrung auff: und in
dem dritten thun die Weiblein gebehren. Dar-
zue Plutarchus den vierten Theil solcher Omeiß-
hauffen/ namlich den Ort der Begräbnus thuet.
Es seyn aber der Omeißen mancherley/ die der
Autor/ am Ende des 28. Capitels/ erzehlet; un-
ter welchen die mittelmäßige/ oder die gemeine/ in
der gantzen Welt gefunden werden. Etliche seyn
groß/ deren theils in Jndia größer als ein Fuchs
seyn sollen; wiewol man darfür helt/ daß die in
Egypten größer/ als die Jndianische seyn sollen.
Die in Brasilia haben eine Cedernen Geruch/
und seyn gar wolgeschmack zu eßen. Jn Tunia,
einer Landschafft in neu Granaten/ mästen Sie
dieselbe/ und eßens. Unsere Omeißen zu Pulver
gemacht treiben den Harn gewaltig/ wie Er Bo-
nifacius. cap.
29. aus der Erfahrung/ schreibet/
und worzue Sie sonst nutz seyn/ anzaiget; und im
30. Capitel meldet/ daß aus einer todten/ biß-

wei-
R ij

Die 48. Frag/ des 4. Hundert.
beſonders. Die Gerechtigkeit wird bey ihnen
vornemlich in Acht genommen/ alle Arbeit/ und
was Sie uͤberkommen/ iſt gemein/ niemand iſt
da reicher/ als der Ander/ auch kein Bettler un-
ter ihnen. Die Todten thun ſie in die Heutlein der
Koͤrmer/ und begraben dieſelben in ihrer Vor-
fahren Begraͤbnus. Jhre Wohnungen ſeyn
gar ſauber/ und die Hauffen in 3. Theil abgethei-
let/ in deren einem ſie beyſammen ins gemein le-
ben: in dem andern/ als in einer Scheuren/ heben
ſie ihren Vorꝛath zur Nahrung auff: und in
dem dritten thun die Weiblein gebehren. Dar-
zue Plutarchus den vierten Theil ſolcher Omeiß-
hauffen/ namlich den Ort der Begraͤbnus thuet.
Es ſeyn aber der Omeißen mancherley/ die der
Autor/ am Ende des 28. Capitels/ erzehlet; un-
ter welchen die mittelmaͤßige/ oder die gemeine/ in
der gantzen Welt gefunden werden. Etliche ſeyn
groß/ deren theils in Jndia groͤßer als ein Fuchs
ſeyn ſollen; wiewol man darfuͤr helt/ daß die in
Egypten groͤßer/ als die Jndianiſche ſeyn ſollen.
Die in Braſilia haben eine Cedernen Geruch/
und ſeyn gar wolgeſchmack zu eßen. Jn Tunia,
einer Landſchafft in neu Granaten/ maͤſten Sie
dieſelbe/ und eßens. Unſere Omeißen zu Pulver
gemacht treiben den Harn gewaltig/ wie Er Bo-
nifacius. cap.
29. aus der Erfahrung/ ſchreibet/
und worzue Sie ſonſt nutz ſeyn/ anzaiget; und im
30. Capitel meldet/ daß aus einer todten/ biß-

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[259/0283] Die 48. Frag/ des 4. Hundert. beſonders. Die Gerechtigkeit wird bey ihnen vornemlich in Acht genommen/ alle Arbeit/ und was Sie uͤberkommen/ iſt gemein/ niemand iſt da reicher/ als der Ander/ auch kein Bettler un- ter ihnen. Die Todten thun ſie in die Heutlein der Koͤrmer/ und begraben dieſelben in ihrer Vor- fahren Begraͤbnus. Jhre Wohnungen ſeyn gar ſauber/ und die Hauffen in 3. Theil abgethei- let/ in deren einem ſie beyſammen ins gemein le- ben: in dem andern/ als in einer Scheuren/ heben ſie ihren Vorꝛath zur Nahrung auff: und in dem dritten thun die Weiblein gebehren. Dar- zue Plutarchus den vierten Theil ſolcher Omeiß- hauffen/ namlich den Ort der Begraͤbnus thuet. Es ſeyn aber der Omeißen mancherley/ die der Autor/ am Ende des 28. Capitels/ erzehlet; un- ter welchen die mittelmaͤßige/ oder die gemeine/ in der gantzen Welt gefunden werden. Etliche ſeyn groß/ deren theils in Jndia groͤßer als ein Fuchs ſeyn ſollen; wiewol man darfuͤr helt/ daß die in Egypten groͤßer/ als die Jndianiſche ſeyn ſollen. Die in Braſilia haben eine Cedernen Geruch/ und ſeyn gar wolgeſchmack zu eßen. Jn Tunia, einer Landſchafft in neu Granaten/ maͤſten Sie dieſelbe/ und eßens. Unſere Omeißen zu Pulver gemacht treiben den Harn gewaltig/ wie Er Bo- nifacius. cap. 29. aus der Erfahrung/ ſchreibet/ und worzue Sie ſonſt nutz ſeyn/ anzaiget; und im 30. Capitel meldet/ daß aus einer todten/ biß- wei- R ij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/283>, abgerufen am 28.03.2024.