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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 68. Frag/ des 4. Hundert.
Duell/ oder Zwey-Kampf/ eine weitläuffte/ und
wol abgefaste Disputation gehalten/ in der vil
sonderbare Sachen angezogen werden sollen.

Gemelter Doctor Kesler ist auch zu lesen/ wie
die ungerechten Haushalter/ bey weltlichen Güet-
tern/ ihre falsche Kunst gebrauchen/ und heutigs
Tags ihre Sachen vil subtiler/ als jener Unge-
rechte Haußhalter im Evangelio/ angreiffen;
und erzehlet 12. Mittel/ ihren eignen Nuzen zu
befördern. Darnach 12. Tücke/ durch welche die
Ungerechten Haußhalter ihre Haußverwal-
tung beschönen/ und erhalten. Drittens/ etliche
Dinge/ die sich bey ungerechten Haußhaltun-
gen finden/ oder/ was auff ihre Kunst erfolge.
Da dann die Straffen/ und Folgereyen auch in
12. Puncten verfaßet seyn/ und zum Beschluß
dise Wort aus D. Luthers Kirchen Postill Do-
min. 4. p. Trinit.
hinzue gethan werden: Was
hastu denn zu lezt davon du elender Mensch/
wann du lang gescharret/ und gekratzet hast/ denn
daß du dir dein Leben in Sünden hast blutsauer
werden laßen/ und daß dich der Teuffel in Ab-
grund der Hellen hinreißet: und kömst also nicht
allein schändlich um dein Gelt/ und Gut/ deßen
du in deinem Leben nie bist frohe worden/ sondern
verleuerst auch jämmerlich Leib/ und Seel/ und
führest/ über das alles/ mit deinem verdamten
Gut/ GOttes Ungnad/ und Fluch/ über deme
Kinder/ und deine Erben/ die sein eben so wenig

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Z ij

Die 68. Frag/ des 4. Hundert.
Duell/ oder Zwey-Kampf/ eine weitlaͤuffte/ und
wol abgefaſte Diſputation gehalten/ in der vil
ſonderbare Sachen angezogen werden ſollen.

Gemelter Doctor Kesler iſt auch zu leſen/ wie
die ungerechten Haushalter/ bey weltlichen Guͤet-
tern/ ihre falſche Kunſt gebrauchen/ und heutigs
Tags ihre Sachen vil ſubtiler/ als jener Unge-
rechte Haußhalter im Evangelio/ angreiffen;
und erzehlet 12. Mittel/ ihren eignen Nuzen zu
befoͤrdern. Darnach 12. Tuͤcke/ durch welche die
Ungerechten Haußhalter ihre Haußverwal-
tung beſchoͤnen/ und erhalten. Drittens/ etliche
Dinge/ die ſich bey ungerechten Haußhaltun-
gen finden/ oder/ was auff ihre Kunſt erfolge.
Da dann die Straffen/ und Folgereyen auch in
12. Puncten verfaßet ſeyn/ und zum Beſchluß
diſe Wort aus D. Luthers Kirchen Poſtill Do-
min. 4. p. Trinit.
hinzue gethan werden: Was
haſtu denn zu lezt davon du elender Menſch/
wann du lang geſcharꝛet/ und gekratzet haſt/ denn
daß du dir dein Leben in Suͤnden haſt blutſauer
werden laßen/ und daß dich der Teuffel in Ab-
grund der Hellen hinreißet: und koͤmſt alſo nicht
allein ſchaͤndlich um dein Gelt/ und Gut/ deßen
du in deinem Leben nie biſt frohe worden/ ſondern
verleuerſt auch jaͤmmerlich Leib/ und Seel/ und
fuͤhreſt/ uͤber das alles/ mit deinem verdamten
Gut/ GOttes Ungnad/ und Fluch/ uͤber deme
Kinder/ und deine Erben/ die ſein eben ſo wenig

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[355/0379] Die 68. Frag/ des 4. Hundert. Duell/ oder Zwey-Kampf/ eine weitlaͤuffte/ und wol abgefaſte Diſputation gehalten/ in der vil ſonderbare Sachen angezogen werden ſollen. Gemelter Doctor Kesler iſt auch zu leſen/ wie die ungerechten Haushalter/ bey weltlichen Guͤet- tern/ ihre falſche Kunſt gebrauchen/ und heutigs Tags ihre Sachen vil ſubtiler/ als jener Unge- rechte Haußhalter im Evangelio/ angreiffen; und erzehlet 12. Mittel/ ihren eignen Nuzen zu befoͤrdern. Darnach 12. Tuͤcke/ durch welche die Ungerechten Haußhalter ihre Haußverwal- tung beſchoͤnen/ und erhalten. Drittens/ etliche Dinge/ die ſich bey ungerechten Haußhaltun- gen finden/ oder/ was auff ihre Kunſt erfolge. Da dann die Straffen/ und Folgereyen auch in 12. Puncten verfaßet ſeyn/ und zum Beſchluß diſe Wort aus D. Luthers Kirchen Poſtill Do- min. 4. p. Trinit. hinzue gethan werden: Was haſtu denn zu lezt davon du elender Menſch/ wann du lang geſcharꝛet/ und gekratzet haſt/ denn daß du dir dein Leben in Suͤnden haſt blutſauer werden laßen/ und daß dich der Teuffel in Ab- grund der Hellen hinreißet: und koͤmſt alſo nicht allein ſchaͤndlich um dein Gelt/ und Gut/ deßen du in deinem Leben nie biſt frohe worden/ ſondern verleuerſt auch jaͤmmerlich Leib/ und Seel/ und fuͤhreſt/ uͤber das alles/ mit deinem verdamten Gut/ GOttes Ungnad/ und Fluch/ uͤber deme Kinder/ und deine Erben/ die ſein eben ſo wenig ge- Z ij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/379>, abgerufen am 16.04.2024.