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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 76. Frag/ des 4. Hundert.
einander begangen/ im Herbst-Monat/ außer
den Häusern/ in Lauberhütten/ under freyem
Himmel/ meistentheils/ zur Gedächtnus/ daß die
Kinder Jsrael in der Wüesten sovil Jahr lang/
nicht in Häusern/ und Stätten; sondern in Hüt-
ten/ gewohnet haben. Und auff solchem Fest wur-
den auch die Erstlinge (nicht der Zehend) der
Früchten geopfert/ so man in die Scheuren ge-
samlet/ namlich vom Getreid/ Gersten/ Wein-
Oel/ Granat-Aepfeln/ Feigen/ Palmbaum;
wie Lyra, aus dem Rabi Salomone, erzehlet. Von
allem andern darften Sie keine Erstlinge/ und
Zehenden geben; außer von der Woll. Und di-
ses alles gehörte den Priestern. Es wird aber in
der Schrifft nicht gemeldet/ wievil Einer von den
Erstlingen geben mueste; sondern solches ward/
wie gedachter Lyra meldet/ eines ieden Andacht
frey gestelt; gleichwol daß auffs wenigste der
60. oder aufs meiste der 40. Theil davon ge-
raicht wurde; theils auch den 50. opferten; und
solches in Körben; gleich wie zu Ostern Sie gen
Jerusalem Ehern/ die bald zeitig werden solten/
brachten/ und/ den andern Tag in Ostern/ aus
derselben Kernen ein Opfer thatten: zu Pfing-
sten aber frisches Brot von den neuen Früchten:
und/ im Herbst/ auffs Lauberhütten-Fest/ aller-
hand neues Obst &c. Und zwar so gebrauchen
sich die Juden alles dises Dings nicht/ Sie hat-
ten dann zuvor/ Gott dem HErren/ zur Danck-

sagung/

Die 76. Frag/ des 4. Hundert.
einander begangen/ im Herbſt-Monat/ außer
den Haͤuſern/ in Lauberhuͤtten/ under freyem
Himmel/ meiſtentheils/ zur Gedaͤchtnus/ daß die
Kinder Jſrael in der Wuͤeſten ſovil Jahr lang/
nicht in Haͤuſern/ und Staͤtten; ſondern in Huͤt-
ten/ gewohnet haben. Und auff ſolchem Feſt wur-
den auch die Erſtlinge (nicht der Zehend) der
Fruͤchten geopfert/ ſo man in die Scheuren ge-
ſamlet/ namlich vom Getreid/ Gerſten/ Wein-
Oel/ Granat-Aepfeln/ Feigen/ Palmbaum;
wie Lyra, aus dem Rabi Salomone, erzehlet. Von
allem andern darften Sie keine Erſtlinge/ und
Zehenden geben; außer von der Woll. Und di-
ſes alles gehoͤrte den Prieſtern. Es wird aber in
der Schrifft nicht gemeldet/ wievil Einer von den
Erſtlingen geben mueſte; ſondern ſolches ward/
wie gedachter Lyra meldet/ eines ieden Andacht
frey geſtelt; gleichwol daß auffs wenigſte der
60. oder aufs meiſte der 40. Theil davon ge-
raicht wurde; theils auch den 50. opferten; und
ſolches in Koͤrben; gleich wie zu Oſtern Sie gen
Jeruſalem Ehern/ die bald zeitig werden ſolten/
brachten/ und/ den andern Tag in Oſtern/ aus
derſelben Kernen ein Opfer thatten: zu Pfing-
ſten aber friſches Brot von den neuen Fruͤchten:
und/ im Herbſt/ auffs Lauberhuͤtten-Feſt/ aller-
hand neues Obſt &c. Und zwar ſo gebrauchen
ſich die Juden alles diſes Dings nicht/ Sie hat-
ten dann zuvor/ Gott dem HErren/ zur Danck-

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[392/0416] Die 76. Frag/ des 4. Hundert. einander begangen/ im Herbſt-Monat/ außer den Haͤuſern/ in Lauberhuͤtten/ under freyem Himmel/ meiſtentheils/ zur Gedaͤchtnus/ daß die Kinder Jſrael in der Wuͤeſten ſovil Jahr lang/ nicht in Haͤuſern/ und Staͤtten; ſondern in Huͤt- ten/ gewohnet haben. Und auff ſolchem Feſt wur- den auch die Erſtlinge (nicht der Zehend) der Fruͤchten geopfert/ ſo man in die Scheuren ge- ſamlet/ namlich vom Getreid/ Gerſten/ Wein- Oel/ Granat-Aepfeln/ Feigen/ Palmbaum; wie Lyra, aus dem Rabi Salomone, erzehlet. Von allem andern darften Sie keine Erſtlinge/ und Zehenden geben; außer von der Woll. Und di- ſes alles gehoͤrte den Prieſtern. Es wird aber in der Schrifft nicht gemeldet/ wievil Einer von den Erſtlingen geben mueſte; ſondern ſolches ward/ wie gedachter Lyra meldet/ eines ieden Andacht frey geſtelt; gleichwol daß auffs wenigſte der 60. oder aufs meiſte der 40. Theil davon ge- raicht wurde; theils auch den 50. opferten; und ſolches in Koͤrben; gleich wie zu Oſtern Sie gen Jeruſalem Ehern/ die bald zeitig werden ſolten/ brachten/ und/ den andern Tag in Oſtern/ aus derſelben Kernen ein Opfer thatten: zu Pfing- ſten aber friſches Brot von den neuen Fruͤchten: und/ im Herbſt/ auffs Lauberhuͤtten-Feſt/ aller- hand neues Obſt &c. Und zwar ſo gebrauchen ſich die Juden alles diſes Dings nicht/ Sie hat- ten dann zuvor/ Gott dem HErren/ zur Danck- ſagung/

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/416>, abgerufen am 29.03.2024.