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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 80. Frag/ des 4. Hundert.
want/ nicht erstatten wolte. Und 3. wann der Lei-
her mit Betrug umgangen were/ als zum exem-
pel/ den Schaden des Pferds nicht angezaigt/
und der Entlehner darüber in Ungelegenheit ge-
rathen thette.

4. In Contractu Depositi, oder zu treuen Han-
den hinderlegter/ und empfangener Gütter/ ist
zu mercken/ daß der Depositarius. oder hinder dem
etwas/ solches zu verwahren/ gelegt worden/ kei-
ne Macht/ daßelbe zu vereußern habe. So beste-
het auch das Depositum allein in beweglichen/
oder fahrenden/ und nicht in unbeweglichen/ oder
ligenden Güttern. Der Statt Worms Ord-
nung hierinn ist sonderlich denckwürdig/ beym
Philipp Meystern/ im Notariat-Spiegel/ fol.
m.
92. Hieher gehört/ wann Etliche wegen einer
Sach stritig seyn/ deßwegen im Recht ligen/ und
solches Guet hinderlegen/ so Sequestratio, oder
Sequestrum genant wird. Deme gleich gehalten
werden/ einlaitung in den Besitz/ Arrest/ Reichs-
verpfändung/ und des Richters Gebott/ nichts
zu vereußern. Und von einem solchen hinderleg-
ten Guet kan sich Einer selbst nicht bezahlt ma-
chen; wiewol/ wegen der aufgewanten Unkosten/
Er solches Guet behalten kan/ Knipschildt/ exer-
cit. 4. qu.
4. Daßelbe kan von Einem Andern
nicht verkümmert/ oder arrestirt werden. Sihe
Pernedern lib. 3. Institut. fol. m. 218. Man
soll auch einem Räuber/ das hinderlegte geraub-

te

Die 80. Frag/ des 4. Hundert.
want/ nicht erſtatten wolte. Und 3. wann der Lei-
her mit Betrug umgangen were/ als zum exem-
pel/ den Schaden des Pferds nicht angezaigt/
und der Entlehner daruͤber in Ungelegenheit ge-
rathen thette.

4. In Contractu Depoſiti, oder zu treuen Han-
den hinderlegter/ und empfangener Guͤtter/ iſt
zu mercken/ daß der Depoſitarius. oder hinder dem
etwas/ ſolches zu verwahren/ gelegt worden/ kei-
ne Macht/ daßelbe zu vereußern habe. So beſte-
het auch das Depoſitum allein in beweglichen/
oder fahrenden/ und nicht in unbeweglichen/ oder
ligenden Guͤttern. Der Statt Worms Ord-
nung hierinn iſt ſonderlich denckwuͤrdig/ beym
Philipp Meyſtern/ im Notariat-Spiegel/ fol.
m.
92. Hieher gehoͤrt/ wann Etliche wegen einer
Sach ſtritig ſeyn/ deßwegen im Recht ligen/ und
ſolches Guet hinderlegen/ ſo Sequeſtratio, oder
Sequeſtrum genant wird. Deme gleich gehalten
werden/ einlaitung in den Beſitz/ Arreſt/ Reichs-
verpfaͤndung/ und des Richters Gebott/ nichts
zu vereußern. Und von einem ſolchen hinderleg-
ten Guet kan ſich Einer ſelbſt nicht bezahlt ma-
chen; wiewol/ wegen der aufgewanten Unkoſten/
Er ſolches Guet behalten kan/ Knipſchildt/ exer-
cit. 4. qu.
4. Daßelbe kan von Einem Andern
nicht verkuͤmmert/ oder arreſtirt werden. Sihe
Pernedern lib. 3. Inſtitut. fol. m. 218. Man
ſoll auch einem Raͤuber/ das hinderlegte geraub-

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[412/0436] Die 80. Frag/ des 4. Hundert. want/ nicht erſtatten wolte. Und 3. wann der Lei- her mit Betrug umgangen were/ als zum exem- pel/ den Schaden des Pferds nicht angezaigt/ und der Entlehner daruͤber in Ungelegenheit ge- rathen thette. 4. In Contractu Depoſiti, oder zu treuen Han- den hinderlegter/ und empfangener Guͤtter/ iſt zu mercken/ daß der Depoſitarius. oder hinder dem etwas/ ſolches zu verwahren/ gelegt worden/ kei- ne Macht/ daßelbe zu vereußern habe. So beſte- het auch das Depoſitum allein in beweglichen/ oder fahrenden/ und nicht in unbeweglichen/ oder ligenden Guͤttern. Der Statt Worms Ord- nung hierinn iſt ſonderlich denckwuͤrdig/ beym Philipp Meyſtern/ im Notariat-Spiegel/ fol. m. 92. Hieher gehoͤrt/ wann Etliche wegen einer Sach ſtritig ſeyn/ deßwegen im Recht ligen/ und ſolches Guet hinderlegen/ ſo Sequeſtratio, oder Sequeſtrum genant wird. Deme gleich gehalten werden/ einlaitung in den Beſitz/ Arreſt/ Reichs- verpfaͤndung/ und des Richters Gebott/ nichts zu vereußern. Und von einem ſolchen hinderleg- ten Guet kan ſich Einer ſelbſt nicht bezahlt ma- chen; wiewol/ wegen der aufgewanten Unkoſten/ Er ſolches Guet behalten kan/ Knipſchildt/ exer- cit. 4. qu. 4. Daßelbe kan von Einem Andern nicht verkuͤmmert/ oder arreſtirt werden. Sihe Pernedern lib. 3. Inſtitut. fol. m. 218. Man ſoll auch einem Raͤuber/ das hinderlegte geraub- te

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/436>, abgerufen am 29.03.2024.