Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite

Tägliches Gebättin Sterbens-leufften.
gesagt: wann ich eine pestilenz under
mein volk kommen lasse/ und mein volk
sich demütiget/ und bettet/ und mein
angesicht suchet/ und sich bekehret von
seinem bösen wege so wil ich vom him-
mel hören/ und ihre sünde vergeben/
und ihr land heilen: Ach! so erhöre
doch unser gebät/ das dein antliz such-
et; vergib uns unsere sünde/ die wir mit
demütigen herzen bereuen/ und heile un-
ser land/ daß du mit deiner strafe heim
gesuchet: ja befihl dem würg-engel/
daß er auß unsern grenzen weiche/
und ablasse uns zu schlagen. Wir
müssen zwar einhälliglich bekennen/ daß
wir solche schrökliche straffe/ durch un-
ser gottloses wesen/ mehr als allzuwol
verdienet/ in dem wir dein wort ver-
achtet/ und nicht mit ernst gehöret/
noch in unsrem thun und lassen dar-
nach gewandelt: und darumb ist es
uns zum verzehrenden feuer worden/
das jederman tödet und auffreibet/

wen
R iij

Taͤgliches Gebaͤttin Sterbens-leufften.
geſagt: wañ ich eine peſtilenz under
mein volk kom̃en laſſe/ und mein volk
ſich demuͤtiget/ und bettet/ und mein
angeſicht ſuchet/ und ſich bekehret von
ſeinem boͤſen wege ſo wil ich vom him-
mel hoͤren/ und ihre ſünde vergeben/
und ihr land heilen: Ach! ſo erhoͤre
doch unſer gebaͤt/ das dein antliz ſuch-
et; vergib uns unſere ſünde/ die wir mit
demuͤtigen herzẽ bereuen/ uñ heile un-
ſer land/ daß du mit deiner ſtrafe heim
geſuchet: ja befihl dem würg-engel/
daß er auß unſern grenzen weiche/
und ablaſſe uns zu ſchlagen. Wir
müſſẽ zwar einhaͤlliglich bekeñen/ daß
wir ſolche ſchroͤkliche ſtraffe/ durch un-
ſer gottloſes weſen/ mehr als allzuwol
verdienet/ in dem wir dein wort ver-
achtet/ und nicht mit ernſt gehoͤret/
noch in unſrem thun und laſſen dar-
nach gewandelt: und darumb iſt es
uns zum verzehrenden feuer worden/
das jederman toͤdet und auffreibet/

wen
R iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0274" n="261"/><fw place="top" type="header">Ta&#x0364;gliches Geba&#x0364;ttin Sterbens-leufften.</fw><lb/>
ge&#x017F;agt: wan&#x0303; ich eine pe&#x017F;tilenz under<lb/>
mein volk kom&#x0303;en la&#x017F;&#x017F;e/ und mein volk<lb/>
&#x017F;ich demu&#x0364;tiget/ und bettet/ und mein<lb/>
ange&#x017F;icht &#x017F;uchet/ und &#x017F;ich bekehret von<lb/>
&#x017F;einem bo&#x0364;&#x017F;en wege &#x017F;o wil ich vom him-<lb/>
mel ho&#x0364;ren/ und ihre &#x017F;ünde vergeben/<lb/>
und ihr land heilen: Ach! &#x017F;o erho&#x0364;re<lb/>
doch un&#x017F;er geba&#x0364;t/ das dein antliz &#x017F;uch-<lb/>
et; vergib uns un&#x017F;ere &#x017F;ünde/ die wir mit<lb/>
demu&#x0364;tigen herz&#x1EBD; bereuen/ un&#x0303; heile un-<lb/>
&#x017F;er land/ daß du mit deiner &#x017F;trafe heim<lb/>
ge&#x017F;uchet: ja befihl dem würg-engel/<lb/>
daß er auß un&#x017F;ern grenzen weiche/<lb/>
und abla&#x017F;&#x017F;e uns zu &#x017F;chlagen. Wir<lb/>&#x017F;&#x017F;&#x1EBD; zwar einha&#x0364;lliglich beken&#x0303;en/ daß<lb/>
wir &#x017F;olche &#x017F;chro&#x0364;kliche &#x017F;traffe/ durch un-<lb/>
&#x017F;er gottlo&#x017F;es we&#x017F;en/ mehr als allzuwol<lb/>
verdienet/ in dem wir dein wort ver-<lb/>
achtet/ und nicht mit ern&#x017F;t geho&#x0364;ret/<lb/>
noch in un&#x017F;rem thun und la&#x017F;&#x017F;en dar-<lb/>
nach gewandelt: und darumb i&#x017F;t es<lb/>
uns zum verzehrenden feuer worden/<lb/>
das jederman to&#x0364;det und auffreibet/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R iij</fw><fw place="bottom" type="catch">wen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0274] Taͤgliches Gebaͤttin Sterbens-leufften. geſagt: wañ ich eine peſtilenz under mein volk kom̃en laſſe/ und mein volk ſich demuͤtiget/ und bettet/ und mein angeſicht ſuchet/ und ſich bekehret von ſeinem boͤſen wege ſo wil ich vom him- mel hoͤren/ und ihre ſünde vergeben/ und ihr land heilen: Ach! ſo erhoͤre doch unſer gebaͤt/ das dein antliz ſuch- et; vergib uns unſere ſünde/ die wir mit demuͤtigen herzẽ bereuen/ uñ heile un- ſer land/ daß du mit deiner ſtrafe heim geſuchet: ja befihl dem würg-engel/ daß er auß unſern grenzen weiche/ und ablaſſe uns zu ſchlagen. Wir müſſẽ zwar einhaͤlliglich bekeñen/ daß wir ſolche ſchroͤkliche ſtraffe/ durch un- ſer gottloſes weſen/ mehr als allzuwol verdienet/ in dem wir dein wort ver- achtet/ und nicht mit ernſt gehoͤret/ noch in unſrem thun und laſſen dar- nach gewandelt: und darumb iſt es uns zum verzehrenden feuer worden/ das jederman toͤdet und auffreibet/ wen R iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/274
Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/274>, abgerufen am 03.10.2024.