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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Tägliches Gebätt in Sterbensleufften.
len/ dann seine barmherzigkeit ist groß. Jch will nicht in der men-
schen hände fallen.

Psalm. 91. Wer under dem schirm deß Höchsten sizt/ und under dem
schatten deß Allmächtigen bleibet/ der spricht zu dem Herrn: meine
Zuversicht/ und meine burg/ mein Gott/ auff den ich hoffe: dann Er
errettet mich vom strike deß jägers/ und von der schädlichen pestilenz.
Er wird dich mit seinen fittigen deken/ und deine zuversicht wird sejn
under seinen flügeln: seine warheit ist schirm und schilt: daß du nit
erschröken müssest für dem grauen deß nachts/ für den pfeilen/ die
deß tages fliegen/ für der pestilenz/ die im sinstern schleicht/ für der
seuche/ die im mittage verderbt. Ob tausend fallen zu deiner [re]ch-
ten/ und zehen tansend zu deiner linken/ so wird es doch dich nicht
treffen. u. a. f.

Psalm. 112. 7/ 8: Wann eine plage kommen will/ so förchtet sich der ge-
rechte nicht: sein herz hoffet unverzagt auff den Herren: sein herz
ist getrost/ und förchtel sich nicht.

Reimseuffzer in Sterbensleufften.
HErr Jesu/ nimm mich gnädig an/
Vertilg' in mir die sünde/
Die ich nicht ganz ertöden kan/
Wie lejder ich befinde:
Eins bitt ich dich
Herr lasse mich
Dein theures blutvergiessen/
Bis in mein Grab geniessen:


An-

Taͤgliches Gebaͤtt in Sterbensleufften.
len/ dann ſeine barmherzigkeit iſt groß. Jch will nicht in der men-
ſchen haͤnde fallen.

Pſalm. 91. Wer under dem ſchirm deß Hoͤchſten ſizt/ und under dem
ſchatten deß Allmaͤchtigen bleibet/ der ſpricht zu dem Herꝛn: meine
Zuverſicht/ und meine burg/ mein Gott/ auff den ich hoffe: dañ Er
erꝛettet mich vom ſtrike deß jaͤgers/ und von der ſchaͤdlichen peſtilenz.
Er wird dich mit ſeinen fittigen deken/ und deine zuverſicht wird ſejn
under ſeinen flügeln: ſeine warheit iſt ſchirm und ſchilt: daß du nit
erſchroͤken muͤſſeſt für dem grauen deß nachts/ für den pfeilen/ die
deß tages fliegen/ für der peſtilenz/ die im ſinſtern ſchleicht/ für der
ſeuche/ die im mittage verderbt. Ob tauſend fallen zu deiner [re]ch-
ten/ und zehen tanſend zu deiner linken/ ſo wird es doch dich nicht
treffen. u. a. f.

Pſalm. 112. 7/ 8: Wann eine plage kommen will/ ſo foͤrchtet ſich der ge-
rechte nicht: ſein herz hoffet unverzagt auff den Herꝛen: ſein herz
iſt getroſt/ und foͤrchtel ſich nicht.

Reimſeuffzer in Sterbensleufften.
HErꝛ Jeſu/ nim̃ mich gnaͤdig an/
Vertilg’ in mir die ſuͤnde/
Die ich nicht ganz ertoͤden kan/
Wie lejder ich befinde:
Eins bitt ich dich
Herꝛ laſſe mich
Dein theures blutvergieſſen/
Bis in mein Grab genieſſen:


An-
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[264/0277] Taͤgliches Gebaͤtt in Sterbensleufften. len/ dann ſeine barmherzigkeit iſt groß. Jch will nicht in der men- ſchen haͤnde fallen. Pſalm. 91. Wer under dem ſchirm deß Hoͤchſten ſizt/ und under dem ſchatten deß Allmaͤchtigen bleibet/ der ſpricht zu dem Herꝛn: meine Zuverſicht/ und meine burg/ mein Gott/ auff den ich hoffe: dañ Er erꝛettet mich vom ſtrike deß jaͤgers/ und von der ſchaͤdlichen peſtilenz. Er wird dich mit ſeinen fittigen deken/ und deine zuverſicht wird ſejn under ſeinen flügeln: ſeine warheit iſt ſchirm und ſchilt: daß du nit erſchroͤken muͤſſeſt für dem grauen deß nachts/ für den pfeilen/ die deß tages fliegen/ für der peſtilenz/ die im ſinſtern ſchleicht/ für der ſeuche/ die im mittage verderbt. Ob tauſend fallen zu deiner rech- ten/ und zehen tanſend zu deiner linken/ ſo wird es doch dich nicht treffen. u. a. f. Pſalm. 112. 7/ 8: Wann eine plage kommen will/ ſo foͤrchtet ſich der ge- rechte nicht: ſein herz hoffet unverzagt auff den Herꝛen: ſein herz iſt getroſt/ und foͤrchtel ſich nicht. Reimſeuffzer in Sterbensleufften. HErꝛ Jeſu/ nim̃ mich gnaͤdig an/ Vertilg’ in mir die ſuͤnde/ Die ich nicht ganz ertoͤden kan/ Wie lejder ich befinde: Eins bitt ich dich Herꝛ laſſe mich Dein theures blutvergieſſen/ Bis in mein Grab genieſſen: An-

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/277>, abgerufen am 14.11.2024.