Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
über das Reich der Metalle.
Ferner ist mit Recht zu schließen,
Daß es in der Arzeney,
Das Geblüte zu versüßen,
Auch von großer Wirkung sey.
Es vertreibet Röth und Hitze,
Und ist also denen nütze,
Welchen aus dem Angesicht
Manch Geschwär und Blatter bricht.
Weiter soll es Mutterschmerzen,
Und verschiedner Krankheit Pein,
Auch das Fieber von dem Herzen
Zu vertreiben kräftig seyn.
Nebst dem Schweiße, treibts gelinde
Unsre Blähungen und Winde.
Dankt dem Gott, durch dessen Macht
Auch das Zinn hervorgebracht.
Das
Bley.
Da wir nun mit Lust besehen,
Daß das Zinn so nützlich sey;
Wollen wir nun weiter gehen,
Und, das sogenannte Bley
Jn Betrachtung auch zu ziehen,
Uns mit allem Ernst bemühen;
Denn auch dieses Eigenschaft
Von recht wunderbarer Kraft.
Bley kann sehr viel Aendrung leiden,
Und sein Nutz ist mancherley.
Es vom Zinn zu unterscheiden,
Heißt man dieses schwarzes Bley.
Vormals ist es, wie wir lesen,
Dem Saturn geweiht gewesen;
Denn es mußt ein Jrrsternschein
Aller Dinge Ursprung seyn.
Doch
B
uͤber das Reich der Metalle.
Ferner iſt mit Recht zu ſchließen,
Daß es in der Arzeney,
Das Gebluͤte zu verſuͤßen,
Auch von großer Wirkung ſey.
Es vertreibet Roͤth und Hitze,
Und iſt alſo denen nuͤtze,
Welchen aus dem Angeſicht
Manch Geſchwaͤr und Blatter bricht.
Weiter ſoll es Mutterſchmerzen,
Und verſchiedner Krankheit Pein,
Auch das Fieber von dem Herzen
Zu vertreiben kraͤftig ſeyn.
Nebſt dem Schweiße, treibts gelinde
Unſre Blaͤhungen und Winde.
Dankt dem Gott, durch deſſen Macht
Auch das Zinn hervorgebracht.
Das
Bley.
Da wir nun mit Luſt beſehen,
Daß das Zinn ſo nuͤtzlich ſey;
Wollen wir nun weiter gehen,
Und, das ſogenannte Bley
Jn Betrachtung auch zu ziehen,
Uns mit allem Ernſt bemuͤhen;
Denn auch dieſes Eigenſchaft
Von recht wunderbarer Kraft.
Bley kann ſehr viel Aendrung leiden,
Und ſein Nutz iſt mancherley.
Es vom Zinn zu unterſcheiden,
Heißt man dieſes ſchwarzes Bley.
Vormals iſt es, wie wir leſen,
Dem Saturn geweiht geweſen;
Denn es mußt ein Jrrſternſchein
Aller Dinge Urſprung ſeyn.
Doch
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0037" n="17"/>
        <fw place="top" type="header">u&#x0364;ber das Reich der Metalle.</fw><lb/>
        <lg n="60">
          <l>Ferner i&#x017F;t mit Recht zu &#x017F;chließen,</l><lb/>
          <l>Daß es in der Arzeney,</l><lb/>
          <l>Das Geblu&#x0364;te zu ver&#x017F;u&#x0364;ßen,</l><lb/>
          <l>Auch von großer Wirkung &#x017F;ey.</l><lb/>
          <l>Es vertreibet Ro&#x0364;th und Hitze,</l><lb/>
          <l>Und i&#x017F;t al&#x017F;o denen nu&#x0364;tze,</l><lb/>
          <l>Welchen aus dem Ange&#x017F;icht</l><lb/>
          <l>Manch Ge&#x017F;chwa&#x0364;r und Blatter bricht.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="61">
          <l>Weiter &#x017F;oll es Mutter&#x017F;chmerzen,</l><lb/>
          <l>Und ver&#x017F;chiedner Krankheit Pein,</l><lb/>
          <l>Auch das Fieber von dem Herzen</l><lb/>
          <l>Zu vertreiben kra&#x0364;ftig &#x017F;eyn.</l><lb/>
          <l>Neb&#x017F;t dem Schweiße, treibts gelinde</l><lb/>
          <l>Un&#x017F;re Bla&#x0364;hungen und Winde.</l><lb/>
          <l>Dankt dem Gott, durch de&#x017F;&#x017F;en Macht</l><lb/>
          <l>Auch das Zinn hervorgebracht.</l>
        </lg><lb/>
        <note place="left">Das<lb/>
Bley.<lb/>
&#x2644;</note>
        <lg n="62">
          <l>Da wir nun mit Lu&#x017F;t be&#x017F;ehen,</l><lb/>
          <l>Daß das Zinn &#x017F;o nu&#x0364;tzlich &#x017F;ey;</l><lb/>
          <l>Wollen wir nun weiter gehen,</l><lb/>
          <l>Und, das &#x017F;ogenannte Bley</l><lb/>
          <l>Jn Betrachtung auch zu ziehen,</l><lb/>
          <l>Uns mit allem Ern&#x017F;t bemu&#x0364;hen;</l><lb/>
          <l>Denn auch die&#x017F;es Eigen&#x017F;chaft</l><lb/>
          <l>Von recht wunderbarer Kraft.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="63">
          <l>Bley kann &#x017F;ehr viel Aendrung leiden,</l><lb/>
          <l>Und &#x017F;ein Nutz i&#x017F;t mancherley.</l><lb/>
          <l>Es vom Zinn zu unter&#x017F;cheiden,</l><lb/>
          <l>Heißt man die&#x017F;es &#x017F;chwarzes Bley.</l><lb/>
          <l>Vormals i&#x017F;t es, wie wir le&#x017F;en,</l><lb/>
          <l>Dem Saturn geweiht gewe&#x017F;en;</l><lb/>
          <l>Denn es mußt ein Jrr&#x017F;tern&#x017F;chein</l><lb/>
          <l>Aller Dinge Ur&#x017F;prung &#x017F;eyn.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">B</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Doch</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0037] uͤber das Reich der Metalle. Ferner iſt mit Recht zu ſchließen, Daß es in der Arzeney, Das Gebluͤte zu verſuͤßen, Auch von großer Wirkung ſey. Es vertreibet Roͤth und Hitze, Und iſt alſo denen nuͤtze, Welchen aus dem Angeſicht Manch Geſchwaͤr und Blatter bricht. Weiter ſoll es Mutterſchmerzen, Und verſchiedner Krankheit Pein, Auch das Fieber von dem Herzen Zu vertreiben kraͤftig ſeyn. Nebſt dem Schweiße, treibts gelinde Unſre Blaͤhungen und Winde. Dankt dem Gott, durch deſſen Macht Auch das Zinn hervorgebracht. Da wir nun mit Luſt beſehen, Daß das Zinn ſo nuͤtzlich ſey; Wollen wir nun weiter gehen, Und, das ſogenannte Bley Jn Betrachtung auch zu ziehen, Uns mit allem Ernſt bemuͤhen; Denn auch dieſes Eigenſchaft Von recht wunderbarer Kraft. Bley kann ſehr viel Aendrung leiden, Und ſein Nutz iſt mancherley. Es vom Zinn zu unterſcheiden, Heißt man dieſes ſchwarzes Bley. Vormals iſt es, wie wir leſen, Dem Saturn geweiht geweſen; Denn es mußt ein Jrrſternſchein Aller Dinge Urſprung ſeyn. Doch B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/37
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/37>, abgerufen am 24.04.2024.