Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite



sten feinen Ansehens gemacht werden/ ist denen/ so Praxin haben/ allzuwohl
bekandt. Wiewohl theils Autores/ in ihren gedruckten Büchern/ von Aus-
theil- und Werffung der unterschiedlichen Arten Ernst-Kugeln/ gar ungleicher
Meinung seynd/ darunter einer (dessen Nahmen ich Ehren halber nicht zu nen-
nen begehre) ein compendöses Tractätlein vor etlichen 20. Jahren zum er-
stenmal ausgehen lassen/ darinnen er gar contrari-Sachen vorgebracht/ daß/
wenn man aus feinen vorbeschriebenen Tabellen seine Arten Feuermörsner la-
den wolte/ wohl mehr als 1/3 Theil Pulver von seiner geordneten Ladung übrig
bleiben/ und nicht in die Cammer des Feuermörsers gehen würde. Jngleichen
ist in gedachtem Autore (wiewohl von andern Autoren mehr geschehen) eine
falsche Regul/ wegen des Granatenschiessens/ dessen ein jeder/ so Granaten ge-
schossen/ mir Zeugnus geben wird/ beschrieben. Andere Dinge zu geschweigen.

Die Feuermörser nun werden ebenfalls/ wie oben angeführet worden/
von Metall/ oder/ so man kein Metall haben kan/ von Eisen gegossen. Und
muß man meistentheils dahin sehen/ daß die Cammer des Feuermörsers ihre
rechte Stärcke am Metall/ und selbige das gehörige Pulver/ so hinter einen Gra-
naten billich geladen werden soll/ jedoch also fasse/ damit noch ein höltzerner Spie-
gel die Cammer eben schliessen möge. Nach welcher Pulverfassung/ und Stär-
cke des Metalls um die Cammer/ sich proportionaliter das Metall am Feuer-
mörser verlieren muß. Ob nun wohl unterschiedliche Arten Feuermörser/ theils
11/2. 2. oder 21/2. Diameter, ohne die Cammer/ lang/ theils auch mit viereckigten
und waltzigten Füssen oder Schemmeln/ theils welche ohne Füsse/ sondern die
Zapffen in der Mitten/ auch andere/ so solche unten am Boden des Mörsers
haben/ theils mit langen und engen/ theils mit weiten und kurtzen Cammern
inventirt worden/ welches/ wann man jede Art consideriren wollte/ im Discurs
zu lang werden dörffte; dahero ich es anjetzo in diesem Tractätlein unterlasse. Will
demnach nur die beyden Manieren Feuermörser/ so heutiges Tages brauchbar/
beschreiben/ und deren proportion anhero setzen.

Abtheilung eines Feuermörsers mit dem Schemmel
oder Fusse.
Die Länge des Mörsers ist 2. gantze Diam. und Theil AB.
Die inwendige Länge bis zur Cammer 11/2 Diam. BC.
Die Tieffe der Cammer 2/3 Diam. CD.
Die Weite der Cammer Theil Diametri EF.
Die Stärcke des Fusses oder 1/4 des Diam. AD.
Die Breite des Fusses 1 Theil Diametri.
Die Länge des Fusses 2. und Theil des Diam. GH.
Die Stärcke des Feuermörsers am Fluge IK.
Die Stärcke des Feuermörsers/ wo die Kugel oder der Granat zu sitzen kömmt/
oder 1/6 Theil des Diam. FN. oder EO.
Die Stärcke des Obersimses/ oder Blatte Diam. PQ.
Die Senckung des Mörsers ist 6. Grad/ RB.
NOTA.

Beym Fusse/ mit G. bemerckt/ ist dem Metall was abgenommen/ den Feuer-
mörser daselbst desto besser mit der Brechstange oder Hebebaum zu heben und zu
wenden; deßwegen man auch an die Friesen S. und T. etwas seitenwerts Del-
phinen oder Aerme ordnen kan.

Die übrigen Stärcken/ Blatten/ Stäbgen/ Canise und Hohlkehlen/ kön-
nen aus Fig. 143. allwo der Maßstabe in 48. gleiche Theile getheilet ist/ beliebend
nachgemessen werden.

Aus-
L ij



ſten feinen Anſehens gemacht werden/ iſt denen/ ſo Praxin haben/ allzuwohl
bekandt. Wiewohl theils Autores/ in ihren gedruckten Buͤchern/ von Aus-
theil- und Werffung der unterſchiedlichen Arten Ernſt-Kugeln/ gar ungleicher
Meinung ſeynd/ darunter einer (deſſen Nahmen ich Ehren halber nicht zu nen-
nen begehre) ein compendoͤſes Tractaͤtlein vor etlichen 20. Jahren zum er-
ſtenmal ausgehen laſſen/ darinnen er gar contrari-Sachen vorgebracht/ daß/
wenn man aus feinen vorbeſchriebenen Tabellen ſeine Arten Feuermoͤrſner la-
den wolte/ wohl mehr als ⅓ Theil Pulver von ſeiner geordneten Ladung uͤbrig
bleiben/ und nicht in die Cammer des Feuermoͤrſers gehen wuͤrde. Jngleichen
iſt in gedachtem Autore (wiewohl von andern Autoren mehr geſchehen) eine
falſche Regul/ wegen des Granatenſchieſſens/ deſſen ein jeder/ ſo Granaten ge-
ſchoſſen/ mir Zeugnus geben wird/ beſchrieben. Andere Dinge zu geſchweigen.

Die Feuermoͤrſer nun werden ebenfalls/ wie oben angefuͤhret worden/
von Metall/ oder/ ſo man kein Metall haben kan/ von Eiſen gegoſſen. Und
muß man meiſtentheils dahin ſehen/ daß die Cammer des Feuermoͤrſers ihre
rechte Staͤrcke am Metall/ und ſelbige das gehoͤrige Pulver/ ſo hinter einen Gra-
naten billich geladen werden ſoll/ jedoch alſo faſſe/ damit noch ein hoͤltzerner Spie-
gel die Cammer eben ſchlieſſen moͤge. Nach welcher Pulverfaſſung/ und Staͤr-
cke des Metalls um die Cammer/ ſich proportionaliter das Metall am Feuer-
moͤrſer verlieren muß. Ob nun wohl unterſchiedliche Arten Feuermoͤrſer/ theils
1½. 2. oder 2½. Diameter, ohne die Cammer/ lang/ theils auch mit viereckigten
und waltzigten Fuͤſſen oder Schemmeln/ theils welche ohne Fuͤſſe/ ſondern die
Zapffen in der Mitten/ auch andere/ ſo ſolche unten am Boden des Moͤrſers
haben/ theils mit langen und engen/ theils mit weiten und kurtzen Cammern
inventirt worden/ welches/ wann man jede Art conſideriren wollte/ im Discurs
zu lang werden doͤrffte; dahero ich es anjetzo in dieſem Tractaͤtlein unterlaſſe. Will
demnach nur die beyden Manieren Feuermoͤrſer/ ſo heutiges Tages brauchbar/
beſchreiben/ und deren proportion anhero ſetzen.

Abtheilung eines Feuermoͤrſers mit dem Schemmel
oder Fuſſe.
Die Laͤnge des Moͤrſers iſt 2. gantze Diam. und Theil AB.
Die inwendige Laͤnge bis zur Cammer 1½ Diam. BC.
Die Tieffe der Cammer ⅔ Diam. CD.
Die Weite der Cammer Theil Diametri EF.
Die Staͤrcke des Fuſſes oder ¼ des Diam. AD.
Die Breite des Fuſſes 1 Theil Diametri.
Die Laͤnge des Fuſſes 2. und Theil des Diam. GH.
Die Staͤrcke des Feuermoͤrſers am Fluge IK.
Die Staͤrcke des Feuermoͤrſers/ wo die Kugel oder der Granat zu ſitzen koͤmmt/
oder ⅙ Theil des Diam. FN. oder EO.
Die Staͤrcke des Oberſimſes/ oder Blatte Diam. PQ.
Die Senckung des Moͤrſers iſt 6. Grad/ RB.
NOTA.

Beym Fuſſe/ mit G. bemerckt/ iſt dem Metall was abgenommen/ den Feuer-
moͤrſer daſelbſt deſto beſſer mit der Brechſtange oder Hebebaum zu heben und zu
wenden; deßwegen man auch an die Frieſen S. und T. etwas ſeitenwerts Del-
phinen oder Aerme ordnen kan.

Die uͤbrigen Staͤrcken/ Blatten/ Staͤbgen/ Caniſe und Hohlkehlen/ koͤn-
nen aus Fig. 143. allwo der Maßſtabe in 48. gleiche Theile getheilet iſt/ beliebend
nachgemeſſen werden.

Aus-
L ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0095" n="79"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x017F;ten feinen An&#x017F;ehens gemacht werden/ i&#x017F;t denen/ &#x017F;o <hi rendition="#aq">Praxin</hi> haben/ allzuwohl<lb/>
bekandt. Wiewohl theils Autores/ in ihren gedruckten Bu&#x0364;chern/ von Aus-<lb/>
theil- und Werffung der unter&#x017F;chiedlichen Arten Ern&#x017F;t-Kugeln/ gar ungleicher<lb/>
Meinung &#x017F;eynd/ darunter einer (de&#x017F;&#x017F;en Nahmen ich Ehren halber nicht zu nen-<lb/>
nen begehre) ein <hi rendition="#aq">compend</hi>o&#x0364;&#x017F;es Tracta&#x0364;tlein vor etlichen 20. Jahren zum er-<lb/>
&#x017F;tenmal ausgehen la&#x017F;&#x017F;en/ darinnen er gar <hi rendition="#aq">contrari-</hi>Sachen vorgebracht/ daß/<lb/>
wenn man aus feinen vorbe&#x017F;chriebenen Tabellen &#x017F;eine Arten Feuermo&#x0364;r&#x017F;ner la-<lb/>
den wolte/ wohl mehr als &#x2153; Theil Pulver von &#x017F;einer geordneten Ladung u&#x0364;brig<lb/>
bleiben/ und nicht in die Cammer des Feuermo&#x0364;r&#x017F;ers gehen wu&#x0364;rde. Jngleichen<lb/>
i&#x017F;t in gedachtem Autore (wiewohl von andern Autoren mehr ge&#x017F;chehen) eine<lb/>
fal&#x017F;che Regul/ wegen des Granaten&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;ens/ de&#x017F;&#x017F;en ein jeder/ &#x017F;o Granaten ge-<lb/>
&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en/ mir Zeugnus geben wird/ be&#x017F;chrieben. Andere Dinge zu ge&#x017F;chweigen.</p><lb/>
        <p>Die Feuermo&#x0364;r&#x017F;er nun werden ebenfalls/ wie oben angefu&#x0364;hret worden/<lb/>
von Metall/ oder/ &#x017F;o man kein Metall haben kan/ von Ei&#x017F;en gego&#x017F;&#x017F;en. Und<lb/>
muß man mei&#x017F;tentheils dahin &#x017F;ehen/ daß die Cammer des Feuermo&#x0364;r&#x017F;ers ihre<lb/>
rechte Sta&#x0364;rcke am Metall/ und &#x017F;elbige das geho&#x0364;rige Pulver/ &#x017F;o hinter einen Gra-<lb/>
naten billich geladen werden &#x017F;oll/ jedoch al&#x017F;o fa&#x017F;&#x017F;e/ damit noch ein ho&#x0364;ltzerner Spie-<lb/>
gel die Cammer eben &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;ge. Nach welcher Pulverfa&#x017F;&#x017F;ung/ und Sta&#x0364;r-<lb/>
cke des Metalls um die Cammer/ &#x017F;ich <hi rendition="#aq">proportionaliter</hi> das Metall am Feuer-<lb/>
mo&#x0364;r&#x017F;er verlieren muß. Ob nun wohl unter&#x017F;chiedliche Arten Feuermo&#x0364;r&#x017F;er/ theils<lb/>
1½. 2. oder 2½. <hi rendition="#aq">Diameter,</hi> ohne die Cammer/ lang/ theils auch mit viereckigten<lb/>
und waltzigten Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en oder Schemmeln/ theils welche ohne Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;ondern die<lb/>
Zapffen in der Mitten/ auch andere/ &#x017F;o &#x017F;olche unten am Boden des Mo&#x0364;r&#x017F;ers<lb/>
haben/ theils mit langen und engen/ theils mit weiten und kurtzen Cammern<lb/><hi rendition="#aq">inventi</hi>rt worden/ welches/ wann man jede Art <hi rendition="#aq">con&#x017F;ideri</hi>ren wollte/ im Discurs<lb/>
zu lang werden do&#x0364;rffte; dahero ich es anjetzo in die&#x017F;em Tracta&#x0364;tlein unterla&#x017F;&#x017F;e. Will<lb/>
demnach nur die beyden Manieren Feuermo&#x0364;r&#x017F;er/ &#x017F;o heutiges Tages brauchbar/<lb/>
be&#x017F;chreiben/ und deren <hi rendition="#aq">proportion</hi> anhero &#x017F;etzen.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Abtheilung eines Feuermo&#x0364;r&#x017F;ers mit dem Schemmel</hi><lb/>
oder Fu&#x017F;&#x017F;e.</head><lb/>
        <list>
          <item>Die La&#x0364;nge des Mo&#x0364;r&#x017F;ers i&#x017F;t 2. gantze <hi rendition="#aq">Diam.</hi> und <formula notation="TeX">\frac{20}{48}</formula> Theil <hi rendition="#aq">AB.</hi></item><lb/>
          <item>Die inwendige La&#x0364;nge bis zur Cammer 1½ <hi rendition="#aq">Diam. BC.</hi></item><lb/>
          <item>Die Tieffe der Cammer &#x2154; <hi rendition="#aq">Diam. CD.</hi></item><lb/>
          <item>Die Weite der Cammer <formula notation="TeX">\frac{18}{48}</formula> Theil <hi rendition="#aq">Diametri EF.</hi></item><lb/>
          <item>Die Sta&#x0364;rcke des Fu&#x017F;&#x017F;es <formula notation="TeX">\frac{12}{48}</formula> oder ¼ des <hi rendition="#aq">Diam. AD.</hi></item><lb/>
          <item>Die Breite des Fu&#x017F;&#x017F;es 1<formula notation="TeX">\frac{40}{48}</formula> Theil <hi rendition="#aq">Diametri.</hi></item><lb/>
          <item>Die La&#x0364;nge des Fu&#x017F;&#x017F;es 2. und <formula notation="TeX">\frac{12}{48}</formula> Theil des <hi rendition="#aq">Diam. GH.</hi></item><lb/>
          <item>Die Sta&#x0364;rcke des Feuermo&#x0364;r&#x017F;ers am Fluge <formula notation="TeX">\frac{7}{48}</formula> <hi rendition="#aq">IK.</hi></item><lb/>
          <item>Die Sta&#x0364;rcke des Feuermo&#x0364;r&#x017F;ers/ wo die Kugel oder der Granat zu &#x017F;itzen ko&#x0364;mmt/<lb/><formula notation="TeX">\frac{9}{48}</formula> oder &#x2159; Theil des <hi rendition="#aq">Diam. FN.</hi> oder <hi rendition="#aq">EO.</hi></item><lb/>
          <item>Die Sta&#x0364;rcke des Ober&#x017F;im&#x017F;es/ oder Blatte <formula notation="TeX">\frac{14}{48}</formula> <hi rendition="#aq">Diam. PQ.</hi></item><lb/>
          <item>Die Senckung des Mo&#x0364;r&#x017F;ers i&#x017F;t 6. Grad/ <hi rendition="#aq">RB.</hi></item>
        </list><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">NOTA</hi>.</hi> </head><lb/>
          <p>Beym Fu&#x017F;&#x017F;e/ mit <hi rendition="#aq">G.</hi> bemerckt/ i&#x017F;t dem Metall was abgenommen/ den Feuer-<lb/>
mo&#x0364;r&#x017F;er da&#x017F;elb&#x017F;t de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er mit der Brech&#x017F;tange oder Hebebaum zu heben und zu<lb/>
wenden; deßwegen man auch an die Frie&#x017F;en <hi rendition="#aq">S.</hi> und <hi rendition="#aq">T.</hi> etwas &#x017F;eitenwerts Del-<lb/>
phinen oder Aerme ordnen kan.</p><lb/>
          <p>Die u&#x0364;brigen Sta&#x0364;rcken/ Blatten/ Sta&#x0364;bgen/ Cani&#x017F;e und Hohlkehlen/ ko&#x0364;n-<lb/>
nen aus <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 143. allwo der Maß&#x017F;tabe in 48. gleiche Theile getheilet i&#x017F;t/ beliebend<lb/>
nachgeme&#x017F;&#x017F;en werden.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">L ij</fw>
      <fw place="bottom" type="catch">Aus-</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0095] ſten feinen Anſehens gemacht werden/ iſt denen/ ſo Praxin haben/ allzuwohl bekandt. Wiewohl theils Autores/ in ihren gedruckten Buͤchern/ von Aus- theil- und Werffung der unterſchiedlichen Arten Ernſt-Kugeln/ gar ungleicher Meinung ſeynd/ darunter einer (deſſen Nahmen ich Ehren halber nicht zu nen- nen begehre) ein compendoͤſes Tractaͤtlein vor etlichen 20. Jahren zum er- ſtenmal ausgehen laſſen/ darinnen er gar contrari-Sachen vorgebracht/ daß/ wenn man aus feinen vorbeſchriebenen Tabellen ſeine Arten Feuermoͤrſner la- den wolte/ wohl mehr als ⅓ Theil Pulver von ſeiner geordneten Ladung uͤbrig bleiben/ und nicht in die Cammer des Feuermoͤrſers gehen wuͤrde. Jngleichen iſt in gedachtem Autore (wiewohl von andern Autoren mehr geſchehen) eine falſche Regul/ wegen des Granatenſchieſſens/ deſſen ein jeder/ ſo Granaten ge- ſchoſſen/ mir Zeugnus geben wird/ beſchrieben. Andere Dinge zu geſchweigen. Die Feuermoͤrſer nun werden ebenfalls/ wie oben angefuͤhret worden/ von Metall/ oder/ ſo man kein Metall haben kan/ von Eiſen gegoſſen. Und muß man meiſtentheils dahin ſehen/ daß die Cammer des Feuermoͤrſers ihre rechte Staͤrcke am Metall/ und ſelbige das gehoͤrige Pulver/ ſo hinter einen Gra- naten billich geladen werden ſoll/ jedoch alſo faſſe/ damit noch ein hoͤltzerner Spie- gel die Cammer eben ſchlieſſen moͤge. Nach welcher Pulverfaſſung/ und Staͤr- cke des Metalls um die Cammer/ ſich proportionaliter das Metall am Feuer- moͤrſer verlieren muß. Ob nun wohl unterſchiedliche Arten Feuermoͤrſer/ theils 1½. 2. oder 2½. Diameter, ohne die Cammer/ lang/ theils auch mit viereckigten und waltzigten Fuͤſſen oder Schemmeln/ theils welche ohne Fuͤſſe/ ſondern die Zapffen in der Mitten/ auch andere/ ſo ſolche unten am Boden des Moͤrſers haben/ theils mit langen und engen/ theils mit weiten und kurtzen Cammern inventirt worden/ welches/ wann man jede Art conſideriren wollte/ im Discurs zu lang werden doͤrffte; dahero ich es anjetzo in dieſem Tractaͤtlein unterlaſſe. Will demnach nur die beyden Manieren Feuermoͤrſer/ ſo heutiges Tages brauchbar/ beſchreiben/ und deren proportion anhero ſetzen. Abtheilung eines Feuermoͤrſers mit dem Schemmel oder Fuſſe. Die Laͤnge des Moͤrſers iſt 2. gantze Diam. und [FORMEL] Theil AB. Die inwendige Laͤnge bis zur Cammer 1½ Diam. BC. Die Tieffe der Cammer ⅔ Diam. CD. Die Weite der Cammer [FORMEL] Theil Diametri EF. Die Staͤrcke des Fuſſes [FORMEL] oder ¼ des Diam. AD. Die Breite des Fuſſes 1[FORMEL] Theil Diametri. Die Laͤnge des Fuſſes 2. und [FORMEL] Theil des Diam. GH. Die Staͤrcke des Feuermoͤrſers am Fluge [FORMEL] IK. Die Staͤrcke des Feuermoͤrſers/ wo die Kugel oder der Granat zu ſitzen koͤmmt/ [FORMEL] oder ⅙ Theil des Diam. FN. oder EO. Die Staͤrcke des Oberſimſes/ oder Blatte [FORMEL] Diam. PQ. Die Senckung des Moͤrſers iſt 6. Grad/ RB. NOTA. Beym Fuſſe/ mit G. bemerckt/ iſt dem Metall was abgenommen/ den Feuer- moͤrſer daſelbſt deſto beſſer mit der Brechſtange oder Hebebaum zu heben und zu wenden; deßwegen man auch an die Frieſen S. und T. etwas ſeitenwerts Del- phinen oder Aerme ordnen kan. Die uͤbrigen Staͤrcken/ Blatten/ Staͤbgen/ Caniſe und Hohlkehlen/ koͤn- nen aus Fig. 143. allwo der Maßſtabe in 48. gleiche Theile getheilet iſt/ beliebend nachgemeſſen werden. Aus- L ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/95
Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/95>, abgerufen am 18.04.2024.