Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

muß, um von einem Orte zum andern zu
kommen --

Vater. Ja, und wenn ihr durch Ar-
beitsamkeit und Mäßigkeit im Essen und Trin-
ken euch täglich abhärtet, daß ihr so eine
Reise aushalten könt: so machen wir schon
einmahl einen kleinen Spazziergang nach Tra-
vemünde,
wo die Ostsee angeht --

Alle. Oh! oh!

Vater, -- sezzen uns da auf ein Schif,
und lassen uns ein Paar Meilen weit ins
Meer hinein fahren.

Alle sprangen auf, hingen sich dem Vater
an Hals, Arme und Knie und drükten ihre
Freude durch Liebkosungen, durch Händeklat-
schen und durch Hüpfen und Springen aus.

Mutter. Nehmt ihr mich auch mit?

Lotte. Ja, wenn du so weit gehen
kanst! -- Das ist aber weit hin -- nicht
wahr Vater? -- wohl noch weiter, als nach
Wandsbek, wo Herr Claudius wohnt
und noch einer, der ein großes Haus und
einen großen Garten hat -- ach! der ist so

groß,

muß, um von einem Orte zum andern zu
kommen —

Vater. Ja, und wenn ihr durch Ar-
beitſamkeit und Maͤßigkeit im Eſſen und Trin-
ken euch taͤglich abhaͤrtet, daß ihr ſo eine
Reiſe aushalten koͤnt: ſo machen wir ſchon
einmahl einen kleinen Spazziergang nach Tra-
vemuͤnde,
wo die Oſtſee angeht —

Alle. Oh! oh!

Vater, — ſezzen uns da auf ein Schif,
und laſſen uns ein Paar Meilen weit ins
Meer hinein fahren.

Alle ſprangen auf, hingen ſich dem Vater
an Hals, Arme und Knie und druͤkten ihre
Freude durch Liebkoſungen, durch Haͤndeklat-
ſchen und durch Huͤpfen und Springen aus.

Mutter. Nehmt ihr mich auch mit?

Lotte. Ja, wenn du ſo weit gehen
kanſt! — Das iſt aber weit hin — nicht
wahr Vater? — wohl noch weiter, als nach
Wandsbek, wo Herr Claudius wohnt
und noch einer, der ein großes Haus und
einen großen Garten hat — ach! der iſt ſo

groß,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0050" n="10"/>
muß, um von einem Orte zum andern zu<lb/>
kommen &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Ja, und wenn ihr durch Ar-<lb/>
beit&#x017F;amkeit und Ma&#x0364;ßigkeit im E&#x017F;&#x017F;en und Trin-<lb/>
ken euch ta&#x0364;glich abha&#x0364;rtet, daß ihr &#x017F;o eine<lb/>
Rei&#x017F;e aushalten ko&#x0364;nt: &#x017F;o machen wir &#x017F;chon<lb/>
einmahl einen kleinen Spazziergang nach <hi rendition="#fr">Tra-<lb/>
vemu&#x0364;nde,</hi> wo die <hi rendition="#fr">O&#x017F;t&#x017F;ee</hi> angeht &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Alle.</hi> Oh! oh!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater,</hi> &#x2014; &#x017F;ezzen uns da auf ein Schif,<lb/>
und la&#x017F;&#x017F;en uns ein Paar Meilen weit ins<lb/>
Meer hinein fahren.</p><lb/>
          <p>Alle &#x017F;prangen auf, hingen &#x017F;ich dem Vater<lb/>
an Hals, Arme und Knie und dru&#x0364;kten ihre<lb/>
Freude durch Liebko&#x017F;ungen, durch Ha&#x0364;ndeklat-<lb/>
&#x017F;chen und durch Hu&#x0364;pfen und Springen aus.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Mutter.</hi> Nehmt ihr mich auch mit?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Ja, wenn du &#x017F;o weit gehen<lb/>
kan&#x017F;t! &#x2014; Das i&#x017F;t aber weit hin &#x2014; nicht<lb/>
wahr Vater? &#x2014; wohl noch weiter, als nach<lb/><hi rendition="#fr">Wandsbek,</hi> wo Herr <hi rendition="#fr">Claudius</hi> wohnt<lb/>
und noch einer, der ein großes Haus und<lb/>
einen großen Garten hat &#x2014; ach! der i&#x017F;t &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">groß,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0050] muß, um von einem Orte zum andern zu kommen — Vater. Ja, und wenn ihr durch Ar- beitſamkeit und Maͤßigkeit im Eſſen und Trin- ken euch taͤglich abhaͤrtet, daß ihr ſo eine Reiſe aushalten koͤnt: ſo machen wir ſchon einmahl einen kleinen Spazziergang nach Tra- vemuͤnde, wo die Oſtſee angeht — Alle. Oh! oh! Vater, — ſezzen uns da auf ein Schif, und laſſen uns ein Paar Meilen weit ins Meer hinein fahren. Alle ſprangen auf, hingen ſich dem Vater an Hals, Arme und Knie und druͤkten ihre Freude durch Liebkoſungen, durch Haͤndeklat- ſchen und durch Huͤpfen und Springen aus. Mutter. Nehmt ihr mich auch mit? Lotte. Ja, wenn du ſo weit gehen kanſt! — Das iſt aber weit hin — nicht wahr Vater? — wohl noch weiter, als nach Wandsbek, wo Herr Claudius wohnt und noch einer, der ein großes Haus und einen großen Garten hat — ach! der iſt ſo groß,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/50
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/50>, abgerufen am 16.04.2024.