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Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

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dienst Christi/ ohne aller Menschen
wercke: Wer aber anders gleubet/ dz
jhm Gott seine sünde vergeben wolle/
wen er gleich nicht von sünden ablesset/
der hat einen betrogenen falschen glau-
ben/ vnd kan nimmermehr seelig wer-
den/ so lang er nicht von seinen sünden
abstehet.

Wie aber die Lobgesänge des H. Psal-
ters Davids grosse krafft haben/ wird geleh-
ret lib. 2. p. 477. mit diesen worten?

Auß diesen grün den ist offenbar/
das Gottes Lob vnd die lobgesänge
müsse sondere grosse nutz vnnd krafft
haben. Welches aber niemand also
verstehen sol/ das den blossen worten
an jhm selbst ohn allen Glauben vnd
andacht solche krafft zugeschrieben
werde vmb des blossen lautes willen/
sondern das die lobgesänge mit gleubi-
gen Hertzen gesungen vnd gesprochen
solche sondere krafft haben.

Besiehe auch lib. 2. p. 635. da er also redet:

Diese wort soltu offt in deinem
Hertzen wiederholen/ vnd ist nicht dar-
an gelegen/ das du viel sprüche lernest/
sondern daran ist gelegen/ das du einen

spruch
C v

dienſt Chriſti/ ohne aller Menſchen
wercke: Wer aber anders gleubet/ dz
jhm Gott ſeine ſuͤnde vergeben wolle/
wen er gleich nicht von ſuͤndẽ ableſſet/
der hat einen betrogenen falſchẽ glau-
ben/ vnd kan nimmermehr ſeelig wer-
den/ ſo lang er nicht von ſeinen ſuͤnden
abſtehet.

Wie aber die Lobgeſaͤnge des H. Pſal-
ters Davids groſſe krafft haben/ wird geleh-
ret lib. 2. p. 477. mit dieſen worten?

Auß dieſen gruͤn den iſt offenbar/
das Gottes Lob vnd die lobgeſaͤnge
muͤſſe ſondere groſſe nutz vnnd krafft
haben. Welches aber niemand alſo
verſtehen ſol/ das den bloſſen worten
an jhm ſelbſt ohn allen Glauben vnd
andacht ſolche krafft zugeſchrieben
werde vmb des bloſſen lautes willen/
ſondern das die lobgeſaͤnge mit gleubi-
gen Hertzen geſungen vnd geſprochen
ſolche ſondere krafft haben.

Beſiehe auch lib. 2. p. 635. da er alſo redet:

Dieſe wort ſoltu offt in deinem
Hertzen wiederholen/ vnd iſt nicht dar-
an gelegen/ das du viel ſpruͤche lerneſt/
ſondern daran iſt gelegen/ das du einen

ſpruch
C v
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[[45]/0045] dienſt Chriſti/ ohne aller Menſchen wercke: Wer aber anders gleubet/ dz jhm Gott ſeine ſuͤnde vergeben wolle/ wen er gleich nicht von ſuͤndẽ ableſſet/ der hat einen betrogenen falſchẽ glau- ben/ vnd kan nimmermehr ſeelig wer- den/ ſo lang er nicht von ſeinen ſuͤnden abſtehet. Wie aber die Lobgeſaͤnge des H. Pſal- ters Davids groſſe krafft haben/ wird geleh- ret lib. 2. p. 477. mit dieſen worten? Auß dieſen gruͤn den iſt offenbar/ das Gottes Lob vnd die lobgeſaͤnge muͤſſe ſondere groſſe nutz vnnd krafft haben. Welches aber niemand alſo verſtehen ſol/ das den bloſſen worten an jhm ſelbſt ohn allen Glauben vnd andacht ſolche krafft zugeſchrieben werde vmb des bloſſen lautes willen/ ſondern das die lobgeſaͤnge mit gleubi- gen Hertzen geſungen vnd geſprochen ſolche ſondere krafft haben. Beſiehe auch lib. 2. p. 635. da er alſo redet: Dieſe wort ſoltu offt in deinem Hertzen wiederholen/ vnd iſt nicht dar- an gelegen/ das du viel ſpruͤche lerneſt/ ſondern daran iſt gelegen/ das du einen ſpruch C v

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Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/45>, abgerufen am 28.03.2024.