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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die Gesundheit
Die Gesundheit eine unerkand-
te Wollthat GOttes.
Sir. c. XXX. 15.
Gesund und frisch seyn ist besser denn Gold,
und ein gesunder Leib ist besser denn
grosses Gut.

[Abbildung]
Wir wissen öfters nicht, wie gros des
Höchsten Gaben,

So lange wir sie noch in dem Ge-
nusse haben;

Allein wenn sie verscherzt, so wird es erst bedacht,
Wie gros das Kleinod sey, das man vorher ver-
lacht.

Wir können den Beweis gleich auser Zweifel sezzen,
Wenn man nur überdenkt, wie wir geringe schäz-
zen,

Das allerbeste Gut, das man Gesundheit nennt,
Das keiner eher nicht, als wenn er krank erkennt.
Wie viele finden sich, die auf den Leib los stürmen,
Wie würden diese nicht mit Sorgfalt ihn beschir-
men?

Wenn sie erkenneten, daß in der Zeitlichkeit,
Kein größres Gut, was uns mit dem Genus er-
freut

Als die Gesundheit sey? Der HErr hat uns das Le-
ben

Durch
Die Geſundheit
Die Geſundheit eine unerkand-
te Wollthat GOttes.
Sir. c. XXX. 15.
Geſund und friſch ſeyn iſt beſſer denn Gold,
und ein geſunder Leib iſt beſſer denn
groſſes Gut.

[Abbildung]
Wir wiſſen oͤfters nicht, wie gros des
Hoͤchſten Gaben,

So lange wir ſie noch in dem Ge-
nuſſe haben;

Allein wenn ſie verſcherzt, ſo wird es erſt bedacht,
Wie gros das Kleinod ſey, das man vorher ver-
lacht.

Wir koͤnnen den Beweis gleich auſer Zweifel ſezzen,
Wenn man nur uͤberdenkt, wie wir geringe ſchaͤz-
zen,

Das allerbeſte Gut, das man Geſundheit nennt,
Das keiner eher nicht, als wenn er krank erkennt.
Wie viele finden ſich, die auf den Leib los ſtuͤrmen,
Wie wuͤrden dieſe nicht mit Sorgfalt ihn beſchir-
men?

Wenn ſie erkenneten, daß in der Zeitlichkeit,
Kein groͤßres Gut, was uns mit dem Genus er-
freut

Als die Geſundheit ſey? Der HErr hat uns das Le-
ben

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[160/0172] Die Geſundheit Die Geſundheit eine unerkand- te Wollthat GOttes. Sir. c. XXX. 15. Geſund und friſch ſeyn iſt beſſer denn Gold, und ein geſunder Leib iſt beſſer denn groſſes Gut. [Abbildung] Wir wiſſen oͤfters nicht, wie gros des Hoͤchſten Gaben, So lange wir ſie noch in dem Ge- nuſſe haben; Allein wenn ſie verſcherzt, ſo wird es erſt bedacht, Wie gros das Kleinod ſey, das man vorher ver- lacht. Wir koͤnnen den Beweis gleich auſer Zweifel ſezzen, Wenn man nur uͤberdenkt, wie wir geringe ſchaͤz- zen, Das allerbeſte Gut, das man Geſundheit nennt, Das keiner eher nicht, als wenn er krank erkennt. Wie viele finden ſich, die auf den Leib los ſtuͤrmen, Wie wuͤrden dieſe nicht mit Sorgfalt ihn beſchir- men? Wenn ſie erkenneten, daß in der Zeitlichkeit, Kein groͤßres Gut, was uns mit dem Genus er- freut Als die Geſundheit ſey? Der HErr hat uns das Le- ben Durch

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/172>, abgerufen am 29.03.2024.