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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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sämtlichen Pyramiden bis Riga, was dann auch bewerkstelligt wird. Wir klettern auf alle zusammen und finden heraus, daß die Pyramide von Riga wahrscheinlich äußerlich eine Ziegelpyramide war mit einem massiv gebauten Kern. Auf dem Rückwege fangen wir eine kleine Schlange, die Lepsius in seiner Tasche mitnimmt; ziemlich spät kommen wir bei den Zelten an; auch Frey hat heut das Männchen einer gehörnten Schlange gefangen. - Franke ist seit heut nicht recht wohl. Das Wetter war heut köstlich; freilich nur etwa 21° am Mittag, aber die Luft von einer wunderbaren Reinheit; die Berge gegenüber scheinen nur einen Büchsenschuß entfernt. -

Sonntag den 26ten März 1843. Der Morgen ist wieder sehr schön, beinah 10° Wärme. Der heutige Tag wird überhaupt sehr heiß; wir haben um Mittag 27 1/2° Hitze, im Zelte 30° und abends im Zelte 35°. - Ich bleibe vor dem Frühstück zu Hause und sehe Frey zu, wie er eine Gruppe von Todtenköpfen vor Wild's Zelte malt. Abeken übersetzt uns dabei Auszüge aus Vöken's[unleserliches Material] Amerika, die im Athenaeum stehen. Nach 2 Uhr mache ich mich mit Frey, Ernst und Max nach der Ebne hinunter; es ist sehr heiß, wir gehen nur bis zum Ende des Dammes; ich schieße 2 wilde Enten, kann aber eine, die ins Getreide fällt, absolut nicht finden. Nachher sitze ich mit Ernst noch ein Stündchen am Wasser im Palmenwalde innert der Barke und erfreue mich des schönen Anblicks; dann nach Hause. Wir empfangen heut neue Zeitungen und ich lese darin Briefe der Unsrigen über unsre Reise, waren von Lepsius und Abeken. Ich habe heut Abend, da ich mich zum Schlafen niederlegen will, sehr starke Zahnschmerzen, und die mich samt einer Menge von Flöhen viele Stunden lang vom Schlaf abhalten. -

sämtlichen Pyramiden bis Riga, was dann auch bewerkstelligt wird. Wir klettern auf alle zusammen und finden heraus, daß die Pyramide von Riga wahrscheinlich äußerlich eine Ziegelpyramide war mit einem massiv gebauten Kern. Auf dem Rückwege fangen wir eine kleine Schlange, die Lepsius in seiner Tasche mitnimmt; ziemlich spät kommen wir bei den Zelten an; auch Frey hat heut das Männchen einer gehörnten Schlange gefangen. - Franke ist seit heut nicht recht wohl. Das Wetter war heut köstlich; freilich nur etwa 21° am Mittag, aber die Luft von einer wunderbaren Reinheit; die Berge gegenüber scheinen nur einen Büchsenschuß entfernt. -

Sonntag den 26ten März 1843. Der Morgen ist wieder sehr schön, beinah 10° Wärme. Der heutige Tag wird überhaupt sehr heiß; wir haben um Mittag 27 ½° Hitze, im Zelte 30° und abends im Zelte 35°. - Ich bleibe vor dem Frühstück zu Hause und sehe Frey zu, wie er eine Gruppe von Todtenköpfen vor Wild’s Zelte malt. Abeken übersetzt uns dabei Auszüge aus Vöken’s[unleserliches Material] Amerika, die im Athenaeum stehen. Nach 2 Uhr mache ich mich mit Frey, Ernst und Max nach der Ebne hinunter; es ist sehr heiß, wir gehen nur bis zum Ende des Dammes; ich schieße 2 wilde Enten, kann aber eine, die ins Getreide fällt, absolut nicht finden. Nachher sitze ich mit Ernst noch ein Stündchen am Wasser im Palmenwalde innert der Barke und erfreue mich des schönen Anblicks; dann nach Hause. Wir empfangen heut neue Zeitungen und ich lese darin Briefe der Unsrigen über unsre Reise, waren von Lepsius und Abeken. Ich habe heut Abend, da ich mich zum Schlafen niederlegen will, sehr starke Zahnschmerzen, und die mich samt einer Menge von Flöhen viele Stunden lang vom Schlaf abhalten. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/176>, abgerufen am 24.04.2024.