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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Montag den 27ten März 1843. Heute früh ist es 14° Wärme; ich bleibe zu Hause. Es dauert nicht lange, so fängt ein heißer Südwind an zu wehen, der mit enormen Staube vermischt ist; ich fürchte, es ist der Hamsin und wir werden ihn 6 Wochen lang haben, die Sonne ging in trüber Athmosphäre auf, so daß ich gleich nichts Gutes vermuthete. Und nun vermehrte sich die Dicke der Luft von Stunde zu Stunde; es wurde heißer und heißer; wir hatten 32° außer dem Zelte im Schatten und 30-31° im Zelte. Noch bei Sonnenuntergang 27° und jetzt um 9 Uhr Abends 22 1/2° Wärme. Am Nachmittag drehte sich der Wind nach Westen und als ich auf das Plateau ging, war es ein interressanter und wunderbarer Anblick, Wüste wie Thal anzuschauen; nichts als eine Nebelsandmasse; die Sonne war nicht zu sehen; an manchen Stellen war die Luft gelblich; der Wind heiß, das Athmen ward einem schwerer, der Sand und Staub fiel auf die Brust; die Palmenwälder, das Mokattamgebirge waren nicht zu sehen. Ich arbeitete heut an meinem Plan, und will, so gut es bei dem Wetter gehen mag, den des Pyramidenfeldes von Sauat el Arrian aufnehmen, dann aber zu dem von Daschur übergehen, um damit meine hiesigen Arbeiten zu schließen.- Franke, der schon gestern unwohl war, ist es noch heute, man weiß nicht recht, was es sein mag. -

Dienstag den 28ten März 1843. Ich führe heut meine Parthie nach Sauat el Arrian aus; etwa um 7 Uhr reite ich mit dem kleinen Hassan aus; das Feld ist nahe bei Ghize und ich brauche mehr als 11/2 Stunden

Montag den 27ten März 1843. Heute früh ist es 14° Wärme; ich bleibe zu Hause. Es dauert nicht lange, so fängt ein heißer Südwind an zu wehen, der mit enormen Staube vermischt ist; ich fürchte, es ist der Hamsin und wir werden ihn 6 Wochen lang haben, die Sonne ging in trüber Athmosphäre auf, so daß ich gleich nichts Gutes vermuthete. Und nun vermehrte sich die Dicke der Luft von Stunde zu Stunde; es wurde heißer und heißer; wir hatten 32° außer dem Zelte im Schatten und 30-31° im Zelte. Noch bei Sonnenuntergang 27° und jetzt um 9 Uhr Abends 22 ½° Wärme. Am Nachmittag drehte sich der Wind nach Westen und als ich auf das Plateau ging, war es ein interressanter und wunderbarer Anblick, Wüste wie Thal anzuschauen; nichts als eine Nebelsandmasse; die Sonne war nicht zu sehen; an manchen Stellen war die Luft gelblich; der Wind heiß, das Athmen ward einem schwerer, der Sand und Staub fiel auf die Brust; die Palmenwälder, das Mokattamgebirge waren nicht zu sehen. Ich arbeitete heut an meinem Plan, und will, so gut es bei dem Wetter gehen mag, den des Pyramidenfeldes von Sauat el Arrian aufnehmen, dann aber zu dem von Daschur übergehen, um damit meine hiesigen Arbeiten zu schließen.- Franke, der schon gestern unwohl war, ist es noch heute, man weiß nicht recht, was es sein mag. -

Dienstag den 28ten März 1843. Ich führe heut meine Parthie nach Sauat el Arrian aus; etwa um 7 Uhr reite ich mit dem kleinen Hassan aus; das Feld ist nahe bei Ghize und ich brauche mehr als 1½ Stunden

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[176/0177] Montag d 27ten März 1843. Heute früh ist es 14° Wärme; ich bleibe zu Hause. Es dauert nicht lange, so fängt ein heißer Südwind an zu wehen, der mit enormen Staube vermischt ist; ich fürchte, es ist d Hamsin d wir werden ihn 6 Wochen lang haben, die Sonne ging in trüber Athmosphäre auf, so daß ich gleich nichts Gutes vermuthete. Und nun vermehrte sich d Dicke d Luft v Stunde zu Stunde; es wurde heißer d heißer; wir hatten 32° außer d Zelte im Schatten d 30-31° im Zelte. Noch bei Sonnenuntergang 27° d jetzt um 9 Uhr Abends 22 ½° Wärme. Am Nachmittag drehte sich d Wind nach Westen d als ich auf d Plateau ging, war es ein interressanter d wunderbarer Anblick, Wüste wie Thal anzuschauen; nichts als eine Nebelsandmasse; die Sonne war nicht zu sehen; an manchen Stellen war d Luft gelblich; der Wind heiß, das Athmen ward einem schwerer, der Sand d Staub fiel auf d Brust; die Palmenwälder, das Mokattamgeb waren nicht zu sehen. Ich arbeitete heut an meinem Plan, d will, so gut es bei dem Wetter gehen mag, den des Pyramidenfeldes von Sauat el Arrian aufnehmen, dann aber zu dem von Daschur übergehen, um damit meine hiesigen Arbeiten zu schließen.- Franke, der schon gestern unwohl war, ist es noch heute, man weiß nicht recht, was es sein mag. - Dienstag d 28ten März 1843. Ich führe heut meine Parthie nach Sauat el Arrian aus; etwa um 7 Uhr reite ich mit dem kl Hassan aus; das Feld ist nahe bei Ghize d ich brauche mehr als 1½ Stunden

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/177>, abgerufen am 28.03.2024.