Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

Bild:
<< vorherige Seite

die Wachen präsentirten, und wir, die wir noch einige Minuten im Vorzimmer geblieben waren, erhielten noch einen Gruß von ihm. - Am Nachmittage machte ich mit Bonomi und Frei einen Spatzierritt nach dem Hafen und dem Meergestade bei den Obelisken, Frei malte und ich ging umher. Lepsius war heut zum englischen GeneralConsul Barnett geladen. -

Sonnabend den 24ten September 1842 Um 6 Uhr weckte mich Bonomi, und ich ritt mit ihm und Frei wiederum nach dem Thor der Pompejussäule, was ich diesmal von der Stadt aus zeichnete; Frei machte eine treffliche Palmenskizze in Öl. Nach dem Dejeuner malte ich dieses Thor in Wasserfarben. - Am Abend mit Frei, Ernst Weidenbach und Dr. Schreiber zum Gibara, wir besehen seinen Garten, die ausgegrabenen Säulenschäfte hinter demselben, den trefflichen Kiosk, gehen nach oben und sind bei seinem Essen zugegen, wo es frischen Spargel gibt. Inzwischen kommt der Pascha in den Kiosk. Dann gehen wir ganz oben, trinken Kaffee und rauchen eine Pfeife; wieder hinunter und ich spiele mit Ernst 2 Parthien Billard. Ein schönes Bouquet von Cantifolien und andren Blumen nehmen wir zum Geschenk mit. Nach 7 kommen wir nach Hause.

Sonntag den 25ten September 1842. Um 9 Uhr Vormittag ging ich mit Lepsius zu Anastasi und wir fuhren mit ihm zu Boghos-Bey. Seine Wohnung war sehr einfach; vor seinem Haus eine Wache von etwa 9 Mann; auf dem Hofe laufen 2 Strauße umher. Er kam uns freundlich entgegen, ließ uns niedersitzen und begann die Unterhaltung mit einer Schmeichelei, wie außerordentlich wohlwollend der Pascha die Sendung seiner Majestät aufgenommen; es sei der erste Brief, den er von einem König erhalten habe; dann

die Wachen präsentirten, und wir, die wir noch einige Minuten im Vorzimmer geblieben waren, erhielten noch einen Gruß von ihm. - Am Nachmittage machte ich mit Bonomi und Frei einen Spatzierritt nach dem Hafen und dem Meergestade bei den Obelisken, Frei malte und ich ging umher. Lepsius war heut zum englischen GeneralConsul Barnett geladen. -

Sonnabend den 24ten September 1842 Um 6 Uhr weckte mich Bonomi, und ich ritt mit ihm und Frei wiederum nach dem Thor der Pompejussäule, was ich diesmal von der Stadt aus zeichnete; Frei machte eine treffliche Palmenskizze in Öl. Nach dem Dejeuner malte ich dieses Thor in Wasserfarben. - Am Abend mit Frei, Ernst Weidenbach und Dr. Schreiber zum Gibara, wir besehen seinen Garten, die ausgegrabenen Säulenschäfte hinter demselben, den trefflichen Kiosk, gehen nach oben und sind bei seinem Essen zugegen, wo es frischen Spargel gibt. Inzwischen kommt der Pascha in den Kiosk. Dann gehen wir ganz oben, trinken Kaffee und rauchen eine Pfeife; wieder hinunter und ich spiele mit Ernst 2 Parthien Billard. Ein schönes Bouquet von Cantifolien und andren Blumen nehmen wir zum Geschenk mit. Nach 7 kommen wir nach Hause.

Sonntag den 25ten September 1842. Um 9 Uhr Vormittag ging ich mit Lepsius zu Anastasi und wir fuhren mit ihm zu Boghos-Bey. Seine Wohnung war sehr einfach; vor seinem Haus eine Wache von etwa 9 Mann; auf dem Hofe laufen 2 Strauße umher. Er kam uns freundlich entgegen, ließ uns niedersitzen und begann die Unterhaltung mit einer Schmeichelei, wie außerordentlich wohlwollend der Pascha die Sendung seiner Majestät aufgenommen; es sei der erste Brief, den er von einem König erhalten habe; dann

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0039" n="38"/>
die Wachen präsentirten, <choice><abbr>u</abbr><expan>und</expan></choice> wir, die wir noch einige Minuten im Vorzimmer geblieben waren, erhielten noch einen Gruß <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> ihm. - Am Nachmittage machte ich mit <persName>Bonomi</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <persName>Frei</persName> einen Spatzierritt nach <choice><abbr>d</abbr><expan>dem</expan></choice> Hafen <choice><sic>nd</sic><corr>und</corr></choice> dem Meergestade bei <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> <placeName>Obelisk</placeName>en, <persName>Frei</persName> malte <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich ging umher. <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName> war heut <choice><abbr>z</abbr><expan>zum</expan></choice> <choice><abbr>engl</abbr><expan>englischen</expan></choice> <choice><abbr>GConsul</abbr><expan>GeneralConsul</expan></choice> <persName>Barnett</persName> geladen. -
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1842-09-24"><hi rendition="#u">Sonnabend <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 24ten <choice><abbr>Sept</abbr><expan>September</expan></choice> 1842</hi></date> Um 6 Uhr weckte mich <persName>Bonomi</persName>, <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich ritt mit ihm <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> <persName>Frei</persName> wiederum nach dem Thor der <placeName>Pompejussäule</placeName>, was ich diesmal <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Stadt aus zeichnete; <persName>Frei</persName> machte eine treffliche Palmenskizze in Öl. Nach <choice><abbr>d</abbr><expan>dem</expan></choice> Dejeuner malte ich dieses Thor in Wasserfarben. - Am Abend mit <persName>Frei</persName>, <persName><choice><abbr>E</abbr><expan>Ernst</expan></choice><choice><abbr>Weid</abbr><expan>Weidenbach</expan></choice></persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Dr. <persName>Schreiber</persName> zum <persName>Gibara</persName>, wir besehen seinen Garten, die ausgegrabenen Säulenschäfte hinter demselben, den trefflichen Kiosk, gehen <choice><abbr>na</abbr><expan>nach</expan></choice> oben <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice>  sind bei <choice><abbr>s</abbr><expan>seinem</expan></choice> Essen <choice><sic>zugegegen</sic><corr>zugegen</corr></choice>, wo es frischen Spargel gibt. <choice><abbr>Inzw</abbr><expan>Inzwischen</expan></choice> kommt <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Pascha in <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> Kiosk. Dann gehen wir ganz oben<choice><sic/><corr>,</corr></choice> trinken Kaffee <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> rauchen <choice><abbr>e</abbr><expan>eine</expan></choice> Pfeife; wieder hinunter <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> ich spiele mit <persName>Ernst</persName> 2 <choice><abbr>Parth</abbr><expan>Parthien</expan></choice> Billard. Ein schönes Bouquet <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> Cantifolien <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> andren Blumen nehmen wir zum Geschenk mit. Nach 7 kommen wir nach Hause.
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1842-09-25"><hi rendition="#u">Sonntag <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> 25ten <choice><abbr>Sept</abbr><expan>September</expan></choice> 1842</hi></date>. Um 9 Uhr Vormittag ging ich mit <persName><choice><abbr>Leps</abbr><expan>Lepsius</expan></choice></persName> zu <persName>Anastasi</persName> <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> wir fuhren mit ihm zu <persName>Boghos</persName>-Bey. Seine Wohnung war sehr einfach; vor seinem Haus eine Wache von etwa 9 Mann; auf <choice><abbr>d</abbr><expan>dem</expan></choice> Hofe laufen 2 Strauße umher. Er kam uns freundlich entgegen, ließ uns niedersitzen <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> begann <choice><abbr>d</abbr><expan>die</expan></choice> Unterhaltung mit <choice><abbr>e</abbr><expan>einer</expan></choice> Schmeichelei, wie außerordentlich wohlwollend <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Pascha die Sendung seiner Majestät aufgenommen; es sei der erste Brief, den er <choice><abbr>v</abbr><expan>von</expan></choice> einem König erhalten habe; dann
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0039] die Wachen präsentirten, u wir, die wir noch einige Minuten im Vorzimmer geblieben waren, erhielten noch einen Gruß v ihm. - Am Nachmittage machte ich mit Bonomi d Frei einen Spatzierritt nach d Hafen und dem Meergestade bei d Obelisken, Frei malte d ich ging umher. Leps war heut z engl GConsul Barnett geladen. - Sonnabend d 24ten Sept 1842 Um 6 Uhr weckte mich Bonomi, d ich ritt mit ihm d Frei wiederum nach dem Thor der Pompejussäule, was ich diesmal v d Stadt aus zeichnete; Frei machte eine treffliche Palmenskizze in Öl. Nach d Dejeuner malte ich dieses Thor in Wasserfarben. - Am Abend mit Frei, E Weid d Dr. Schreiber zum Gibara, wir besehen seinen Garten, die ausgegrabenen Säulenschäfte hinter demselben, den trefflichen Kiosk, gehen na oben d sind bei s Essen zugegen, wo es frischen Spargel gibt. Inzw kommt d Pascha in d Kiosk. Dann gehen wir ganz oben, trinken Kaffee d rauchen e Pfeife; wieder hinunter d ich spiele mit Ernst 2 Parth Billard. Ein schönes Bouquet v Cantifolien d andren Blumen nehmen wir zum Geschenk mit. Nach 7 kommen wir nach Hause. Sonntag d 25ten Sept 1842. Um 9 Uhr Vormittag ging ich mit Leps zu Anastasi d wir fuhren mit ihm zu Boghos-Bey. Seine Wohnung war sehr einfach; vor seinem Haus eine Wache von etwa 9 Mann; auf d Hofe laufen 2 Strauße umher. Er kam uns freundlich entgegen, ließ uns niedersitzen d begann d Unterhaltung mit e Schmeichelei, wie außerordentlich wohlwollend d Pascha die Sendung seiner Majestät aufgenommen; es sei der erste Brief, den er v einem König erhalten habe; dann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML. (2013-04-11T11:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus der Quelle entsprechen muss.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-11T11:54:31Z)
: Transkription des Originals. (2013-04-11T11:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-04-11T11:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Zeilenumbrüche wurden nicht markiert.
  • Seitenumbrüche wurden beibehalten
  • Tilgungen und Einfügungen wurden nicht markiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/39
Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/39>, abgerufen am 28.03.2024.