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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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der aus 4 stehenden und einigen andern inclinirten Säulen bestehen muß; aber so im Schutt liegt, daß sein Grundplan nicht mehr zu erkennen. Die Säulen haben Palmblätterkapitäle, aber sie sind kurz, gedrungen und sehr schwer. Während die Andren zeichnen (es sind Hieroglyphen auf den Schaften,) messe ich Tempel und Stadtanlage auf. Wir müssen am Nachmittag, wo ein widriger Staubwind sich erhebt, noch einmal hin. Das Ganze ist aus der Zeit des Königs Menephta (Vater des großen Ramses), also ziemlich alt ägyptisch. Auf dem Wege Durrhafeld mit den 4 Vogelwärtern an den Ecken auf in der Höhe angebrachten Angarabs; höchst komisch. Aussicht von der alten Stadt aus prächtig. Der Nil eine große Insel. Nah an unserm Lager der Berg Sese, mit einer alten Burg oder Festungsanlagen in Ruinen; hier ist es, wo die Krönung des Königs früher bloß dadurch bewirkt sein soll, daß man dem Thronfolger das Haar abschnitt und ein Tagin aufsetzte. - Am Abend Bad neben mächtigen Felsblöcken. Die Schlüssel von Lepsius sind verloren! -

Sonnabend den 6ten Juli 1844. Um 1/4 6 Uhr, also noch ein wenig vor Sonnenaufgang wird aufgebrochen. Der Weg geht erst noch am Flusse hin, und die netten ärmlichen Häuser zwischen den Palmen, die Saatbeete, der Fluß mit den Bergen geben die freundlichsten und malerischsten Ansichten. Bald aber schneiden wir durch die Wüste; für die Kameele ein mühsamer beschwerlicher Weg, bergauf und ab über braune, schwarze, grüne Basalt, Syenit, Granit Massen. Gewaltige Bergspitzen bald zur Rechten bald zur Linken, Bergmassen wie Lava aufgequollen und nach allen Seiten sich ausbreitend; wunderbarer Anblick. Etwa um 1/2 12 Uhr steigen wir wieder in das Nilthal hinab, und wandern hier noch 1 Stunde hin, ohne die Andern Vorausreitenden (Georgi und ich reiten allein) zu finden. Endlich müssen wir ein ganzes Stück zurück und finden sie dann zwischen Palmen des Dorfes Koye am Uferrande. Der Tag sehr windig und der Ort hier voll des unsinnigsten Staubes, so daß ich mich endlich in ein Haus retten und betten muß. 2 mal gebadet; dann gegessen und da Lepsius wie gewöhnlich auf der Reise die unvernünftigste Eile hat, um 5 Uhr aufgebrochen. Der Weg lenkt wieder in die Wüste, ist aber nicht übel. Prächtige Ansicht blauer Bergkämme im Norden und Süden; um 1/2 7 Uhr etwa erreichen wir wieder das Nilthal und sehen von Ferne nah am Flusse bald die Säulen des Tempels von Solib aufragen, wo wir etwa um 1/2 8 Uhr anlangen. Den Abend und die Nacht unter den Palmen dicht am Fluß zugebracht. Die Packkameele kommen erst morgen früh nach; unsre Betten sind mit mir und Georgi mitgegangen. -

Sonntag den 7ten Juli 1844. Eben um 8 Uhr kommen die Packkameele. Ich gehe heut früh bald zu dem, vom Flusse etwa 10 Minuten entfernten Tempel, der in seinen Trümmern und seiner Umgebung wunderbar schön ist; die Verhältnisse der Säulen hier sind die schönsten, deren ich mich erinnere. Es stehen von der großen Menge freilich nur 6-8 noch, die übrigen bilden aber einen prächtigen Trümmerhaufen. Von 2 Pylonen 2er Höfe sind Stücken erhalten, die eine Unmasse Darstellungen und Hieroglyphen aufweisen, so daß wir viel zu thun bekommen. Während die Andern Skizzen für sich zeichnen, beginne ich Säulendetails aufzunehmen. Um 10 Uhr Gottesdienst. Um Asser noch einmal oben und dem Georgi messen helfen, sowie auch die Palmsäulendetails für mich. - Unsre Zelte werden heut dicht am Flußabhange unter den Palmen aufgeschlagen; der Wind am Nachmittag ist aber ganz unsinnig

der aus 4 stehenden und einigen andern inclinirten Säulen bestehen muß; aber so im Schutt liegt, daß sein Grundplan nicht mehr zu erkennen. Die Säulen haben Palmblätterkapitäle, aber sie sind kurz, gedrungen und sehr schwer. Während die Andren zeichnen (es sind Hieroglyphen auf den Schaften,) messe ich Tempel und Stadtanlage auf. Wir müssen am Nachmittag, wo ein widriger Staubwind sich erhebt, noch einmal hin. Das Ganze ist aus der Zeit des Königs Menephta (Vater des großen Ramses), also ziemlich alt ägyptisch. Auf dem Wege Durrhafeld mit den 4 Vogelwärtern an den Ecken auf in der Höhe angebrachten Angarabs; höchst komisch. Aussicht von der alten Stadt aus prächtig. Der Nil eine große Insel. Nah an unserm Lager der Berg Sese, mit einer alten Burg oder Festungsanlagen in Ruinen; hier ist es, wo die Krönung des Königs früher bloß dadurch bewirkt sein soll, daß man dem Thronfolger das Haar abschnitt und ein Tagin aufsetzte. - Am Abend Bad neben mächtigen Felsblöcken. Die Schlüssel von Lepsius sind verloren! -

Sonnabend den 6ten Juli 1844. Um ¼ 6 Uhr, also noch ein wenig vor Sonnenaufgang wird aufgebrochen. Der Weg geht erst noch am Flusse hin, und die netten ärmlichen Häuser zwischen den Palmen, die Saatbeete, der Fluß mit den Bergen geben die freundlichsten und malerischsten Ansichten. Bald aber schneiden wir durch die Wüste; für die Kameele ein mühsamer beschwerlicher Weg, bergauf und ab über braune, schwarze, grüne Basalt, Syenit, Granit Massen. Gewaltige Bergspitzen bald zur Rechten bald zur Linken, Bergmassen wie Lava aufgequollen und nach allen Seiten sich ausbreitend; wunderbarer Anblick. Etwa um ½ 12 Uhr steigen wir wieder in das Nilthal hinab, und wandern hier noch 1 Stunde hin, ohne die Andern Vorausreitenden (Georgi und ich reiten allein) zu finden. Endlich müssen wir ein ganzes Stück zurück und finden sie dann zwischen Palmen des Dorfes Koye am Uferrande. Der Tag sehr windig und der Ort hier voll des unsinnigsten Staubes, so daß ich mich endlich in ein Haus retten und betten muß. 2 mal gebadet; dann gegessen und da Lepsius wie gewöhnlich auf der Reise die unvernünftigste Eile hat, um 5 Uhr aufgebrochen. Der Weg lenkt wieder in die Wüste, ist aber nicht übel. Prächtige Ansicht blauer Bergkämme im Norden und Süden; um ½ 7 Uhr etwa erreichen wir wieder das Nilthal und sehen von Ferne nah am Flusse bald die Säulen des Tempels von Solib aufragen, wo wir etwa um ½ 8 Uhr anlangen. Den Abend und die Nacht unter den Palmen dicht am Fluß zugebracht. Die Packkameele kommen erst morgen früh nach; unsre Betten sind mit mir und Georgi mitgegangen. -

Sonntag den 7ten Juli 1844. Eben um 8 Uhr kommen die Packkameele. Ich gehe heut früh bald zu dem, vom Flusse etwa 10 Minuten entfernten Tempel, der in seinen Trümmern und seiner Umgebung wunderbar schön ist; die Verhältnisse der Säulen hier sind die schönsten, deren ich mich erinnere. Es stehen von der großen Menge freilich nur 6-8 noch, die übrigen bilden aber einen prächtigen Trümmerhaufen. Von 2 Pylonen 2er Höfe sind Stücken erhalten, die eine Unmasse Darstellungen und Hieroglyphen aufweisen, so daß wir viel zu thun bekommen. Während die Andern Skizzen für sich zeichnen, beginne ich Säulendetails aufzunehmen. Um 10 Uhr Gottesdienst. Um Asser noch einmal oben und dem Georgi messen helfen, sowie auch die Palmsäulendetails für mich. - Unsre Zelte werden heut dicht am Flußabhange unter den Palmen aufgeschlagen; der Wind am Nachmittag ist aber ganz unsinnig

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[168/0169] der aus 4 stehenden d einigen andern inclinirten Säulen bestehen muß; aber so im Schutt liegt, daß s Grundplan nicht mehr zu erkennen. Die Säulen haben Palmblätterkapitäle, aber sie sind kurz, gedrungen d sehr schwer. Während die Andren zeichnen (es sind Hierogl auf d Schaften,) messe ich Tempel d Stadtanlage auf. Wir müssen am Nachm, wo ein widriger Staubwind sich erhebt, noch einmal hin. Das Ganze ist aus d Zeit des Königs Menephta (Vater des gr Ramses), also ziemlich alt ägyptisch. Auf d Wege Durrhafeld mit den 4 Vogelwärtern an d Ecken auf in d Höhe angebrachten Angarabs; höchst komisch. Aussicht v d alten Stadt aus prächtig. Der Nil e gr Insel. Nah an unserm Lager der Berg Sese, mit einer alten Burg oder Festungsanlagen in Ruinen; hier ist es, wo die Krönung des Königs früher bloß dadurch bewirkt sein soll, daß man dem Thronfolger das Haar abschnitt d e Tagin aufsetzte. - Am Abend Bad neben mächtigen Felsblöcken. Die Schlüssel v Lepsius sind verloren! - Sonnabend d 6ten Juli 1844. Um ¼ 6 Uhr, also noch ein wenig vor Sonnenaufgang wird aufgebrochen. Der Weg geht erst noch am Flusse hin, d die netten ärmlichen Häuser zw d Palmen, die Saatbeete, der Fluß mit d Bergen geben die freundlichsten d malerischsten Ansichten. Bald aber schneiden wir durch die Wüste; für d Kameele ein mühsamer beschwerlicher Weg, bergauf und ab über braune, schwarze, grüne Basalt, Syenit, Granit Massen. Gewaltige Bergspitzen bald zur Rechten bald zur Linken, Bergmassen wie Lava aufgequollen d nach allen Seiten sich ausbreitend; wunderbarer Anblick. Etwa um ½ 12 Uhr steigen wir wieder in d Nilthal hinab, d wandern hier noch 1 Stunde hin, ohne die Andern Vorausreitenden (Georgi d ich reiten allein) zu finden. Endlich müssen wir ein ganzes Stück zurück d finden sie dann zw Palmen des Dorfes Koye am Uferrande. Der Tag sehr windig d der Ort hier voll des unsinnigsten Staubes, so daß ich mich endlich in ein Haus retten d betten muß. 2 mal gebadet; dann gegessen d da Leps wie gewöhnlich auf d Reise die unvernünftigste Eile hat, um 5 Uhr aufgebrochen. Der Weg lenkt wieder in d Wüste, ist aber nicht übel. Prächtige Ansicht blauer Bergkämme im Norden d Süden; um ½ 7 Uhr etwa erreichen wir wieder das Nilthal d sehen von Ferne nah am Flusse bald die Säulen des Tempels von Solib aufragen, wo wir etwa um ½ 8 Uhr anlangen. Den Abend d die Nacht unter d Palmen dicht am Fluß zugebracht. Die Packkameele kommen erst morgen früh nach; unsre Betten sind mit mir d Georgi mitgegangen. - Sonntag d 7ten Juli 1844. Eben um 8 Uhr kommen die Packkameele. Ich gehe heut früh bald zu dem, vom Flusse etwa 10 Min entfernten Tempel, der in seinen Trümmern d seiner Umgebung wunderbar schön ist; die Verhältnisse der Säulen hier sind die schönsten, deren ich mich erinnere. Es stehen von der großen Menge freilich nur 6-8 noch, die übrigen bilden aber einen prächtigen Trümmerhaufen. Von 2 Pylonen 2er Höfe sind Stücken erhalten, die eine Unmasse Darstellungen d Hieroglyphen aufweisen, so daß wir viel zu thun bekommen. Während die Andern Skizzen für sich zeichnen, beginne ich Säulendetails aufzunehmen. Um 10 Uhr Gottesdienst. Um Asser noch einmal oben d dem Georgi messen helfen, sowie auch die Palmsäulendetails für mich. - Unsre Zelte werden heut dicht am Flußabhange unter d Palmen aufgeschlagen; der Wind am Nachm ist aber ganz unsinnig

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/169>, abgerufen am 28.03.2024.