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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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quicklich war. Um 11 Uhr etwa kamen wir hinüber. Da es mit dem Essen lange dauerte, begann ich noch am Vormittag meinen Situations Plan, den ich am Nachmittag fortsetzte. Abends diesseit ein zweites Bad genommen. Abends noch drückend schwül.

Donnerstag den 25ten Juli 1844. Vormittags den Tempel ausgemessen und dann Tagebuch geschrieben. Diese Nacht lief mir ein Skorpion über meinen Hals, den ich heut früh tödtete; er kniff mich blos, aber stach nicht. Der Himmel heut völlig überzogen wie mit einem Schleier; der Nebel unten verschwunden und vielleicht in die höhern Regionen gezogen. Am Nachmittag mache ich mit Lepsius eine romanhafte Parthie nach der mittleren Insel der Katarakte, wo sich eine hieroglyphische Inschrift befinden sollte. 3 Wasserarme waren zu passiren, der erste breiteste hatte keine Strömung, war also leicht durchschwommen; die beiden andern aber, besonders der mittelste, waren enorm reißend; mit vieler Mühe wurde ein Tau quer über gespannt, wobei der eine Kerl, der mit dem Munde das eine Ende desselben hinüberschaffen wollte, fast in die Katarakte hinabgespült wäre, ein 2ter Versuch gelang. Doch brauchte es alle unsre Kräfte, um uns nur am Tau zu halten und entlang zu ziehen.Wir waren zusammen etwa 7-8 nackte Gestalten, die an den Felsen herumkletterten; meine Beinkleider hatte ich um den Kopf gebunden; die Schuhe wurden uns nachgebracht, denn mit bloßen Füßen auf die heißen Steine zu treten, war unmöglich; selbst durch die Schuhe drang die Gluth unangenehm fühlbar. Es ging Alles glücklich von Statten. Die Inschrift war nur ein Proskynema von 2 Reihen Hieroglyphen. - Interressanter Anblick auf die Wirbel und Strömung des Hauptlaufes. Auf dieser Insel schien ein Wachthäuschen gestanden zu haben, mächtige Blöcke waren von andersher zum Unterbau herbeigeschafft, später aber wohl von der Fluth zerstreut worden. - Nach Inschriften, die Lepsius und ich hier am rechten Flußufer fanden, und die aller Wahrscheinlichkeit nach die alte damalige Wasserhöhe anzeigen, müßte der Nil zu jener Zeit (also in der 12ten Dynastie) um 20-25 Fuß höher gestiegen sein, wie jetzt, und die Katarakte von Assuan bildete einen so hohen Wasserfall. Schon früher hatten wir das factum an und für sich festgestellt; ich setzte es aber mehr in die Urzeiten hinauf; merkwürdig wäre es, wenn hier der Zeitpunkt gefunden wäre, wo die Katarakte von Assuan durchbrochen und die Senkung des Wasserspiegels um mehr als 20 Fuß statt gefunden hätte. - Abends wieder Bad. -

Freitag den 26ten Juli 1844. Vormittags meinen Situationsplan der Lokalität von Semne fertig gemacht. - Am Nachmittag die Grundrisse begonnen. Das Wetter sehr schwül, viel Wolken am Himmel, oft Südwind; wir befürchten Gewitter und Regen; indessen es geht noch so ab; der Hauptwolkenzug geht nach den östlichen Gebirgen. Abends Bad; das Wasser wächst zusehends und hat jetzt wieder eine vollkommen rothgelbe Farbe, dick mit vielen Erdtheilen. -

Sonnabend den 27ten Juli 1844. Ich vollende heut meine Pläne und Durchschnitte der Tempel bei Semne. Das Dorf wie die diesseitigen Ruinen (auf dem rechten Ufer) heißen eigentlich nicht Semne sondern Kumme. Der Tag mit Windstille ist ungemein schwül; man schwitzt wie ein Sieb; der Himmel meist bewölkt; gegen Abend starke Gewitter etwas mehr östlich in der Wüste. Schon am Nachmittag bekommen wir starke Staubwolken mit einer Husche Regen; außer den wenigen Tropfen am Gebel Barkal fast seit 8 Monaten der erste wieder. Nach dem Abendessen zieht es aber westlicher herauf, erst hatte es den

quicklich war. Um 11 Uhr etwa kamen wir hinüber. Da es mit dem Essen lange dauerte, begann ich noch am Vormittag meinen Situations Plan, den ich am Nachmittag fortsetzte. Abends diesseit ein zweites Bad genommen. Abends noch drückend schwül.

Donnerstag den 25ten Juli 1844. Vormittags den Tempel ausgemessen und dann Tagebuch geschrieben. Diese Nacht lief mir ein Skorpion über meinen Hals, den ich heut früh tödtete; er kniff mich blos, aber stach nicht. Der Himmel heut völlig überzogen wie mit einem Schleier; der Nebel unten verschwunden und vielleicht in die höhern Regionen gezogen. Am Nachmittag mache ich mit Lepsius eine romanhafte Parthie nach der mittleren Insel der Katarakte, wo sich eine hieroglyphische Inschrift befinden sollte. 3 Wasserarme waren zu passiren, der erste breiteste hatte keine Strömung, war also leicht durchschwommen; die beiden andern aber, besonders der mittelste, waren enorm reißend; mit vieler Mühe wurde ein Tau quer über gespannt, wobei der eine Kerl, der mit dem Munde das eine Ende desselben hinüberschaffen wollte, fast in die Katarakte hinabgespült wäre, ein 2ter Versuch gelang. Doch brauchte es alle unsre Kräfte, um uns nur am Tau zu halten und entlang zu ziehen.Wir waren zusammen etwa 7-8 nackte Gestalten, die an den Felsen herumkletterten; meine Beinkleider hatte ich um den Kopf gebunden; die Schuhe wurden uns nachgebracht, denn mit bloßen Füßen auf die heißen Steine zu treten, war unmöglich; selbst durch die Schuhe drang die Gluth unangenehm fühlbar. Es ging Alles glücklich von Statten. Die Inschrift war nur ein Proskynema von 2 Reihen Hieroglyphen. - Interressanter Anblick auf die Wirbel und Strömung des Hauptlaufes. Auf dieser Insel schien ein Wachthäuschen gestanden zu haben, mächtige Blöcke waren von andersher zum Unterbau herbeigeschafft, später aber wohl von der Fluth zerstreut worden. - Nach Inschriften, die Lepsius und ich hier am rechten Flußufer fanden, und die aller Wahrscheinlichkeit nach die alte damalige Wasserhöhe anzeigen, müßte der Nil zu jener Zeit (also in der 12ten Dynastie) um 20-25 Fuß höher gestiegen sein, wie jetzt, und die Katarakte von Assuan bildete einen so hohen Wasserfall. Schon früher hatten wir das factum an und für sich festgestellt; ich setzte es aber mehr in die Urzeiten hinauf; merkwürdig wäre es, wenn hier der Zeitpunkt gefunden wäre, wo die Katarakte von Assuan durchbrochen und die Senkung des Wasserspiegels um mehr als 20 Fuß statt gefunden hätte. - Abends wieder Bad. -

Freitag den 26ten Juli 1844. Vormittags meinen Situationsplan der Lokalität von Semne fertig gemacht. - Am Nachmittag die Grundrisse begonnen. Das Wetter sehr schwül, viel Wolken am Himmel, oft Südwind; wir befürchten Gewitter und Regen; indessen es geht noch so ab; der Hauptwolkenzug geht nach den östlichen Gebirgen. Abends Bad; das Wasser wächst zusehends und hat jetzt wieder eine vollkommen rothgelbe Farbe, dick mit vielen Erdtheilen. -

Sonnabend den 27ten Juli 1844. Ich vollende heut meine Pläne und Durchschnitte der Tempel bei Semne. Das Dorf wie die diesseitigen Ruinen (auf dem rechten Ufer) heißen eigentlich nicht Semne sondern Kumme. Der Tag mit Windstille ist ungemein schwül; man schwitzt wie ein Sieb; der Himmel meist bewölkt; gegen Abend starke Gewitter etwas mehr östlich in der Wüste. Schon am Nachmittag bekommen wir starke Staubwolken mit einer Husche Regen; außer den wenigen Tropfen am Gebel Barkal fast seit 8 Monaten der erste wieder. Nach dem Abendessen zieht es aber westlicher herauf, erst hatte es den

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/175>, abgerufen am 23.04.2024.