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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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lich schwarze aus Darfur, hübsche und wohlgewachene Wesen; aber nur etwa 4 Abyssinier; die doch den zuerst dort gesehenen an Schönheit sehr nachstanden. Dann nahmen wir Abschied von Abeken, der morgen von Assuan aufbricht, und kamen im Dunkeln etwa um 7 Uhr wieder auf Philae an, eine recht gelungene Parthie, - Es war heut sehr heiß.

Montag den 16ten September 1844. Fast den ganzen Tag beschäftige ich mich mit dem Nehmen von Abdrücken. 2 mal gebadet. Heut Vormittag ist Abeken von Assuan abgereist.

Dienstag den 17ten September 1844. Ich zeichne heut an Säulendetails der langen Säulenhalle. Abends beginnt jetzt wieder prächtiger Mondschein.

Mittwoch den18ten September 1844. Vormittag an meinem Blatt der Säulendetails fortgezeichnet, am Nachmittag Parthey's Plan von Philae revidirt. Wir haben immer noch ziemlich große Hitze. Um Mittag 3 Uhr in meiner Cajüte 29 1/2°. Fliegen und Mücken peinigen jetzt so sehr, daß ich meine Muskatiäre aufgemacht habe, unter der die Wärme freilich noch größer ist. - Der Tag sehr windig.

Donnerstag den 19ten September 1844. Am Vormittag klatsche ich ab und am Nachmittag zeichne ich wieder trotz des heftigen Windes an den Säulendetails. Am Mittag Besuch von einem Bey mit seinen Unteroffizieren von einer Compagnie Soldaten, die in Assuan liegt, um nach dem Sudan hinaufzugehen. - Seit 3 Tagen viel in Robinson's Palästina gelesen. -

Freitag den 20ten September 1844. Ich schreibe heut für Lepsius einen kleinen Aufsatz ab und beende dann die Revision des Partheyschen Planes von Philae. Am Nachmittag mit Lepsius auf der Insel umhergestiegen.

Sonnabend den 21ten Sepember 1844. Ich mache wieder eine kleine Arbeit für Lepsius und klatsche dann ab. Am Abend beende ich den Brief an Heinrich und fange einen an Dr. Schreiber in Alexandrien an. Beim Essen wird eine Flasche Wein der lieben Mutter zu Ehren getrunken, deren Geburtstag nicht vergessen ward.

Sonntag den 22ten September 1844. Vormittags beschäftigt mich zuvörderst das Einpacken unsrer großen Briefexpedition; dann vollende ich den Schreiberschen Brief, und helfe nachher bei dem Einpacken und Notiren der Abdrücke; dieß hält bis Mittag auf und Lepsius, der mit der Steinbarke und Jussuf nach Assuan wollte, verschiebt es bis morgen. Am Nachmittag machen wir eine kleine Parthie zur Insel Bige, wo ein großer Tempel gestanden haben muß, von dem jedoch nur noch 1 Thor und 2 Säulen stehen; mehrere verstümmelte Statuen und Altäre ragen aus dem Schutt, der zum Theil mit heutigen Hütten überbaut ist. Dann fahren wir noch ein wenig an der felsigen Küste der Insel entlang, genießen einen malerischen vergoldeten Blick auf Philae und das andre Ufer und kehren dann zu unsrem Badeplatze zurück. Abends lange bei köstlichem Mondschein auf unsrer Terrasse gesessen und über die Richtung jetziger Kunst geplaudert. -

Montag den 23ten September 1844. Heut geht Lepsius mit Jussuf nach Assuan mit der Steinbarke durch die Katarakten. Letzterer fährt mit derselben am Nachmittag weiter gen Cairo und nimmt die Briefexpedition mit. Lepsius miethet in Assuan eine Barke für 800 piaster Monatlich; dann untersucht er mit Max die Steelen auf dem Wege. Ich lese heut in den alten Briefen und mache 2 Skizzen von der Insel. Wir warten mit dem Abendessen auf Lepsius, der erst spät zurückkommt. Der Tag ist sehr warm .

lich schwarze aus Darfur, hübsche und wohlgewachene Wesen; aber nur etwa 4 Abyssinier; die doch den zuerst dort gesehenen an Schönheit sehr nachstanden. Dann nahmen wir Abschied von Abeken, der morgen von Assuan aufbricht, und kamen im Dunkeln etwa um 7 Uhr wieder auf Philae an, eine recht gelungene Parthie, - Es war heut sehr heiß.

Montag den 16ten September 1844. Fast den ganzen Tag beschäftige ich mich mit dem Nehmen von Abdrücken. 2 mal gebadet. Heut Vormittag ist Abeken von Assuan abgereist.

Dienstag den 17ten September 1844. Ich zeichne heut an Säulendetails der langen Säulenhalle. Abends beginnt jetzt wieder prächtiger Mondschein.

Mittwoch den18ten September 1844. Vormittag an meinem Blatt der Säulendetails fortgezeichnet, am Nachmittag Parthey’s Plan von Philae revidirt. Wir haben immer noch ziemlich große Hitze. Um Mittag 3 Uhr in meiner Cajüte 29 ½°. Fliegen und Mücken peinigen jetzt so sehr, daß ich meine Muskatiäre aufgemacht habe, unter der die Wärme freilich noch größer ist. - Der Tag sehr windig.

Donnerstag den 19ten September 1844. Am Vormittag klatsche ich ab und am Nachmittag zeichne ich wieder trotz des heftigen Windes an den Säulendetails. Am Mittag Besuch von einem Bey mit seinen Unteroffizieren von einer Compagnie Soldaten, die in Assuan liegt, um nach dem Sudan hinaufzugehen. - Seit 3 Tagen viel in Robinson’s Palästina gelesen. -

Freitag den 20ten September 1844. Ich schreibe heut für Lepsius einen kleinen Aufsatz ab und beende dann die Revision des Partheyschen Planes von Philae. Am Nachmittag mit Lepsius auf der Insel umhergestiegen.

Sonnabend den 21ten Sepember 1844. Ich mache wieder eine kleine Arbeit für Lepsius und klatsche dann ab. Am Abend beende ich den Brief an Heinrich und fange einen an Dr. Schreiber in Alexandrien an. Beim Essen wird eine Flasche Wein der lieben Mutter zu Ehren getrunken, deren Geburtstag nicht vergessen ward.

Sonntag den 22ten September 1844. Vormittags beschäftigt mich zuvörderst das Einpacken unsrer großen Briefexpedition; dann vollende ich den Schreiberschen Brief, und helfe nachher bei dem Einpacken und Notiren der Abdrücke; dieß hält bis Mittag auf und Lepsius, der mit der Steinbarke und Jussuf nach Assuan wollte, verschiebt es bis morgen. Am Nachmittag machen wir eine kleine Parthie zur Insel Bige, wo ein großer Tempel gestanden haben muß, von dem jedoch nur noch 1 Thor und 2 Säulen stehen; mehrere verstümmelte Statuen und Altäre ragen aus dem Schutt, der zum Theil mit heutigen Hütten überbaut ist. Dann fahren wir noch ein wenig an der felsigen Küste der Insel entlang, genießen einen malerischen vergoldeten Blick auf Philae und das andre Ufer und kehren dann zu unsrem Badeplatze zurück. Abends lange bei köstlichem Mondschein auf unsrer Terrasse gesessen und über die Richtung jetziger Kunst geplaudert. -

Montag den 23ten September 1844. Heut geht Lepsius mit Jussuf nach Assuan mit der Steinbarke durch die Katarakten. Letzterer fährt mit derselben am Nachmittag weiter gen Cairo und nimmt die Briefexpedition mit. Lepsius miethet in Assuan eine Barke für 800 piaster Monatlich; dann untersucht er mit Max die Steelen auf dem Wege. Ich lese heut in den alten Briefen und mache 2 Skizzen von der Insel. Wir warten mit dem Abendessen auf Lepsius, der erst spät zurückkommt. Der Tag ist sehr warm .

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[189/0190] lich schwarze aus Darfur, hübsche d wohlgewachene Wesen; aber nur etwa 4 Abyssinier; die doch den zuerst dort gesehenen an Schönheit sehr nachstanden. Dann nahmen wir Abschied von Abeken, der morgen von Assuan aufbricht, d kamen im Dunkeln etwa um 7 Uhr wieder auf Philae an, eine recht gelungene Parthie, - Es war heut sehr heiß. Montag d 16ten Sept 1844. Fast den ganzen Tag beschäftige ich mich mit dem Nehmen v Abdrücken. 2 mal gebadet. Heut Vorm ist Ab v Assuan abgereist. Dienstag d 17ten Sept 1844. Ich zeichne heut an Säulendetails der langen Säulenhalle. Abends beginnt jetzt wieder prächtiger Mondschein. Mittwoch d18ten Sept 1844. Vormittag an meinem Blatt der Säulendetails fortgezeichnet, am Nachm Parthey’s Plan v Philae revidirt. Wir haben immer noch ziemlich große Hitze. Um Mittag 3 Uhr in m Cajüte 29 ½°. Fliegen d Mücken peinigen jetzt so sehr, daß ich meine Muskatiäre aufgemacht habe, unter der die Wärme freilich noch größer ist. - Der Tag sehr windig. Donnerstag d 19ten Sept 1844. Am Vorm klatsche ich ab d am Nachm zeichne ich wieder trotz des heftigen Windes an d Säulendetails. Am Mitt Besuch v e Bey mit s Unteroffizieren v einer Compagnie Sold, die in Assuan liegt, um nach d Sudan hinaufzugehen. - Seit 3 Tagen viel in Robinson’s Palästina gelesen. - Freitag d 20ten Sept 1844. Ich schreibe heut für Leps e kl Aufsatz ab u beende dann die Revision des Partheyschen Planes v Philae. Am Nachm mit Leps auf d Insel umhergestiegen. Sonnabend d 21ten Sep 1844. Ich mache wieder e kl Arbeit für Leps d klatsche dann ab. Am Abend beende ich d Brief an Heinrich d fange einen an Dr. Schreiber in Alex an. Beim Essen wird e Flasche Wein der lieben Mutter zu Ehren getrunken, deren Geburtstag nicht vergessen ward. Sonntag d 22ten Sept 1844. Vorm beschäftigt mich zuvörderst das Einpacken unsrer großen Briefexpedition; dann vollende ich den Schreiberschen Brief, d helfe nachher bei dem Einpacken d Notiren der Abdrücke; dieß hält bis Mittag auf d Leps, der mit d Steinbarke d Jussuf nach Assuan wollte, verschiebt es bis morgen. Am Nachm machen wir e kl Parthie zur Insel Bige, wo e gr Tempel gestanden haben muß, von dem jedoch nur noch 1 Thor d 2 Säulen stehen; mehrere verstümmelte Statuen d Altäre ragen aus dem Schutt, der zum Theil mit heutigen Hütten überbaut ist. Dann fahren wir noch e wenig an d felsigen Küste der Insel entlang, genießen einen malerischen vergoldeten Blick auf Philae d das andre Ufer d kehren dann zu unsrem Badeplatze zurück. Abends lange bei köstl Mondsch auf unsrer Terrasse gesessen d über die Richtung jetziger Kunst geplaudert. - Montag d 23ten Sept 1844. Heut geht Leps mit Jussuf nach Assuan mit der Steinbarke durch die Katarakten. Letzterer fährt mit derselben am Nachm weiter gen Cairo und nimmt die Briefexpedition mit. Leps miethet in Assuan eine Barke für 800 p Monatlich; dann untersucht er mit Max die Steelen auf dem Wege. Ich lese heut in d alten Briefen und mache 2 Skizzen von der Insel. Wir warten mit d Abendessen auf Leps, der erst spät zurückkommt. Der Tag ist sehr warm .

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/190>, abgerufen am 28.03.2024.