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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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I. N. J.
Vorrede.
HERR! Du bist unsre Sonn und Schild! Ach so laß denn dein Licht aufgehen in der Finsterniß / und Freude denen bekümmerten Hertzen / laß leuchten dein Antlitz / so genesen wir / Amen.

ZUr selbigen Zeit / wil ich die Sonne im Mittage untergehen lassen / und das Land am hellen Tage lassen finster werden. So / A. spricht der HERR HERR durch den Propheten Amos Cap. VIII, 9. Eine starcke Sonnen-Finsterniß wird hiemit dem Hause Israel angedeutet. Man kan geschehen lassen / daß dieses verblümter weise auf die Finsterniß / in welcher die Sonne etliche hundert Jahr nach dieser Weissagung ihren am Creutz sterbenden Schöpffer betrauret / mit einigen von denen Vätern der Kirchen gedeutet werde; Sonsten aber war die Erfüllung näher vor der Thür; doch nicht in dem Verstande / daß eine natürliche Sonnen-Finsterniß geschehen solte; sondern / wie nach einer der H. Schrifft gewöhnlichen Redens-Art mehrmahlen durch das Licht / Glück / Wohlstand und Freude; durch Finsterniß und Dunckelheit / Angst / Trauren und Unglück pflegt angedeutet zu werden / so soll auch diese Dräuung wol fürnemlich dahin gehen / daß GOTT

I. N. J.
Vorrede.
HERR! Du bist unsre Sonn und Schild! Ach so laß denn dein Licht aufgehen in der Finsterniß / und Freude denen bekümmerten Hertzen / laß leuchten dein Antlitz / so genesen wir / Amen.

ZUr selbigen Zeit / wil ich die Sonne im Mittage untergehen lassen / und das Land am hellen Tage lassen finster werden. So / A. spricht der HERR HERR durch den Propheten Amos Cap. VIII, 9. Eine starcke Sonnen-Finsterniß wird hiemit dem Hause Israel angedeutet. Man kan geschehen lassen / daß dieses verblümter weise auf die Finsterniß / in welcher die Sonne etliche hundert Jahr nach dieser Weissagung ihren am Creutz sterbenden Schöpffer betrauret / mit einigen von denen Vätern der Kirchen gedeutet werde; Sonsten aber war die Erfüllung näher vor der Thür; doch nicht in dem Verstande / daß eine natürliche Sonnen-Finsterniß geschehen solte; sondern / wie nach einer der H. Schrifft gewöhnlichen Redens-Art mehrmahlen durch das Licht / Glück / Wohlstand und Freude; durch Finsterniß und Dunckelheit / Angst / Trauren und Unglück pflegt angedeutet zu werden / so soll auch diese Dräuung wol fürnemlich dahin gehen / daß GOTT

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                     gewöhnlichen Redens-Art mehrmahlen durch das Licht / Glück / Wohlstand und
                     Freude; durch Finsterniß und Dunckelheit / Angst / Trauren und Unglück pflegt
                     angedeutet zu werden / so soll auch diese Dräuung wol fürnemlich dahin gehen /
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[1/0005] I. N. J. Vorrede. HERR! Du bist unsre Sonn und Schild! Ach so laß denn dein Licht aufgehen in der Finsterniß / und Freude denen bekümmerten Hertzen / laß leuchten dein Antlitz / so genesen wir / Amen. ZUr selbigen Zeit / wil ich die Sonne im Mittage untergehen lassen / und das Land am hellen Tage lassen finster werden. So / A. spricht der HERR HERR durch den Propheten Amos Cap. VIII, 9. Eine starcke Sonnen-Finsterniß wird hiemit dem Hause Israel angedeutet. Man kan geschehen lassen / daß dieses verblümter weise auf die Finsterniß / in welcher die Sonne etliche hundert Jahr nach dieser Weissagung ihren am Creutz sterbenden Schöpffer betrauret / mit einigen von denen Vätern der Kirchen gedeutet werde; Sonsten aber war die Erfüllung näher vor der Thür; doch nicht in dem Verstande / daß eine natürliche Sonnen-Finsterniß geschehen solte; sondern / wie nach einer der H. Schrifft gewöhnlichen Redens-Art mehrmahlen durch das Licht / Glück / Wohlstand und Freude; durch Finsterniß und Dunckelheit / Angst / Trauren und Unglück pflegt angedeutet zu werden / so soll auch diese Dräuung wol fürnemlich dahin gehen / daß GOTT

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/5>, abgerufen am 25.04.2024.