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Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710.

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wol nicht den Verlust einer der Hoffnung nach so gütigen Landes-Mutter / und den Fall dieser Krone von unserm Haupte?

Wenn ich Befehl hätte / denen hohen Fürsten-Tugenden Ihrer Hochseeligsten Hoheiten eine Lob-Rede zu halten / solte ich nicht viel Redners-Künste gebrauchen / denn dergleichen bedarffs nicht / wo die Warheit selbst die Worte in den Mund leget. So aber bin ich aufgetreten / E. L. in einer kurtzen / GOtt gebe / erbaulichen Leich- und Gedächtniß-Predigt öffentlich kund zu thun / daß diese theure Landes-Sonne mitten in der Todes-Finsterniß nicht verfinstert worden / und bey Ihrem Untergange nicht untergangen / sondern in der Ewigkeit der Seelen nach schon jetzo scheine / und an jenem Tage mit verklärten Leib und Seele in unverdunckelten Glantz ohne Untergang scheinen werde: ich wil sagen / daß die Durchl. Erb-Princessinn nicht gestorben / sondern lebe / bey JEsu lebe und in Ewigkeit nicht sterben werde; Zugleich aber nach Anleitung des aufgegebenen Leichen-Textes mich mit euch dahin zu disponiren / daß wir des Todes dieser Gerechten sterben / und im Sterben und nach dem Sterben leben mögen. GOtt verleihe dazu seines Geistes Krafft und Beystand / welchen wir auf unsern Knien erbitten in einem andächtigen Vater Unser etc.

Der auf Hoch-Fürstl. Gnädigste Verordnung zu erklärende Leich-Text ist aus dem Munde JEsu aufgezeichnet von dem H. Johanne in seinem Evangelio Cap. XI. v. 28. 29.

ICh bin die Auferstehung und das Leben / wer an mich gläubet der wird leben / ob er gleich stürbe / und wer da lebet und gläubet an mich / der wird nimmermehr sterben.

Eingang.

DEine Sonne wird nicht mehr untergehen; Mit dieser herrlichen Verheissung wird die vorhin gehörte Dräuung wieder gut gemacht durch den Propheten Jes. cap. LX. v. 20. Es wird aber dadurch verheissen: Ein

wol nicht den Verlust einer der Hoffnung nach so gütigen Landes-Mutter / und den Fall dieser Krone von unserm Haupte?

Wenn ich Befehl hätte / denen hohen Fürsten-Tugenden Ihrer Hochseeligsten Hoheiten eine Lob-Rede zu halten / solte ich nicht viel Redners-Künste gebrauchen / denn dergleichen bedarffs nicht / wo die Warheit selbst die Worte in den Mund leget. So aber bin ich aufgetreten / E. L. in einer kurtzen / GOtt gebe / erbaulichen Leich- und Gedächtniß-Predigt öffentlich kund zu thun / daß diese theure Landes-Sonne mitten in der Todes-Finsterniß nicht verfinstert worden / und bey Ihrem Untergange nicht untergangen / sondern in der Ewigkeit der Seelen nach schon jetzo scheine / und an jenem Tage mit verklärten Leib und Seele in unverdunckelten Glantz ohne Untergang scheinen werde: ich wil sagen / daß die Durchl. Erb-Princessinn nicht gestorben / sondern lebe / bey JEsu lebe und in Ewigkeit nicht sterben werde; Zugleich aber nach Anleitung des aufgegebenen Leichen-Textes mich mit euch dahin zu disponiren / daß wir des Todes dieser Gerechten sterben / und im Sterben und nach dem Sterben leben mögen. GOtt verleihe dazu seines Geistes Krafft und Beystand / welchen wir auf unsern Knien erbitten in einem andächtigen Vater Unser etc.

Der auf Hoch-Fürstl. Gnädigste Verordnung zu erklärende Leich-Text ist aus dem Munde JEsu aufgezeichnet von dem H. Johanne in seinem Evangelio Cap. XI. v. 28. 29.

ICh bin die Auferstehung und das Leben / wer an mich gläubet der wird leben / ob er gleich stürbe / und wer da lebet und gläubet an mich / der wird nimmermehr sterben.

Eingang.

DEine Sonne wird nicht mehr untergehen; Mit dieser herrlichen Verheissung wird die vorhin gehörte Dräuung wieder gut gemacht durch den Propheten Jes. cap. LX. v. 20. Es wird aber dadurch verheissen: Ein

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                     in den Mund leget. So aber bin ich aufgetreten / E. L. in einer kurtzen / GOtt
                     gebe / erbaulichen Leich- und Gedächtniß-Predigt öffentlich kund zu thun / daß
                     diese theure Landes-Sonne mitten in der Todes-Finsterniß nicht verfinstert
                     worden / und bey Ihrem Untergange nicht untergangen / sondern in der Ewigkeit
                     der Seelen nach schon jetzo scheine / und an jenem Tage mit verklärten Leib und
                     Seele in unverdunckelten Glantz ohne Untergang scheinen werde: ich wil sagen /
                     daß die Durchl. Erb-Princessinn nicht gestorben / sondern lebe / bey JEsu lebe
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[3/0007] wol nicht den Verlust einer der Hoffnung nach so gütigen Landes-Mutter / und den Fall dieser Krone von unserm Haupte? Wenn ich Befehl hätte / denen hohen Fürsten-Tugenden Ihrer Hochseeligsten Hoheiten eine Lob-Rede zu halten / solte ich nicht viel Redners-Künste gebrauchen / denn dergleichen bedarffs nicht / wo die Warheit selbst die Worte in den Mund leget. So aber bin ich aufgetreten / E. L. in einer kurtzen / GOtt gebe / erbaulichen Leich- und Gedächtniß-Predigt öffentlich kund zu thun / daß diese theure Landes-Sonne mitten in der Todes-Finsterniß nicht verfinstert worden / und bey Ihrem Untergange nicht untergangen / sondern in der Ewigkeit der Seelen nach schon jetzo scheine / und an jenem Tage mit verklärten Leib und Seele in unverdunckelten Glantz ohne Untergang scheinen werde: ich wil sagen / daß die Durchl. Erb-Princessinn nicht gestorben / sondern lebe / bey JEsu lebe und in Ewigkeit nicht sterben werde; Zugleich aber nach Anleitung des aufgegebenen Leichen-Textes mich mit euch dahin zu disponiren / daß wir des Todes dieser Gerechten sterben / und im Sterben und nach dem Sterben leben mögen. GOtt verleihe dazu seines Geistes Krafft und Beystand / welchen wir auf unsern Knien erbitten in einem andächtigen Vater Unser etc. Der auf Hoch-Fürstl. Gnädigste Verordnung zu erklärende Leich-Text ist aus dem Munde JEsu aufgezeichnet von dem H. Johanne in seinem Evangelio Cap. XI. v. 28. 29. ICh bin die Auferstehung und das Leben / wer an mich gläubet der wird leben / ob er gleich stürbe / und wer da lebet und gläubet an mich / der wird nimmermehr sterben. Eingang. DEine Sonne wird nicht mehr untergehen; Mit dieser herrlichen Verheissung wird die vorhin gehörte Dräuung wieder gut gemacht durch den Propheten Jes. cap. LX. v. 20. Es wird aber dadurch verheissen: Ein

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gläubigen Nicht untergehende Lebens-Sonne. Braunschweig, 1710, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_lebenssonne_1710/7>, abgerufen am 29.03.2024.